Der Euro wird wie ein Kartenhaus einstürzen, warnt Ex-EZB-Chefvolkswirt
19.10.2016 | Redaktion
Der deutsche Ökonom Otmar Issing, der als früherer Chefvolkswirt und Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank entscheidend am Entwurf der geldpolitischen Strategie der EZB beteiligt war, sprach in einem Interview mit centralbanking.com kürzlich über die aktuelle Lage des Euro.
Wie u.a. Ambrose Evans-Pritchard berichtet, sieht Issing die momentane Situation in Europa mehr als kritisch. Der Euro sei ein "Kartenhaus" und werde als solches eines Tages einfach zusammenbrechen. Die EZB werde gefährlich überdehnt und das ganze Projekt Euro sei in der aktuellen Form nicht mehr aufrechtzuerhalten.
Laut einem Bericht auf Goldcore.com warnte der Gründungsarchitekt der Währungsunion in dem brisanten Interview außerdem, dass Brüssels Traum von einem europäischen Superstaat schließlich unter den Trümmern der zerfallenen Einheitswährung begraben werde.
Issing zufolge werde man von einer Krise in die nächste geraten und dies könne nicht endlos fortgesetzt werden. Weiterhin übt er laut GoldCore Kritik an den so genannten Eurokraten und an Kanzlerin Merkel. Er beschuldige diese, die Prinzipien des Euros zu verraten und werfe ihnen eine skandalöse Inkompetenz beim Management der Währung vor.
Das Interview auf centralbanking.com ist leider nicht kostenfrei verfügbar. Hier finden Sie die Zusammenfassung der Website des Telegraph.
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