IWF-Absage an China: Yuan wird voerst keine Reservewährung
21.08.2015 | Redaktion
Der Internationale Währungsfonds IWF gab diese Woche bekannt, dass die chinesische Währung vorerst nicht in das Sonderziehungsrecht (SZR) aufgenommen wird. Dabei handelt es sich um eine künstlich geschaffenes, internationales Zahlungsmittel, das sich aus verschiedenen Währungen mit unterschiedlicher Gewichtung zusammensetzt und nicht an den Devisenmärkten gehandelt wird. Eine Aufnahme in das SRZ kommt der Anerkennung einer Währung als internationale Reservewährung gleich.
Wie Bloomberg berichtete, stimmten die Mitgliedsnationen des IWF am 11. August dafür, die aktuellen Zusammensetzung des SRZ aus US-Dollar, Euro, Yen und Britischem Pfund um weitere neun Monate zu verlängern. Eine Aufnahme der chinesischen Währung Renminbi sei frühestens zum 30. September 2016 möglich. Bis November will der IWF jedoch vollständig prüfen, ob der Yuan die Anforderungen erfüllt. Nach Ansicht vieler Beobachter sei letztlich nur eine Frage der Zeit, bis die Entscheidung zugunsten der chinesischen Währung fällt.
Für China dürfte die Abstimmung dennoch eine Enttäuschung gewesen sein, bemüht sich das Land in den letzten Monaten doch verstärkt um die Internationalisierung und Transparenz seiner Finanzmärkte. Dazu zählt neben einem mittlerweile stärker marktorientierten Wechselkurs auch die Veröffentlichung der Gold- und Devisenreserven des Landes, die in Zukunft monatlich erfolgen soll.
Für Gold wäre die Aufnahme Chinas in das SZR ein bullisches Zeichen gewesen, da sie die Vorherrschaft des US-Dollars geschmälert hätte, zu dem das Edelmetall meist eine umgekehrte Korrelation aufweist. Zudem wird Gold in China als Wertanlage stark geschätzt und das Land erhöht seine Reserven beständig.
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