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Goldpreisvorhersage: Fiese Preisentwicklung im November

23.11.2016  |  I.M. Vronsky

Wie allen bekannt ist, hat für den Goldpreis im Dezember 2015 ein neuer Bullenmarkt begonnen (es kam zu einem Anstieg von 1.050 $ auf 1.376 $ bis Anfang Juli dieses Jahres). In der Tat ist das ein spektakulärer Preisanstieg, bei welchem Gold in nur sechs Monaten mehr als 30% zulegte. Wirklich phänomenal!

Im Anschluss daran ebbte der Bullentrend ab Anfang Juli ab. Seitdem sinkt der Goldpreis stetig. Es gibt mehrere Gründe für diese anhaltende Preiskonsolidierung … und dafür, dass der Boden erst noch gebildet werden muss:



Sechs analytische Faktoren, die für einen niedrigeren Goldpreis sprechen

Die Rendite der 3-monatigen Staatsanleihen steigt

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Quelle: stockcharts.com


Die Rendite der 3-monatigen US-Staatsanleihen hat begonnen anzusteigen. Aktuell liegt sie sogar bei fast 5% - ein 8-Jahres-Hoch. Erfahrungsgemäß wird dies Millionen internationaler Investoren in den US-Dollar locken. Entsprechend sollte der Greenback weiter steigen (wie in der folgenden Grafik zu sehen).


Der US-Dollar-Index legt zu

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Quelle: stockcharts.com


Normalerweise (aber nicht immer) entwickeln sich der Goldpreis und der Wert des US-Dollar-Index in entgegengesetzte Richtungen. Der obere Chart zeigt deutlich, dass der US-Dollar seit Anfang 2014 langsam ansteigt. Langfristig hat der Kurs aber auch eine Bullen-Flaggen-Formation gebildet und ist erst kürzlich nach oben aus diesem bullischen Muster ausgebrochen. Für den US-Dollar signalisiert das künftig noch höhere Werte.


US-Dollar vs. 3-monatige Staatsanleihen

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Quelle: stockcharts.com




Gemeinsam mit der Rendite der 3-monatigen US-Staatsanleihe steigt der US-Dollar-Index seit 2011 unterm Strich unbestritten an. In diesem November sind die Anleihenrenditen förmlich in die Höhe geschossen und deuten damit auf eine weitere Stärkung des US-Dollars hin.


Rendite der 1-jährigen Staatsanleihen vs. USD im Wochenchart

Der US-Dollar-Index legt insgesamt zu und entwickelt sich etwa parallel zur Rendite der 1-jährigen US-Treasuries.

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Quelle: stockcharts.com


Wenn sich der Anstieg dieser beiden Werte fortsetzt, weist das auf niedrigere Goldpreise hin.

"Point-&-Figure"-Vorhersagen (Gold, USD und Silber)

Die "Point-&-Figure"-Analyse ist keine exakte Wissenschaft. Trotzdem ist sie ein zusätzlicher Indikator, der bei der Prognosenerstellung für mögliche Preisziele als Unterstützung dienen kann. Hier folgen die jüngsten Kurszielcharts für Gold, den US-Dollar und Silber, die mit Hilfe dieser Analysemethode erstellt wurden.

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Quelle: stockcharts.com




Der traditionelle Goldpreisrückgang im November

Dieser Analyst glaubt, dass von den sechs analytischen Anzeichen, die auf einen niedrigeren Goldpreis hindeuten, der traditionelle Goldpreisrückgang im November die verlässlichsten Preisvorhersagen liefert.

In der Vergangenheit war der Goldpreis im November ohne Zweifel ein echter Goldbullen-Killer. Hier sehen Sie, was in den vergangenen Jahren in diesem Monat passierte:


Lässt man den November 2014, der eine Anomalie zur traditionellen Preisentwicklung in jenem Monat darstellt, außen vor, lagen die letzten vier Rückgänge des Goldpreises im November bei durchschnittlich 7,7%. Auf die aktuelle Situation übertragen, spricht dies dafür, dass der Kurs des Edelmetalls noch vor Dezember auf circa 1.175 $ sinkt.

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Quelle: stockcharts.com


Wie das Golddiagramm oben zeigt, war der November in den letzten fünf Jahren traditionell der schlechteste Monat für den Goldpreis (mit dem Jahr 2014 als einzige Ausnahme).


Zusammenfassung und Fazit

In Anbetracht der allgemeinen Schlussfolgerungen aus den sechs oben genannten Anzeichen, die auf einen niedrigeren Goldpreis hindeuten, gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs bis Ende dieses Monats auf etwa 1.175 $ sinken könnte (basierend auf den durchschnittlichen Rückgängen im November seit 2011 - ohne 2014).

Und obwohl die "Point-&-Figure"-Analyse keine Methode zur genauen Preisvorhersage ist, sollten umsichtige Anleger die Möglichkeit nicht ausschließen, dass der Goldpreis sogar bis auf 1.087 $ fällt (siehe den im Point-&-Figure-Chart erkennbaren Double Bottom Breakdown).

Zusätzlich zeigt ein Tages-Balkendiagramm für Gold eine Bärenmarkt-Flagge, die bereits eingeleitet wurde und so ein Kursziel von ungefähr 1.080 $ vorgibt, das irgendwann vor Jahresende erreicht werden könnte.

Sobald sich jedoch ein Boden gebildet hat, wird der Goldpreis 2017 und darüber hinaus zweifellos auf neue Allzeithochs steigen, während der US-Aktienmarkt in einen längst überfälligen Bärenmarkt stürzt.

Zudem scheint die beispiellose 34-jährige Hausse an den Anleihemärkten ins Wanken zu geraten. Auch hier könnte es zu einem Einbruch und dem Beginn eines längst überfälligen Abwärtstrends kommen. Daraufhin werden panische Anleiheinvestoren weltweit ohne jeden Zweifel in den sichersten Hafen der Geschichte fliehen - Gold.


© I.M. Vronsky


Dieser Artikel wurde am 21.11.2016 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.