Gold und Erinnerung an alte Zeiten
09.07.2018 | Gary E. Christenson
Über einen Großteil der Menschheitsgeschichte hinweg galt Gold als Geld. Die zirkulierenden Währungen bestand aus Silber, Gold oder durch Silber und Gold gedecktes Papier.
Die Zeiten haben sich geändert.
Im Jahr 2018 leben wir mit dem Internet, schneller Kommunikationskanäle und gigantischen Bergen an unbezahlbaren Schulden. Die Konsequenzen dieser massiven Schulden umfassen unter anderem:
Diese Schulden (mehr als 200 Billionen Dollar weltweit) können nur durch die Aufnahme zusätzlicher Kredite zurückgezahlt werden; was den Schuldenberg noch weiter anwachsen lässt.
Die Besitzer von Schuldpapieren glauben, dass eine Schuld ein Vermögenswert ist. Sie erwarten eine Zahlung inklusive Zinsen.
Steigende Zinsen machen die Schulden zerstörerisch und die Schuldenbedienung mühsamer.
Wenige Menschen, Unternehmen oder Regierungen wollen das schuldenbasierte System verändern. Regierungen nehmen Kredite auf und geben das Geld aus. Unternehmen nehmen Kredite auf, kaufen ihre Aktien zurück und steigern Boni und Dividenden. Einzelpersonen kaufen jetzt und zahlen später zurück.
Da kein Politiker und wenige Unternehmensvorstände eine Schuldenrückzahlung erwarten, sind ihre Versprechen auf Rückzahlung irreal.
Geschäfts- und Zentralbanker schaffen jeden Tag neue Schulden, damit Schuldner Zinsen zahlen können. Das ermöglicht Regierungsdefizitausgaben und bläst die Schuldenblase weiter auf. Mehr Währung im Umlauf verursacht eine Verbraucherpreisinflation.
Ein System, das auf Schulden, "Falschgeld", falschen Versprechungen und auf der Kapitalzerstörung durch Inflation basiert, ist weder real noch nachhaltig.
Erinnerung an alte Zeiten...
1910: Goldmünzen, wie der Double Eagle im Wert von 20 Dollar, zirkulierten zusammen mit Papierzertifikaten, die man gegen Gold eintauschen konnte. Zwanzig Dollar entsprachen dem Monatsgehalt der meisten Arbeiter.

1930: Nach der Kreditblase der wilden Zwanziger (kommt mir bekannt vor) brach das Wirtschaftssystem zusammen und betrat eine weltweite Depression. Politiker und Volkswirtschaftler versicherten der Bevölkerung, dass die Depression bald enden würde. Das tat sie nicht. Mehrere Jahre später konfiszierte Präsident Roosevelt die Goldmünzen und erklärte einen Großteil des Goldbesitzes als illegal für Amerikaner. Silbermünzen und durch Silber gedeckte Papierdollar befanden sich als Währung im Umlauf. Zwanzig Dollar entsprachen einem Monatsgehalt.
1950: Nach der massiven Schuldengenerierung des Zweiten Weltkrieges stiegen die Verbraucherpreise. Silbermünzen und Zertifikate zirkulierten. Zwanzig Dollar stellten vielleicht ein Wochengehalt für Arbeiter dar.
1970: Silbermünzen zirkulierten nicht länger, da die Silberkosten den Nennwert der Münzen überstiegen. "Schlechtes Geld verdrängt gutes Geld." Schlechtes Geld befand sich im Umlauf und gutes Geld (Silber) wurde in den Hintergrund gedrängt. Präsident Nixon entfernte im Jahr 1971 die letzte Verbindung zwischen Dollar und Gold. Für manche Arbeiter stellten zwanzig Dollar ein Tagesgehalt dar.
1990: Im Anschluss an Präsident Nixons Dekret (1971), das das "goldene Fenster" schloss, wurden Billionen von Dollar gedruckt, und die Verbraucherpreise stiegen höher. Die Goldpreise nahmen zwischen 1971 und 1980 von 40 Dollar auf mehr als 800 Dollar zu und bildeten in den Jahren 1999 und 2001 einen doppelten Boden. Angehoben durch gigantische Zuflüsse an "Falschgeld" schossen Aktien- und Anleihemärkte in die Höhe. Die meisten Menschen verloren das Interesse an realem Geld - Silber und Gold. Zwanzig Dollar entsprachen dem Gehalt für eine oder zwei Stunden Arbeit.
2010: In den Jahren 1987, 1998, 2000 und 2008 traten große Marktzusammenbrüche auf. Dennoch vertrauen die Leute dem "Falschgeld", den Versprechungen der Politiker, der Nützlichkeit der Federal Reserve, der Sicherheit und Notwendigkeit von Schulden noch immer und glauben an hundert weitere Wahnvorstellungen. Gold stieg von 300 Dollar im Jahr 2001 auf mehr als 1.400 Dollar während 2010. Viele Aktien stiegen um mehrere Vielfache, angetrieben durch "Falschgeld", das von Geschäfts- und Zentralbanken gedruckt wurde. Zwanzig Dollar entsprachen dem Lohn für eine halbe Stunde Arbeit.
2018: Die glücklichen Tage sind zurück! Der Aktienmarkt entwickelt sich seit 2009 solide. Die weltweiten Schulden sind auf mehr als 200 Billionen Dollar gewachsen oder fünf- bis zehnmal so hoch, einschließlich ungedeckter Verbindlichkeiten. Argentinien gab 100-Jahresanleihen aus und bewies damit, dass die Investoren im letzten Jahrhundert nur wenig dazugelernt haben. Gold lässt sich (seltsamerweise) für weniger verkaufen als Ende 2010. Kryptowährungen haben sich vervielfacht, sind gestiegen, bildeten Blasen, brachen zusammen und starben aus, wie ungedeckte Papierwährungen. Politiker, Banker und Volkswirtschaftler beruhigen die Bevölkerung wie im Jahr 1929. Für zwanzig Dollar bekommt man einen Silver Eagle.
2030: Spekulation... Der Aktienmarktboom, der 2009 begann, endet zwischen 2018 und 2019. Ein hässlicher Zusammenbruch folgt. Demokraten und Republikaner beschuldigen sich gegenseitig, doch nur wenige geben zu, dass "Falschgeld", ungedeckte schuldenbasierte Währungen, QE, Zentralbanker und Politiker, die die Märkte stören, das Problem sind.
Weise Stimmen flehen um ehrliches Geld, ein Ende der Defizitausgaben und eine materielle Deckung - Gold, Silber, Öl, Kupfer, was auch immer - von zirkulierenden Währungsnoten. Stattdessen werden Zentralbanker Billionen digitale Währungseinheiten drucken und die Gesamtschulden wachsen lassen - um ihr exzessives Schuldenproblem zu lösen. Ein unerfreuliches Ergebnis wird die massive Verbraucherpreisinflation in den 2020er Jahren darstellen. Im Jahr 2030 werden zwanzig Dollar wahrscheinlich weniger als ein Zehntel eines Silver Eagles bezahlen können. Zwanzig Dollar könnten vielleicht das durchschnittliche Gehalt für zehn Minuten (oder weniger) Arbeit darstellen.
Alternativen waren verfügbar:
Die Chinesen und Russen haben die niedrigen Gold- und Silberpreise in den zwei Jahrzehnten von 1998 bis 2018 für sich genutzt und sicherten sich gegen die entwertenden Schulden und Währungseinheiten ab. Sie verkauften die US-Staatsanleihen, bauten ihre Infrastruktur aus und horteten Gold- und Silberbullion.
Die westlichen Nationen verkauften Goldbullion und vergrößerten so ihre Berge unbezahlbarer Schulden. Sie schwächten ihre Wirtschaften und verminderten ihre Wichtigkeit innerhalb der Weltwirtschaft, indem sie sich auf stetig zunehmende Schulden verließen.
Politiker und Banker der westlichen Welt ignorieren die goldene Regel: "Derjenige, der Gold besitzt, stellt die Regeln auf."
Weise Einzelpersonen, die sich der Permanenz von Silber und Gold und der unausweichlichen Entwertung von schuldenbasierten Papierwährungen bewusst sind, sichern ihre persönlichen Ersparnisse und Rente mit Silber und Gold ab.
© GE Christenson
aka Deviant Investor
Dieser Artikel wurde am 08. Juli 2018 auf MilesFranklin.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.