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Atemberaubende Goldumkehr nach oben?

31.03.2020  |  Clive Maund

Die Welt ist plötzlich auf dem Weg zur schlimmsten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg und in Sachen Weltwirtschaft ist sie tatsächlich noch viel schlimmer. Denn das Finanzsystem taumelte am Rande eines Zusammenbruchs, selbst bevor die Coronavirus-Epidemie als Ergebnis von exponentiellem Schulden- und Derivatwachstum auf den Plan trat. Die Virus-Epidemie und die Reaktion darauf haben also nur als ein Katalysator agiert, um das gesamte Kartenhaus zum Einsturz zu bringen.

Die aktuelle Situation, in der mehrere Millionen Menschen Zuhause sitzen und Däumchen drehen und Angst davor haben, nach draußen zu gehen, ist unhaltbar. Die Wirtschaft kommt zum Stillstand und wenn sich dies fortsetzt, dann wird das zu Anarchie führen - Massenarbeitslosigkeit, Entbehrung, Hungersnot und Unruhen. Die Regierung kann so viele Schecks ausgeben, wie sie will, doch wenn niemand etwas produziert, wo sollen dann die Lebensmittel und Produkte herkommen, die die Leute konsumieren?

Egal ob es in der absehbaren Zukunft nun ein Heilmittel für den Virus geben wird oder nicht und ungeachtet der Risiken für Einzelpersonen - der Mehrheit der Leute muss es erlaubt werden, zur Arbeit zurückzukehren und den normalen gesellschaftlichen Diskurs wiederherzustellen. Und wer stirbt, der stirbt. Da die große Mehrheit der Leute, die an der Krankheit stirbt, alt und/oder Vorerkrankungen besitzt, muss diese geopfert werden. Und daran ist nichts zu rütteln - auch wenn man zu Hause bleibt, werden die Leute, die man sieht, die Familie, etc. die Krankheit mitbringen.

Es ist eine offene Frage, ob der Coronavirus eine Biowaffe ist, die in irgendeinem Biowaffenlabor erschaffen und dann strategisch freigesetzt wurde, oder ob es spontan aus eigener Kraft entstand.

Würden Sie eine Druckerpresse in Ihren Garten stellen und Dollar drucken, dann wären Sie in der Lage, ein Leben in Luxus zu führen, nichts zu tun und von der Arbeit anderer zu leben. In einem Fiatgeldsystem ist es genau das, was die Federal Reserve und andere Zentralbanken der Welt in größeren Ausmaß tun. Doch wenn Sie das selbst ausprobieren, werden Sie als "Geldwäscher" bezeichnet und ins Gefängnis verfrachtet. Die Banken tun dies und kommen "ungeschoren" davon. Des Weiteren ist es so: Je häufiger sie dies tun, desto mehr mögen sie es, da es ihnen nicht viel mehr abverlangt als auf ihren Tastaturen zu tippen und einige Nullen an die Enden von Zahlen anzufügen.

Wenn das Geld, das sie auf diese Weise erschaffen, nicht geschenkt ist, sind die Empfänger des Geldes, oder die Gegenparteien, verpflichtet, es zurückzuzahlen oder zumindest Schulden zu bedienen und somit Vasallen oder Sklaven der Zentralbanken zu werden. Wenn Sie dies verstehen, dann sind Sie sich bewusst, dass diese Zentralbanken die größten Parasiten sind, die die Welt jemals gesehen hat - wobei die Fed an vorderster Front steht.

Was bezweckte die Fed also in den letzten Wochen, als sie direkt an den Aktienmärkten eingriff, um eine Umkehr zu generieren und die Aktienkurse wieder nach oben zu bringen? Um dies zu verstehen, muss man verstehen, dass die Fed eine enge Beziehung zu der Elite der Wall Street sowie der Elite der mächtigen Unternehmen besitzt. Wie 2008 ist es also Fokus, Gewinne zu priorisieren und Verluste zu vergemeinschaften. Wenn sich der Markt nach oben bewegt, Jahr für Jahr, sind CEOs in der Lage, ihre Aktien zurückzukaufen, was den Aktienkurs und damit den Markt kollektiv nach oben treibt.

Das ermöglicht es, fette Boni für sich selbst zu rechtfertigen. Wenn das letztlich bis ins Extreme ausgenutzt wird und das Ganze in sich zusammenbricht, treten sie demütig vor die Fed. "Oh, das war nicht die Schuld unserer Korruption und unseres fehlerhaften Managements, es war die Schuld des Coronavirus - wenn ihr uns nicht rettet, werden tausende Arbeiter ihre Jobs verlieren."

Die Fed ist natürlich nur allzu glücklich, einzugreifen und ihren Freunden in der Stunde der Not zu helfen - denn schließlich verlangt ihnen das nicht viel ab und die Kosten - die irgendwer begleichen muss - werden von der Gesellschaft als Ganzes in Form von schwächerer Währung und steigender Inflation getragen. Das ist der Grund, warum in nur wenigen Wochen mehrere Billionen erschaffen wurden, um diese an die Märkte zu werfen. Und deshalb ist der Dollar plötzlich eingebrochen.

Das Hauptproblem mit der Fed und den anderen Zentralbanken, die die Welt mithilfe ihrer Großzügigkeit retten, ist die Tatsache, dass man nicht wirklich irgendetwas produziert, wenn man eine Hand über die Tastatur schweifen lässt, um mehrere Billionen Dollar aus dem Nichts zu erschaffen. Und das wird die reale Weltwirtschaft nicht davon abhalten, zu sterben. Unternehmenseinnahmen brechen gerade ein.

Die Fed kann versuchen, die Aktienkurse durch Erschaffung von Billionen Dollar anzukurbeln, doch das wird die Tatsache nicht ändern, dass die Produktion einbricht. Diese Haltung wird also rasch unhaltbar werden, wenn die Flut zunehmend wertloser Dollar die Währung zum Einsturz bringt.

Nach dieser Einführung wenden wir unsere Aufmerksamkeit nun den Charts zu. Wir beginnen mit dem Chart des S&P 500 Index. Wie Sie wahrscheinlich bereits bemerkt haben, sprachen die Mainstream-Medien letzte Woche von der "größten 3-tägigen Rally seit 1933." Diese Rally sahen wir kommen, wie Sie sich erinnern, und ändert gar nichts. Der Markt verzeichnete schlicht eine klassische Erholungsrally von einem deutlich überverkauften Umfeld. Es war für die Fed also einfach, ihn wieder mit einigen Billionen Dollar nach oben zu bringen. Da die Unternehmenserträge einbrechen sollen, wird er bald wieder fallen.

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Da der Druck der Margin Calls aufgrund der Rally wieder etwas abgeklungen ist und die Geldfabrik der Fed arbeitet, um heftige Kaufrausche zu finanzieren, reagierte der Dollar in der letzten Woche und gab einen Teil seiner Preiszunahmen zurück …

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Wenn die Fed weiterhin Billionen neue Dollar ausgibt, dann können wir erwarten, dass der Dollarindex abstürzt. Außer man bringt unterwürfige Vasallen-Zentralbanken, wie die EZB und die BOJ, dazu, dasselbe zu tun. Und das scheint angesichts der Tatsache, dass man dort einer ähnlichen Krise gegenübersteht, wahrscheinlich.

Der Schlüsselpunkt für Edelmetallinvestoren ist die Tatsache, dass die Geldmenge - egal wie sich der Dollar gegenüber anderen Währungen entwickeln wird - in allen Ländern in fantastischem, noch nie dagewesenem Ausmaß zunehmen wird, während man Schwierigkeiten dabei hat, Obligationen einzuhalten und Liquidität zu erhalten. Das bedeutet, dass sie gemessen gegenüber realem Geld, also Gold, einbrechen wird.

Im 11-Jahreschart können wir sehen, dass sich der Dollarindex seit fünf Jahren innerhalb einer sprunghaften Warteschleife befindet. Der nächste Aktienmarktschlag sollte dazu führen, dass er die obere Spanne dieses Muster durchbrechen wird, wenn er nicht von einem weiteren Tsunami der Fed-Großzügigkeit gekontert wird. Der Dollar ist während Phasen des Marktzusammenbruchs oftmals stark, was ein Grund dafür ist, dass die Edelmetalle während dieser Phasen oftmals stark zurückgehen, bevor sie sich rasch erholen, wenn die Phase beendet ist.

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Es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum ich glaube, dass Gold und Silber wieder sinken werden, wenn der Markt wieder einbricht; trotz des zunehmend knapperen Angebots physischer Metalle. Edelmetallaktien entwickeln sich derzeit unterdurchschnittlich gegenüber Gold, was als eine Warnung interpretiert werden kann. Und der Silber-Chart sieht nach dem kürzlichen Breakdown weiterhin schrecklich aus.

Dennoch gibt es Licht am Ende des Tunnels. Das unten gezeigte Silber-Gold-Verhältnis befindet sich auf einem Niveau, das stark darauf hindeutet, dass ein deutlicher Sektorbullenmarkt bevorsteht. Demnach wird ein weiterer Rückgang der Sympathie mit einem einbrechenden Aktienmarkt erwartet. Und dann, wenn die Crash-Phase vorbei ist, wird eine rasante Rally folgen, wie vom Crash-Tief 2008 bis 2009, nur deutlich stärker.

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Hier ist der normale 7-Monatschart für den GDX, der bearisch aussieht. Anfang des Monats verzeichneten wir einen Durchbruch einer wichtigen Unterstützung, auf den ein starker Rückgang folgte. Dann stieg er gemeinsam mit dem steigenden Aktienmarkt und dem fallenden Dollar, doch die Rally wurde durch anfängliche Unterstützung eingedämmt, die zu einem schweren Widerstand wurde. Sie kehrt sich derzeit wieder unheilvoll um und soll gemeinsam mit dem Aktienmarkt stark zurückgehen. Das erscheint angesichts des bearischen Kreuzes der gleitenden Durchschnitte, das sich derzeit bildet, wahrscheinlicher. Das heißt kurzfristig nichts Gutes für Gold und Silber.

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Im aktuellen 6-Monatschart des Goldes können wir sehen, warum es aussieht als würde es kurzfristig wieder zurückgehen, da es bei einem klaren Widerstand bei früheren Hochs hängenblieb. Die gleitenden Durchschnitte sind noch immer bullisch aligniert, also sieht es so aus, als würde Gold wieder auf die starke Unterstützung bei 1.450 Dollar fallen, doch wahrscheinlich nicht weiter. Die Edelmetallaktien sollen jedoch stärker getroffen werden und sollen unter ihre Tiefs von Mitte März fallen.

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Auf dem 11-Jahreschart von Gold können wir sehen, dass ihm die Rally in den letzten 10 Tagen genügend "Spielraum" gegeben hat, um kurzfristig recht stark zu fallen, ohne die unterstützende Untertassengrenze zu durchbrechen, die es später auf neue Hochs bringen soll.



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Anders als die CoTs-Daten des Silbers hat sich der aktuelle CoTs-Chart des Goldes nicht ausreichend verbessert, um eine weitere starke Abnahme kurzfristig zu verhindern. Das wäre tatsächlich eine gute Sache, wenn einige dieser sturen großen Spekulanten verschwinden würden …

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Der aktuelle 1-Jahreschart des Gold Miners Bullish % Index zeigt, dass die Edelmetallinvestoren innerhalb von nur zwei Wochen von fast universell bearisch zu sehr bullisch gewechselt haben; auf eine klassische manisch-depressive Weise.

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Sollte es zu einem kurzen Selloff im Sektor kommen, dann sollte dies der letzte sein. Außerdem soll nach diesem Selloff eine dramatische und möglicherweise atemberaubende Umkehr nach oben stattfinden, wie der obige 2-Monatschart des GDX sowie der untere Goldchart zeigen.

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© Clive Maund
www.clivemaund.com



Der Artikel wurde am 29.03.2020 auf www.clivemaund.com veröffentlicht und exklusiv in Auszügen für GoldSeiten übersetzt.