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Russlands Banken kaufen 2017 mehr Gold als je zuvor

02.02.2018  |  Redaktion

Die Goldkäufe der russischen Banken haben im vergangenen Jahr einen neuen Rekord erreicht. Dies berichtete der Fernsehsender RT gestern auf seiner Webseite. Grund dafür ist zumeist der Wunsch nach Diversifizierung der Währungsreserven und einem Schutz vor geopolitischen Konflikten. Insbesondere die staatlichen Kreditinstitute seien demnach besorgt, dass ihre ausländischen Aktiva eingefroren werden könnten, falls die internationalen Sanktionen gegen Russland verschärft werden, und bevorzugen deshalb Investitionen in physisches Gold.

Den Angaben zufolge haben die Finanzinstitute des Landes 2017 insgesamt 205.155 Tonnen des gelben Metalls erworben, 4,7% mehr als noch 2016. Die größten Käufer unter den Geschäftsbanken seien die VTB24, die Sberbank und die Gazprombank.

Die Zentralbank der Russischen Föderation hat ihre Goldreserven im Jahresverlauf um 163 Tonnen auf insgesamt 1.778 Tonnen aufgestockt. Unterm Strich habe der Staat damit im letzten Jahr rund 67% der gesamten inländischen Minenproduktion aufgekauft.

Die Notenbank kauft das Gold dabei von lokalen Banken, die wiederum Abnahmevereinbarungen mit den russischen Goldproduzenten geschlossen haben. "Für die Banken ist das ein gutes Geschäft", heißt es in einem Kommentar aus dem russischen Finanzministerium. "Sie vergeben Kredite an die Minengesellschaften, die diese wiederum mit dem von ihnen gewonnen Gold zurückzahlen. Das Gold verkaufen die Banken anschließend an die Zentralbank."

Der Edelmetallexperte Michael Kosares merkt dazu auf USAGold.com an, dass auch in China eine vergleichbare Abmachung zwischen der Zentralbank und den Bergbauunternehmen besteht. Er weist zudem darauf hin, dass Russland mit 250 Tonnen im Jahr das drittgrößte Goldförderland der Erde ist, während China mit 455 Tonnen an der Spitze steht. Aufgrund der inländischen Goldkäufe der beiden Staaten "erreichen insgesamt 23% der weltweiten jährlichen Goldproduktion nie den internationalen Markt, sondern verschwinden stattdessen in der heimischen Wirtschaft oder als langfristige Absicherung in den Tresoren der Regierungen", schreibt Kosares.


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