David Brady: Ein frühes Weihnachtsgeschenk von den Bullionbanken
01.12.2020 | Presse anonym
Damals, im Juni 2018, schrieb ich einen Artikel für Sprott Money mit dem Titel "Manipulation of Gold & Silver by Bullion Banks", in dem ich nicht nur darlegte, dass ich weiß, warum das regelmäßig passiert - vor allem bei den Edelmetallen - sondern wichtiger noch, auf was man achten sollte und wann es zu erwarten ist. Heute spielen sich die Signale ab, die andeuten, dass gerade eine Manipulation der Papier-Futurespreise stattfindet.
Bullionbanken sind extrem "short" - Abgehakt.
Banken treiben den Preis anfänglich durch Verkauf von Futures nach unten, um diejenigen, die Long positioniert sind, dazu zu zwingen, ihre Verluste zu decken. Sobald der Preis Abwärtsmomentum erhält, beginnen sie ihre Shorts durch Kauf von den Verkäufern zu decken. Dies ermöglicht es ihnen, ihre Short-Position zu reduzieren, üblicherweise zu einem hohen Profit.
Die kleinen Spekulanten - d.h. Einzelhändler und Investoren - waren vor etwa einer Woche noch rekordverdächtig Long. Dies stellt genügend Brennstoff dar, die Longs auszuquetschen und den Preis nach unten zu treiben. Die kleinen Spekulanten werden aus gutem Grund als die dümmsten Investoren bezeichnet, weil sie tendenziell sowohl bei Spitzen als auch bei Talsohlen falsch liegen.
Lang erprobte Korrelationen brechen zusammen - Abgehakt.
Ebenfalls brachen die lang erprobten Korrelationen des Goldes zum Dollar und den Realzinsen zusammen - d.h. atypische Bewegungen in Gold, angesichts dessen, was an den anderen Märkten stattfand.
Es ist kein Geheimnis, dass sich Gold tendenziell in die entgegengesetzte Richtung zum Dollarindex bewegt. Anders gesagt: Es gibt eine konsistente, negative Korrelation zwischen den beiden; kurz-, mittel- und vor allem langfristig mit temporären Breakdowns. Wie Sie im obigen Chart sehen können, stieg Gold während die Fed nach März massive Mengen Dollar druckte, und der Dollar fiel im Gegenzug. Das ist, was man erwarten würde.
Doch seit September hat die Korrelation zwischen den beiden begonnen, zusammenzubrechen; beide fielen gemeinsam. Der Korrelationskoeffizient ist als Resultat tatsächlich positiv geworden. Auf einer selbstständigen Basis könnte dies nicht mehr als ein temporärer Breakdown in einer Korrelation sein, die sich letztlich selbst korrigieren wird. Doch es ist nicht die einzige Korrelation mit Gold, die zusammengebrochen ist.
Der Preis der inflationsgeschützten Wertpapiere, oder "TIPS", korreliert invers zur Rendite der TIPS (d.h. Realrendite). Gold korreliert nahezu perfekt invers mit Realrenditen und somit nahezu perfekt mit den Preisen der TIPS, wie wir im obigen Chart sehen können. Tatsächlich begann die Korrelation nach der Goldspitze im August zusammenzubrechen, als sich die Preise der TIPS und die Realrendite seitwärts bewegten, während Gold weiter fiel. Genau wie die Korrelation zum DXY wurde der grüne Korrelationskoeffizient in obigen Chart im Oktober negativ und ist nun zurück im negativen Territorium. Das ist ebenfalls nicht normal.
Ich könnte ebenfalls den Breakdown der Korrelationen mit S&P und Bitcoin zeigen, doch Sie wissen, was ich meine. Konsistente Korrelationen zwischen Gold und anderen Klassen sind kürzlich dramatisch zusammengebrochen. Warum? Könnten es die Bullionbanken sein, die den Goldpreis niedriger manipulieren und somit Störungen an diesen Märkten auslösen? Basierend darauf, wie short sie sind und angesichts ihrer Manipulationsmuster, die typischerweise auftreten, wenn die Märkte illiquide sind, könnte das sicherlich der Fall sein.
Illiquide Märkte - Abgehakt.
Viele der größten Rückgänge in Gold, die in den vergangenen 30 Jahren auftraten, fanden tendenziell in illiquiden Zeitspannen statt. Warum? Je weniger liquid die Märkte sind, desto weniger Geld und Mühe braucht es, um sie nach unten zu ziehen. Demnach findet abwärtsgerichtete Preismanipulation durch Verkauf von Futures zum maximalen Effekt üblicherweise nahe wichtiger Feiertage statt, wenn die meisten Trader nicht an ihren Tischen sitzen: 3. oder 5. Juli, die Thanksgiving-Woche und Weihnachten. Interessanterweise finden diese Rückgänge normalerweise an Freitagen oder Montagen statt. Das ist es, was am Freitag, dem Tag nach Thanksgiving passierte:
Normal? Das entscheiden Sie. Noch eine Anmerkung zum Timing dieser Manipulation: Sie tritt oftmals nach Fälligkeit von Futures/Optionen auf. Der Dezember-Futureskontrakt lief letzte Woche aus. Als ehemaliger Trader und Vermögensverwalter hatte ich Erfahrung mit Zentralbanken, die wiederholt direkt an den Währungsmärkten eingriffen. Sie werden eine Menge Leute sagen hören, dass Marktmanipulation eine Verschwörungstheorie ist, trotz der Tatsache, dass sie vor Gericht mehrere Male in verschiedenen Assetklassen und vor allem bei den Edelmetallen bewiesen wurde.
Bücher über Gold- und Silbermanipulation wurden seit Jahrzehnten geschrieben und haben ausreichend Beweise. Zentralbanker haben es öffentlich zugegeben. Nun ist es so offensichtlich geworden, dass es vorhersehbar ist. Warum sollte man dann überhaupt Gold und Silber erwerben, wenn dies der Fall ist? Die Manipulation hat ein Fälligkeitsdatum, wie von den 2000er und 1970er Jahren demonstriert.
Man wird die Edelmetallpreise nicht für immer davon abhalten können, in die Höhe zu schießen und Sie möchten sicherlich vor Ort sein, wenn Gold und Silber das nächste Mal ansteigen - sie sind heutzutage noch immer die am unterbewertetsten Assets da draußen. Das Smart Money (China, Russland und JP Morgan) sammeln seit Jahren Edelmetalle an. Zentralbanken auf der Welt haben Gold erworben und in ihre Heimatländer zurückgeführt, um sich auf wichtige Ereignisse vorzubereiten.
Manipulation kann nur bestimmte Zeit funktionieren. Letztlich werden Angebot und Nachfrage obsiegen. Wir können bereits beobachten, dass physische Metalle seltener werden und die Aufpreise höher explodieren, wie im März. Ich sehe diese künstliche Depression von Preisen als ein Geschenk an, wenn man die Rally bedenkt, die ich erwarte. Derartige Selloffs konnten wir vor jedem Dezember seit 2013 beobachten.
Könnte ich falsch liegen? Sicher. Deshalb warte ich auf einen Ausbruch über 1.860 Dollar in Gold - die ehemalige Unterstützung, nun Widerstand - bevor ich Gold, Silber und/oder Bergbauunternehmen kaufe. Wenn man das kommende Aufwärtspotenzial bedenkt, dann macht es mir nichts aus, 100 Dollar Gewinne zu verpassen. Ich sehe dies als den Preis des Vertrauens in die Prognose höherer Preise an. Ein nachhaltiger Bruch unter die Unterstützung bei 1.670 Dollar würde mich im Gegensatz deutlich vorsichtiger machen. 
Warum ich so überzeugt vom kommenden Aufwärtspotenzial bin? Hier eine Erklärung:
© David Brady
www.GlobalProTraders.com
Dieser Artikel wurde am 27.11.2020 auf www.sprottmoney.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.