Das Franklin Sanders Interview
14.05.2023 | David Morgan
David Morgan: Franklin, ich kenne Sie schon lange, bewundere Ihre Arbeit und was Sie getan haben, um das gegenwärtige Bankensystem und all seine Übel zu beleuchten. Kürzlich haben Sie einen großen Teil zu einem Bericht beigetragen, der von Catherine Austin Fitts herausgegeben wurde, von der ich ebenfalls ein großer Fan bin. Der Bericht heißt "Gold and Silver: Defending Family Wealth and Sovereignty for 5000 Years". Ich lese seit Jahren The Moneychanger; ich habe die meisten Ihrer Bücher und Broschüren gelesen.
Ich muß sagen, daß dieses Briefing von Ihnen, das wahrscheinlich besser ist als die Hälfte des Morgan Reports in diesem Monat, hervorragend ist. Jeder, der sich für Metalle interessiert, sollte es sich auf jeden Fall zu Herzen nehmen. Heute möchte ich zunächst auf das große Ganze eingehen und zwar auf das Schuldenproblem, über das wir schon so lange sprechen. Es ist untragbar und weil es untragbar ist, garantiert es irgendwann einen Zusammenbruch.
Zufälligerweise erhalten wir heute, am 10. März 2023, von überall her Meldungen, daß die Silicon Valley Bank gescheitert ist. Ich möchte Sie bitten, diesen Faden aufzugreifen und mir zu sagen, was Sie über das Schuldenproblem und den Bankenzusammenbruch denken und wie es weitergehen wird.
Franklin Sanders: Das Bankensystem ist verschuldet, weil alles Geld, das in diesem System geschaffen wird, geliehen werden muß, um zu existieren. Die immer wiederkehrenden Bankenanstürme sind also ein Merkmal des Systems, kein Fehler. Die Geldmenge im System muß ständig wachsen. Es ist auf Inflation programmiert und wenn es sich nicht aufbläht, wird es rückwärts laufen und in sich implodieren.
Der größte Teil des Geldes wird von den Geschäftsbanken und nicht von der Federal Reserve geschaffen. Die Schulden sind erst dann ein Problem, wenn sie ein Problem sind. Ich habe all diese Experten sagen hören: "Oh, Sie müssen sich keine Sorgen machen, daß die Regierung der Vereinigten Staaten eine Verschuldung im Verhältnis zum BIP von 130% hat; das ist in Ordnung, wir können das leicht bewältigen." Nun, man kann das leicht handhaben, bis man es nicht mehr handhaben kann und bis die Banken anfangen zu kollabieren.
Heute sieht es so aus, als würden die Banken untergehen. Ich weiß nicht, ob dies eine allgemeine Finanzkrise wie 2008 auslösen wird, aber solange diese Schulden existieren, ziehen sie die Wirtschaft nach unten und werden weiter wachsen, weil das Geld- und Wirtschaftssystem, das wir haben, sie wachsen läßt. Die ganze Idee heute ist, daß man das Geld anderer Leute benutzt, um seine Geschäfte zu machen, richtig? In den letzten 70 Jahren hat sich die Art und Weise, wie die Menschen über Schulden denken, völlig verändert. Früher wollten die Menschen keine Kredite aufnehmen, weil sie wußten, daß man durch Kredite angreifbar wird.
Wie Will Rogers sagte: "Man kann einen Mann nicht brechen, der nicht borgt". Und genau das ist wahr. Jetzt ist die gesamte Wirtschaft in Schulden verstrickt. Einzelpersonen, Unternehmen, Regierungen, alle, aber die Staatsschulden sind am beängstigendsten, weil sie etwa das 1,3-fache des BIP betragen. In den letzten 15 Jahren ist ein Land immer dann zahlungsunfähig geworden, wenn es das 1,3-fache des BIP erreicht hat und die Zinszahlungen 11% oder mehr der Steuereinnahmen in Anspruch nehmen. Wenn Yellen von der Gefahr der Zahlungsunfähigkeit spricht, dann ist das nicht nur leeres Gerede, sondern sie hat wirklich eine Todesangst davor. Sowohl sie als auch Powell wissen, daß ihre Hauptaufgabe darin besteht, den US-Anleihemarkt am Laufen zu halten, denn die Staatsschulden bilden die Grundlage des Systems.
Es ist eine Art Unwort, wenn man sagt, wir hätten ein schuldengestütztes System, denn Schulden sind nichts. Wie könnte man dann also ein System mit Schulden stützen? Aber in der Tat, das ist wahr; es ist ein schuldengestütztes System. Hinter unserem Bankkreditgeld steht nichts anderes als Schulden und die Schulden wachsen und wachsen. Erfolg gebiert Exzeß. Wie Sie in der Hypothekenkrise 2006 gesehen haben, werden die Banken umso mehr Geld verleihen, je mehr Geld sie mit dem Verleihen von Geld verdienen. Erfolg erzeugt Exzesse, also ist die Frage nicht ob, sondern wann die Schuldenblase platzen wird.
David Morgan: Nehmen wir an, daß das wieder wie 2008 wird; es wird natürlich anders sein, aber es wird Ähnlichkeiten geben. Im Jahr 2008 brach alles ein, Hypotheken natürlich, aber auch der Aktienmarkt und Gold und Silber wurden ziemlich hart getroffen. Doch die Metalle erholten sich zuerst. Wenn ich mich recht erinnere, wurde Gold um etwa 30% in Mitleidenschaft gezogen und das war prozentual gesehen weniger als bei anderen Finanzklassen. Aber sowohl Gold als auch Silber erholten sich wieder. Wie sehen Sie das dieses Mal? Glauben Sie, daß Gold und Silber mit dem allgemeinen Unwohlsein fallen und sich dann wieder erholen werden, oder glauben Sie, daß sie so stark unter die Räder gekommen sind, daß sie nicht mehr steigen können?
Franklin Sanders: Das ist die große Frage. Im Jahr 2008 ist etwas Interessantes passiert. Der Aktienmarkt stürzte im August und September regelrecht ab und Gold und Silber verzeichneten Abwärtsspitzen. Die Abwärtsbewegung, die im Juli begann, dauerte 105 Tage, aber der Kern der Abwärtsspirale dauerte nur einen Monat. Gold verlor 30%, Silber 60%, aber beide verzeichneten eine Abwärtsspitze. Im Dezember ging es dann wieder aufwärts. Sie kämpften sich aus diesem Tief heraus und übertrafen in den folgenden drei Jahren die Aktienmärkte.
Das ist deshalb so interessant, weil es im Jahr 2020 eine weitere Panik gab und die Gold- und Silberpreise in die Knie gingen, als der Aktienmarkt in die Knie ging. Von da an stiegen Gold und Silber von März bis zu einem neuen Allzeithoch für Gold im August 2020. Warum weise ich darauf hin? Im Jahr 2008 blieben Gold und Silber länger unten. Der Spike nach unten dauerte länger. Beim letzten Mal im Jahr 2020 dauerte er nur neun Tage. Was wird dieses Mal passieren? Vielleicht werden die Leute sagen: "Ich werde nicht in US-Staatsanleihen fliehen, sondern in Gold".
Wenn eine große Anzahl von Menschen dies tut, wird dies den Einbruch abkürzen oder ihn ganz verhindern. Was würden Sie zu diesem Zeitpunkt lieber halten: Aktien, Anleihen, Dollar oder Silber oder Gold? Im Jahr 2020 schoß die Nachfrage nach Gold und Silber so stark in die Höhe, daß eine Kaufpanik ausbrach. Bei solchen Kaufpaniken spielen die Prämien verrückt. Und nicht nur das: Die Lieferfristen erstrecken sich über drei oder vier Monate. Genau das haben wir erlebt. Die Einzelhandels-Nachfrage nach Gold und Silber ließ die Aufschläge in die Höhe schnellen. Die Prämie für 90%ige Silbermünzen stieg um über 50%. Bei Gold schießen die Prämien nicht so stark in die Höhe, aber Gold ist nicht verfügbar - man kann es einfach nicht bekommen.
Aus diesem Grund bin ich nicht abgeneigt, den Menschen zu empfehlen, Gold und Silber in großen Mengen zu halten. Auch wenn die Gefahr besteht, daß ein Börsencrash einen Abwärtsschub bei Silber und Gold auslöst, zeigt die Geschichte, daß sich Silber und Gold viel besser und schneller erholen als Aktien. Und, David, es gibt noch etwas Größeres, das wir in Betracht ziehen sollten und das ist der Schuldenkreislauf. Sie haben diesen Schuldenzyklus seit 1982 aufgebläht. Seit 1982 haben sie die Zinsen gedrückt.
Im Jahr 2008 haben sie es mit ZIRP auf die Spitze getrieben. Dann, für COVID, haben sie es wieder auf die Spitze getrieben. Der Schuldenkreislauf, der in der Depression von 1929 zusammengebrochen ist, hat sich also immer wieder wiederholt. Die Banken schaffen zu viel Geld, es wird falsch investiert, die Fehlinvestitionen bringen keinen Cashflow mehr. Alle versuchen, gleichzeitig zu liquidieren und boom! - alle Vermögenswerte brechen zusammen, die Schulden implodieren und müssen abgeschrieben werden. Dann wird ein neuer Zyklus in Gang gesetzt.
Seit über 40 Jahren haben sie diesen Schuldenzyklus bis zum Äußersten getrieben und jetzt ist er so schlimm wie nie zuvor. Es gibt mehr Schulden, nicht nur absolut, sondern auch als Prozentsatz von allem, mehr Schulden als je zuvor. Wenn er also diesmal zusammenbricht, dann wird er wirklich zusammenbrechen. Es ist noch ein weiter Weg zu gehen, um den Markt zu bereinigen.
David Morgan: Ich möchte das Thema auf den Bereich der Kryptowährungen lenken. Wir haben vor ein paar Monaten darüber gesprochen. Wir vom Morgan Report haben über das gesprochen, was wir die Silver Psyop nennen. Dabei handelt es sich um die Idee, daß die Kryptowährungen, insbesondere Bitcoin, da es der Spitzenreiter ist, Geld von dem abgezogen haben, was Investoren als sicheren Hafen betrachten könnten. Anstelle von Gold und Silber haben sie dieses glänzende neue Objekt namens Bitcoin oder andere Kryptowährungen gekauft. Was sagen Sie Kunden, die Sie fragen: "Nun, sollte ich Bitcoin kaufen?"
Franklin Sanders: "Nein." Das ist es, was ich ihnen sage: "Nein, tun Sie es nicht."
David Morgan: Können Sie das näher erläutern?
Franklin Sanders: Es mag so aussehen, als wäre ich ein alter Höhlenbewohner, der mit der Moderne nicht zurechtkommt, aber ich habe immer folgendermaßen darüber gedacht. Ich vertraue nicht auf staatliches Papiergeld, das von Zentralbanken ausgegeben wird. Warum sollte ich also Papiergeld vertrauen, das von Computer-Nerds ausgegeben wird, die ich nicht kenne und die ich nicht einmal sehen kann? Ich weiß nicht, wer auf der anderen Seite der Transaktion steht. Der Zusammenbruch von FTX ist genau das, was ich immer befürchtet habe. Weil es keine Regulierung gibt, beobachtet niemand diese Märkte. Nicht, daß Regulierung immer eine gute Sache wäre, aber in der Kryptowelt herrscht einfach der Wilde Westen. Der Wilde Westen kehrte mit Sam Bankman-Fried zurück, um sich niederzulassen.
Ich habe die ganze Zeit gezögert, mich darauf einzulassen. Ich kenne eine Menge Leute, die mit Bitcoin große Gewinne gemacht haben. Aber wenn sie mir erzählen, daß Bitcoin das neue Gold ist, kann ich nur den Kopf schütteln, weil es dieses Mal nicht anders ist. Es ist nicht das neue Gold, es ist nicht das neue Silber. Es ist ein ungesicherter virtueller Vermögenswert. Virtuell bedeutet, daß er nicht existiert. Es bedeutet, daß es keinen Körper hat, den man treten kann, keine Seele, die man verdammen kann und es existiert nicht einmal, außer in Computern.
Sehen Sie, Gold und Silber sind die ultimativen Finanzanlagen. Sie sind wertvoll, weil die Menschen sie haben wollen. Die Menschen wollten sie schon immer haben, seit mehr als 5.000 Jahren Geschichte, deshalb sind sie wertvoll. Im Gegensatz zu anderen Finanzanlagen gibt es bei Gold und Silber kein Gegenparteirisiko, weil auf der anderen Seite des physischen Goldes und Silbers niemand steht, der es wiedergutmachen muß.
Wenn Sie Anleihen kaufen, muß der Emittent der Anleihe Zinsen und Kapital zahlen. Wenn Sie Aktien kaufen, muß das Unternehmen einen Gewinn erzielen, sonst sind die Aktien nichts wert. Bei Gold und Silber ist das nicht der Fall. Sie sind das ultimative Geld. Wenn man sie in der Hand hat, hat man das ultimative Geld in der Hand. Deshalb sage ich den Leuten: "Laßt euch nicht auf diese Papiergoldmodelle ein. Kaufen Sie einfach das physische Gold und Silber und nehmen Sie es selbst in Empfang. Und wenn ihr zu viel habt, um es selbst zu lagern, dann nehmt einen Verwahrer."
David Morgan: Gut gesagt. Ich möchte das noch ein wenig genauer betrachten. Ich bin ein großer Anhänger der Exter-Pyramide, des Liquiditätsengpasses bei einem Bank-Run, einer Panik oder wie auch immer Sie es nennen wollen. Wenn man die Pyramide abwärts geht, stehen direkt über dem echten Geld - Gold und Silber - physische Papierscheine, die Federal Reserve Notes. Meiner Meinung nach werden diese so lange am vertrauenswürdigsten sein, bis sie es nicht mehr sind, genau wie das, was Sie über die Schulden gesagt haben. Können Sie sich dazu äußern?
Franklin Sanders: Es ist ein Irrtum zu glauben, daß sich Gold und Silber im Gleichschritt umgekehrt zum Dollar bewegen, wie Sie wissen. Selbst wenn die Zinssätze bei 20% liegen, können Gold und Silber immer noch steigen, weil der hohe Zinssatz auf ein Inflationsproblem hinweist. Die Gefahr einer Währungsinflation überwiegt alle Zinsen, die ein Anleger durch das Halten dieser Währung verdienen könnte.
In den Jahren 2008-2009 stieg der Dollar rasant an, erreichte einen enormen Höchststand und fiel dann in etwa sechzehn Monaten genauso schnell wieder. Ich finde es interessant, daß der Dollar in den letzten drei Tagen, in denen sich diese Bank-Runs häufen, in den Keller gegangen ist. Heute, am Freitag, ist er um 73 Basispunkte gefallen, am Tag davor um 35 Basispunkte und das alles, nachdem Powell ihn mit einer Zinserhöhung gestärkt hatte. Bislang flüchten viele Menschen in Gold, nicht in Dollar.
Ein Blick auf die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen zeigt, daß die Zinssätze sinken. Das zeigt mir, daß die Anleger in Staatsanleihen flüchten, um sich in Sicherheit zu bringen. Ich glaube, daß der Dollar noch eine Weile gut ist, aber es kann der Punkt kommen, an dem jede Fiat-Währung einfach nicht mehr zirkuliert. Die Menschen lehnen sie ab und nehmen sie nicht mehr an, weil sie wissen, daß sie an Wert verlieren wird. Denken Sie an Venezuela und Simbabwe.
David Morgan: Sie sind schon eine ganze Weile im Geschäft und ich habe gescherzt, daß es zu Beginn dieser neuen Hausse im Jahr 2000 bei Gold und 2003 bei Silber drei Leute gab, die Silberinvestoren waren: Sie, ich und Ted Butler. Wie haben sich die Einzelhandels-, Gold- und Silbermärkte in den letzten drei oder vier Jahren verändert?
Franklin Sanders: Das Volumen und die Größe der einzelnen Aufträge sind enorm gestiegen. Das habe ich in 42 Jahren im Geschäft noch nie erlebt. Ich habe noch nie ein derartiges Engagement der Menschen für Gold und Silber gesehen. Sie sagen mir jeden Tag das gleiche: "Hören Sie, ich habe X Dollar auf der Bank und ich bin zu Tode erschrocken. Ich habe Angst, daß die Banken scheitern werden. Ich habe Angst vor dem Finanzsystem. Ich habe Angst vor dem Geldsystem. Und ich möchte nicht unter einer digitalen Zentralbankwährung gefangen werden." Die CBDC ist der andere Grund für diesen Wandel.
Diese Kunden wandeln ihr Finanzvermögen von virtuellen Vermögenswerten in reale Vermögenswerte um. Ich beobachte das schon seit drei, vielleicht vier Jahren. Es ist anders, David. Es ist anders.
David Morgan: Ich sehe es genauso wie Sie. Ich habe in den letzten Jahren Anrufe bekommen, die in etwa so lauteten: "Ich habe Ihnen jahrelang im Internet zugehört, ich vertraue Ihnen. Ich habe noch nie in meinem Leben Gold gekauft und ich habe 2 Millionen Dollar auf der Bank und ich bin zu Tode erschrocken. Wie kann ich Gold kaufen? Wie mache ich das? Wenn ich so viel Geld in den Metallmarkt investiere, wie mache ich das dann?"
Gold hat bereits ein neues Allzeithoch erreicht, ich würde sagen, nominal gesehen, aber Silber hat noch nicht nachgezogen. Was hält Silber zurück?
Franklin Sanders: Silber hinkt Gold immer hinterher, wenn Bullenmärkte beginnen und Erholungen einsetzen. Zum Beispiel erreichte Gold im August 1999 seinen Tiefststand bei 252 $, während Silber seinen Tiefststand erst bei 4,01 $ im November 2001 erreichte. Silber neigt dazu, hinterherzuhinken, aber sehen Sie sich die Entwicklung in den folgenden 10 Jahren an: Gold stieg um das 7,5-fache, Silber um das 12,5-fache, also deutlich besser. Bei Silber muß man geduldig sein. Sie müssen verstehen, daß es sich um einen kleineren Markt handelt. Er ist unbeständiger. Er wird Ihre Nerven mehr strapazieren als Gold.
David Morgan: Haben Sie Kunden, die nur Gold kaufen oder die sich auf Gold konzentrieren? Ich bin bei meinen Vorträgen mehr als einmal damit konfrontiert worden. Ich nenne sie mal Gold-Snobs. Man hört alle Arten von Rhetorik von den Leuten und es stört mich nicht. Gibt es Leute, die sagen: Hey, ich will nur Gold, ich will nicht einmal etwas über Silber hören?
Franklin Sanders: Nicht sehr viele. Manche Leute kommen mit einer ideologischen Bindung an Gold. Es gibt eine Menge Leute, vor allem konservative Ökonomen, die glauben, daß nichts außer Gold Geld ist. Wenn man sich jedoch das Gold-Silber-Verhältnis ansieht und erklärt, daß Silber in einem Bullenmarkt normalerweise besser abschneidet als Gold, dann ist es für die Leute ziemlich einfach, auf Silber umzusteigen.
Wir empfehlen den Menschen, mindestens die Hälfte ihres Edelmetallvermögens in Silber anzulegen. Es gibt noch eine weitere Sache in Bezug auf Silber: Silber hat in den letzten drei Jahren durch die Angst vor den digitalen Währungen der Zentralbanken und dem Zusammenbruch der Banken einen Auftrieb erhalten. Die Menschen sind besorgt, daß das Geld scheitern könnte und daß sie Silber im täglichen Handel verwenden müssen.
Natürlich ist Silber dafür viel besser geeignet als Gold, denn eine Goldmünze entspricht heute ungefähr einem 2.000-Dollar-Schein. Man geht nicht mit einem 2.000-Dollar-Schein einkaufen, es sei denn, man will ein Auto kaufen. Man geht auch nicht Eier damit einkaufen. Man braucht also etwas kleineres und das ist der Grund dafür, daß während des größten Teils der Menschheitsgeschichte das vertraute Geld des täglichen Handels nicht Gold, sondern Silber war.
David Morgan: Ich möchte Sie bitten, den Artikel von J. N. Tlaga zu kommentieren: "Der Goldstandard ist ein verkapptes Fiat-Geld". Aber bevor wir beginnen, behandeln wir die Geschichte von Gold und Silber in England, sprechen über die Gewichte und so weiter und so fort. Das erste, was ich hervorhob, war: "Wir können ein ehrliches Geldsystem haben, wenn Gold in Silber und Silber in Gold gepreist wird.
Physisches Silber und physisches Gold. Aber sobald der Goldpreis in gedruckten Papierscheinen statt in Silberstücken angegeben wird, ist es mit dem ehrlichen Geldsystem vorbei. Auch wenn die früheren Silber- und jetzigen Fiat-Recheneinheiten in einem Goldgewicht definiert sind, weil es keine natürliche Grenze für die Gesamtzahl der gedruckten Papierscheine gibt, wie es sie für die Gesamtzahl der Silberstücke gab."
Franklin Sanders: Dieser Artikel war ein Wendepunkt in meinem Denken. Nach allem, was ich in den letzten 50 Jahren gelesen habe, habe ich vor der Lektüre dieses Artikels nie verstanden, daß man ein Edelmetall durch ein anderes Edelmetall bewerten lassen muß, um ein ehrliches Geldsystem zu haben und genau das hat er gesagt. Der Wert muß nämlich in einem anderen Edelmetall gemessen werden, denn wenn man anfängt, den Dollar von einem Gewicht zu trennen und ihn zu einem Stück Papier zu machen, dann gibt es keine Grenze für die Anzahl der gedruckten Stücke Papier.
Ich glaube, er schrieb in diesem Artikel: "Dieses System der Preisbildung [in Papierdollar] ist die Kamelnase des Fiat-Geldes unter dem Rand des Zeltes." Der Punkt ist, daß es in der gesamten Geschichte der Menschheit ein bimetallisches System gegeben hat, bis das Silber in den 1870er Jahren politisch demonetisiert wurde. Warum Bimetallismus? Weil ein Metall das andere Metall ehrlich hält. Ohne Silber, das das System ehrlich hält, gibt es keine Möglichkeit, die Übernahme des Fiat-Geldes zu verhindern.
David Morgan: Das ist der Schlüssel und nur sehr wenige Menschen ziehen das in Betracht. Ich habe diese Bemerkung schon vor Jahren gemacht und einer der Hartgeld-Ökonomen sagte: "Heiliger Strohsack, das hat nicht einmal Murray Rothbard gesagt". Aber das lag nicht an mir, sondern daran, daß ich diesen Artikel gelesen habe. Am Ende schreibt er: "Weil bimetallisches Geld nicht nur irgendein Teil des amerikanischen Verfassungssystems war, sondern ein notwendiger Teil, muß eine effektive Wiederherstellung des Systems eine Rückkehr zu bimetallischem Geld beinhalten. Aus diesem Grund schlägt die alternative Zukunft, ein Aufruf zur Revolution über Nacht, Gramm Silber und Gramm Gold als parallele Währungseinheiten vor."
Franklin Sanders: Er hat absolut Recht. Es gibt keinen anderen Weg, um ein ehrliches Geldsystem zu bekommen. Es muß einen Wertstandard geben und ein Metall ist ein Wertstandard für das andere. Das verfassungsmäßige amerikanische System war der Silberstandard mit Goldmünzen, die "in Silberdollar" bewertet wurden. Das ist die Art und Weise, wie es funktioniert.
David Morgan: Ich könnte das Argument vorbringen, daß wir einen trimetallischen Standard hatten. Wir hatten in der Vergangenheit Silber, Gold und Kupfer. Wenn Sie in der Geschichte zurückgehen, werden Sie feststellen, daß Sie mit ein paar Kupfermünzen etwas kaufen konnten. Glauben Sie, daß Kupfer die Möglichkeit hat, in das Währungssystem zurückzukehren? Und glauben Sie, daß ein trimetallischer Standard einen Vorteil gegenüber einem bimetallischen Standard hat?
Franklin Sanders: Das Geldsystem der Vereinigten Staaten war tatsächlich trimetallisch. Es gab Kupfermünzen, die nach Gewicht bewertet wurden, genau wie die Silber- und Goldmünzen. Es handelte sich also nicht nur um Münzgeld, aber ich kann nicht behaupten, daß ich glaube, daß Kupfer im Geldsystem eine Zukunft hat. Übrigens wollte ich noch einen Punkt zu einem bimetallischen System ansprechen. Seine Kritiker behaupten, ein bimetallisches System funktioniere nicht. Silber hatte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts viele Feinde, viele von ihnen wurden von Bankeninteressen bezahlt. Das bimetallische System funktioniere nicht, weil Silber teurer werde als Gold oder Gold teurer als Silber.
Das System hat in der Geschichte so funktioniert, daß es nie eine Zeit gab, in der es nicht existierte. Alles, was die Menschen über einen so langen Zeitraum hinweg für üblich und nützlich hielten, muß etwas wert sein. Ich habe mir die Schwankungen des Silberpreises im Verhältnis zum Silber/Gold-Verhältnis angesehen. Mit Abweichung meine ich die Abweichung vom gesetzlich festgelegten Verhältnis von 16 zu 1. In fast den gesamten ersten drei Quartalen des 19. Jahrhunderts lag die gesamte Bewertungsspanne bei nur 4%.
Sie wissen so gut wie ich, daß der US-Dollar heute in einer Woche um 4% fallen kann. Es handelte sich also nicht um ein instabiles System, denn die Veränderungen vollzogen sich im Laufe der Zeit sehr langsam. Allerdings waren diese Veränderungen nicht so plötzlich, daß sie die Wirtschaft und das Finanzwesen aus dem Gleichgewicht brachten und/oder ganze Volkswirtschaften vernichteten.
David Morgan: Ich möchte auf das Gold-Silber-Verhältnis zu sprechen kommen und Sie bitten, Ihre Darstellung des Gold-Silber-Verhältnisses von der ägyptischen Zeit bis heute noch einmal zu erläutern. Sie verdeutlicht, daß das Gold-Silber-Verhältnis von Bedeutung ist. Obwohl es so offensichtlich ist, habe ich eine Weile gebraucht, um darauf zu kommen und ich hatte einen dieser Aha-Momente.
Ich habe mir immer wieder die Frage gestellt: Warum ist das Verhältnis so hoch? Warum, warum, warum? Natürlich wußte ich von dem Verbrechen von 1873. Und schließlich wurde mir klar, daß das Verhältnis 16 zu 1 oder niedriger war, weil sie beide Geld und nur Geld waren. (Weder 1873 noch davor gab es wirklich eine technische Verwendung für Silber. Erst in der Neuzeit ist es ein Industriemetall. Eigentlich müßte der Silberpreis steigen, wenn es immer noch als Geldwert angesehen würde.)
Könnten Sie dieses Diagramm bitte in verbaler Form erläutern, damit die Menschen eine Vorstellung davon bekommen, wie lange die von Ihnen erwähnten 4% anhielten?
Franklin Sanders: Nun, wenn man ein Diagramm mit einer Länge von 52 Fuß hat und jeder Fuß ein Jahrhundert darstellt, dann ist das Verhältnis nur in den letzten anderthalb Fuß (150 Jahre) jemals über 16 zu 1 gestiegen. Das ist eine lange Zeit für etwas, das so konstant ist. Ich denke, der Grund für diese Stetigkeit ist, daß das physische Verhältnis von Gold zu Silber in der Erdkruste etwa 17 zu 1 beträgt.
Warum ist das Verhältnis während der Panik 2020 auf 70 zu 1, 80 zu 1, 85 zu 1 und sogar 125 zu 1 gestiegen? Weil die gesamte globale Geldmenge durch das gesamte seit etwa 1850 ausgegebene Papiergeld verwässert wurde. Stellen Sie sich vor, was das für ein riesiger Ozean von Papiergeld ist! Dann wurde Silber ab 1873 in den USA und Deutschland offiziell demonetisiert und das Silber verschwand aufgrund dieser Geldmengenverwässerung vom Erdboden.
Irgendwann wird dieses Verhältnis wieder zu historischen Normen zurückkehren. Wenn man sich das Verhältnis auf einem sehr langfristigen Diagramm ansieht, gibt es ein Megaphon-Top. Ich mache mir also keine Sorgen, daß sich das grundlegende Verhältnis zwischen Silber und Gold geändert hat. Es wurde lediglich durch die riesige Menge an Papiergeld und Geldsubstituten aller Art, die in den letzten 225 Jahren ausgegeben wurden, künstlich weit über das natürliche Maß hinaus getrieben.
Was passiert, wenn sich das Verhältnis wieder umkehrt? Heute braucht man 91,4 Unzen Silber, um eine Unze Gold zu kaufen. Sie können sich einen Spaß daraus machen, die Rechnung zu machen. Wenn ich heute Silber statt Gold kaufe, kann ich 91,4 Unzen Silber bekommen oder ich könnte eine Unze Gold kaufen. Ich entscheide mich für Silber und wenn das Verhältnis auf 32 zu 1 sinkt, dann kann ich mit meinem Silber etwa dreimal so viel Gold kaufen wie jetzt. Es ist schwer, diesem Trade zu widerstehen.
Seit der Demonetarisierung in den 1870er Jahren läuft jeder Bullenmarkt so lange, bis das Verhältnis auf 16 zu 1 oder weniger fällt. Das wird zum einen aufgrund des physischen Verhältnisses geschehen und zum anderen, weil der riesige Ozean an Papiergeld verdampfen wird.
David Morgan: Nun, lassen Sie uns in die Zukunft blicken. Die Banken drängen stark auf die totale Kontrolle. Das Papiergeldsystem kontrolliert viele Politiker und sie wollen eine digitale Zentralbankwährung. Haben wir eine Wahl? Wenn die Banken ihre digitale Zentralbankwährung bekommen, sehe ich, daß wir in den Vereinigten Staaten eine Option haben. Diese Option besteht darin, daß ungefähr 17 Staaten in den USA ein Gesetz haben, daß man Gold oder Silber in einer Transaktion verwenden kann, solange beide Parteien zustimmen.
Wenn man uns also das CBDC aufzwingen würde, könnte jemand hypothetisch gesehen einfach "Nein" sagen und zu seinem örtlichen Händler gehen und sagen: "Ich möchte dieses Silber gegen Lebensmittel eintauschen." Halten Sie das für eine praktikable Lösung, oder glauben Sie, daß das nur eine nette Fantasie ist, aber in der Realität nicht funktionieren würde?
Franklin Sanders: Nein, ich denke, das ist eine Lösung, die es geben wird, denn wenn die Menschen ihren Lebensunterhalt verdienen müssen, werden sie ein Mittel finden, das sie nutzen können. Dafür gibt es in der Geschichte immer wieder Beispiele. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Deutschland bis zur Währungsreform ein paar Jahre lang Zigaretten als Geld verwendet. Ich denke also, daß digitale Zentralbankwährungen etwas sind, das Regierungen und Zentralbanken unbedingt wollen, aber ich glaube nicht, daß sie sich auch in den Vereinigten Staaten durchsetzen werden.
Es gibt alle möglichen Hindernisse für Zentralbank-Digitalwährungen. Die Vereinigten Staaten haben noch nie eine ihrer Währungen demonetisiert, nicht die Metallwährung, auch nicht die Papierwährung. Wenn sie das versuchen, stoßen sie auf alle möglichen verfassungsrechtlichen Fragen im Zusammenhang mit unrechtmäßigen Eingriffen. Darüber hinaus hat uns COVID gezeigt, daß etwa 30% der Menschen im Lande der Regierung unter keinen Umständen vertrauen. Sie werden es einfach nicht tun. Und 30% ist wahrscheinlich das Dreifache dessen, was nötig war, um die Amerikanische Revolution zu starten. Was werden sie tun? Einen von drei Amerikanern ins Gefängnis stecken, weil sie die digitalen Währungen der Zentralbanken nicht benutzen wollen?
Wir sprechen noch nicht einmal von den Menschen, die Christen sind und so etwas wie digitale Zentralbankwährungen als das Zeichen des Tieres ansehen. Nun, ich bin Christ, aber ich sehe das nicht so; ich möchte einfach nicht, daß die Regierung kontrollieren kann, wie und wo ich mein Geld ausgebe. Die Kontrolle ist das Ziel von CBDC. Es wird mit einem Sozialkreditsystem verbunden sein, in dem, sagen wir, Sie und ich gerne Zigarren rauchen; wir haben digitale Zentralbankwährungen, dürfen aber keine Zigarren damit kaufen, weil die Regierung - die es besser weiß als wir - Zigarren für schlecht hält.
Das ist die Art von lästiger, engstirniger Tyrannei, die Ihr Leben beherrschen wird, wenn Sie eine digitale Zentralbankwährung bekommen. Große Kreise werden sich gegen die digitale Währung der Zentralbank stellen. Eine weitere Wählerschaft, die sich gegen die digitalen Währungen der Zentralbank stellen wird, sind die Geschäftsbanken. Seit ich vor etwa vier Jahren begonnen habe, über digitale Zentralbankwährungen zu lesen, hat mich eines verwundert und erstaunt: Sie alle sind ein Plan zur Abschaffung der Geschäftsbanken. Ich kann mir keine Lobby in diesem Land vorstellen, die stärker ist als die Geschäftsbanken. Sie werden sich nicht zurücklehnen und zulassen, daß ihre gesamte Existenz durch eine digitale Zentralbankwährung zerstört wird.
Ich habe noch einen weiteren Grund, warum ich glaube, daß es nicht funktionieren wird. Zentralbanken-Digitalwährungen werden den Status des US-Dollars als Weltreservewährung untergraben. Mit den digitalen Zentralbankwährungen können die Zentralbanken direkt miteinander verkehren, anstatt den Umweg über den Dollar zu nehmen, um Handelsbilanzsalden zu begleichen. Glauben Sie nicht, daß die Chinesen das nicht verstehen, denn sie haben bereits dieses Projekt zum Bau einer Eisenbahnbrücke mit Thailand und mehreren Zentralbanken im Osten.
Das bedeutet, daß diese Zentralbanken keine Dollars mehr verwenden müssen. Irgendwann werden die Menschen im Westen und die Menschen in den Vereinigten Staaten herausfinden, daß die digitalen Währungen der Zentralbanken den Dollar unterminieren. Was werden sie dann tun? Weiter auf sie drängen? Ich denke nicht, aber ich könnte mich irren. Vielleicht haben sie genug gestiefelte Schläger, um genug Schädel einzuschlagen und alle dazu zu bringen, sich einer digitalen Zentralbankwährung zu beugen. Aber das würde eine Menge Ärger bedeuten und vielleicht sogar zu Blutvergießen führen. Ich glaube also nicht, daß sie in der Lage sein werden, eine digitale Zentralbankwährung durchzusetzen.
David Morgan: Nun, ich bin so ziemlich auf Ihrer Seite. Ich sehe die netten Regierungsleute in einer Situation, in der die Menschen im Grunde genommen Nahrung brauchen. Wenn man sich für diese CBDC entscheidet, kann man ein UBI (garantiertes Mindesteinkommen, d.Ü.) bekommen und das UBI wird einem erlauben, zu essen. Das Ausmaß des Bösen, das in diesem System existiert, war mir vor 10 Jahren unvorstellbar. Jetzt bin ich reif genug, um zu akzeptieren, daß es so böse ist, wie es ist. Aber es ist unbestritten, daß es einen gewissen Prozentsatz gibt, der alles tut, was man ihm aufträgt, weil er in einer Notlage ist.
Franklin Sanders: Richtig. Aber es gibt auch andere Menschen, die das niemals tun würden. Sie werden sich dem niemals beugen. Die Sache ist die, daß die Art von "kooperativen" Menschen, von denen Sie sprechen, keine produktiven Menschen sind. Leute, die vorhaben, von der Regierung zu leben, tragen ohnehin nicht viel bei. Der Unternehmergeist und die unternehmerischen Fähigkeiten der amerikanischen Bevölkerung sind absolut erstaunlich. Das einzige, was ihnen im Weg steht, ist die Regierung. Wir könnten ein wirtschaftliches Paradies haben, wären da nicht die Regierung und die Banken. Ich denke also, daß die Amerikaner sehr, sehr geschickt darin sein werden, Umgehungslösungen zu finden, um eine digitale Währung der Zentralbank zu vermeiden.
David Morgan: Franklin, Sie haben festgestellt, daß sich die Prämien mit der Zeit immer wieder "normalisieren"; können Sie das erklären?
Franklin Sanders: Jeder Aufschlag gegenüber dem Spot-Preis eines gewöhnlichen Gold- oder Silberstückes - außer dem, der notwendig ist, um diejenigen zu bezahlen, die damit handeln - ist unlogisch. Wenn der Gold- und Silberpreis steigt, werden diese Aufschläge durch den Preisanstieg abgeschliffen. Ich will also kein zusätzliches Geld für American Eagles aus Gold oder Silber ausgeben, weil ich diesen Aufschlag nie wieder zurückbekommen werde. Mit der Zeit verschwindet die Prämie immer.
David Morgan: Nun, damit ist dieses Interview so ziemlich zu Ende. Gibt es irgendetwas, das wir noch nicht besprochen haben und das Sie meinen Lesern mitteilen möchten?
Franklin Sanders: Ja, das gibt es. Das ist die Unehrlichkeit und der Betrug auf dem Gold- und Silbermarkt. Ich stoße immer wieder darauf. Ich habe Kunden, die mich anrufen und mir von Dingen erzählen, die ihnen von Unternehmen, meist in Kalifornien oder Florida, verkauft wurden. Ich weiß, daß es in Kalifornien und Florida eine Menge ehrlicher Gold- und Silberhändler gibt, aber die Gauner sind aus irgendeinem Grund eher dort zu finden. Sie haben einen Raum voller Verkäufer mit einem glatten Verkaufsgespräch und verkaufen den Leuten Dinge mit einem Aufschlag von 60% bis 300%. Mit anderen Worten: das 1,6- bis 4-fache des Gold- oder Silberwerts.
Besonders ältere Menschen und Frauen, vor allem Witwen, sind ihre Beute. Sie haben es auf Menschen abgesehen, die IRAs einrichten wollen. Sie werben, oft mit der Unterstützung von Prominenten, mit den Worten: "Wir helfen Ihnen bei der Einrichtung einer Gold- oder Silber-IFR". Dann verkaufen sie Ihnen überteuertes Zeug, aus dem Sie nie wieder herauskommen, weil sie es Ihnen mit extremen Aufschlägen verkaufen.
Wenn Sie Gold oder Silber kaufen, ist es sehr einfach zu wissen, wie hoch der Wert im Verhältnis zum Kassapreis ist. Der Kassapreis von Silber oder Gold ist der Basispreis für alles. Das ist der Preis, den Sie zahlen, egal ob Sie in New York Silberbarren zu 5.000 Unzen oder einen Barren zu 100 Unzen kaufen. Niemand kauft jemals genau zum Spotpreis; man muß immer ein bißchen mehr bezahlen, aber es ist der Richtwert.
Wenn jemand versucht, Ihnen einen Silbergegenstand in einer ungeraden Größe wie 1,25 Unzen zu verkaufen, müssen Sie nur den Preis durch den Gehalt dividieren. Wenn es 40 Dollar kostet, teilen Sie 40 Dollar durch 1,25 und dann nehmen Sie das Ergebnis und teilen es durch den Kassapreis. Wenn der Preis (und ich bin hier großzügig) mehr als 10% oder 15% darüber liegt, dann sollten sich von diesen Leuten abwenden und rennen, denn sie werden für dumm verkauft. In den letzten drei Monaten habe ich drei intelligente Paare gesehen, die auf diese Weise zugeschüttet wurden. Wenn Ihre Mitglieder also Gold und Silber kaufen, müssen sie sehr darauf achten, daß sie wissen, mit wem sie es zu tun haben und daß diese Leute seit langem für ihre Integrität bekannt sind.
David Morgan: Auf jeden Fall. Wie Sie aus einigen unserer privaten Telefongespräche wissen, bin ich selbst schon damit konfrontiert worden.
Wie kann man Sie ausfindig machen oder kontaktieren, Franklin?
Franklin Sanders: Ich veröffentliche täglich einen kostenlosen E-Mail-Kommentar zu den Gold- und Silbermärkten. Meine Website ist www.the-moneychanger.com; gleich auf der ersten Seite heißt es: "Abonnieren Sie unseren kostenlosen täglichen Kommentar". Das ist kostenlos.
Ich gebe auch einen monatlichen Newsletter heraus, den man für 150 Dollar pro Jahr abonnieren kann, der elektronisch oder in Papierform erhältlich ist. Ich habe keine eigene Firma mehr, die Gold und Silber verkauft. Meine Söhne haben das übernommen und 2018 ein eigenes Unternehmen gegründet, damit für alle Kunden, die ich im Laufe der Jahre betreut habe, Kontinuität gewährleistet ist, da ich natürlich nicht ewig leben werde. Es ist Volunteer Precious Metals, www.volunteerpreciousmetals.com, 888-661-4093.
David Morgan: Nun, vielen Dank. Eine Stunde verging, es fühlte sich wie fünf Minuten an. Ich bin sehr zufrieden mit dem, was wir besprochen haben. Ich fühle mich geehrt, daß Sie mein Freund sind und daß wir uns im Laufe der Jahre gegenseitig geholfen haben.
Franklin Sanders: Ich danke Ihnen. Ich glaube, Sie kennen sich mit Details besser aus als ich - Sie haben den Kopf eines Ingenieurs. Ich möchte, daß Sie wissen, daß ich Ihre Freundschaft über die Jahre sehr, sehr zu schätzen weiß. Sie ist mir sehr wichtig.
David Morgan: Ich danke Ihnen. Mir geht es genauso.
© David Morgan
www.themorganreport.com
Das Interview erschien in der April-Ausgabe des Morgan Reports, den Sie hier abonnieren können.