Lyn Alden: Versuche der Trumpadministration, die Defizite zu senken, werden scheitern
21.05.2025 | Redaktion
Palisades Gold führte kürzlich ein Interview mit Lyn Alden, der Gründerin von Lyn Alden Investment Strategy, über die Komplexität von Handelsbilanzdefiziten, die Rolle des US-Dollars als Weltreservewährung und deren wirtschaftliche Auswirkungen. Alden erklärt, dass ein Handelsdefizit entsteht, wenn ein Land mehr importiert als es exportiert. Einige Länder, wie beispielsweise Indien, bewältigen diese Situation durch Investitionen in langfristiges Wachstum statt durch übermäßigen Konsum.
Die USA stehen jedoch vor einer besonderen Herausforderung, da ihr Handelsdefizit eng mit dem Status des Dollars als Weltreservewährung verknüpft ist. Dies führe zu einer anhaltenden Nachfrage nach Dollar und beeinträchtige die Wettbewerbsfähigkeit des Landes im verarbeitenden Gewerbe, heißt es.
Alden betont, dass die Stärke des Dollars diesen Kreislauf aufrechterhält: Sie macht Importe teurer und Exporte billiger und zwingt die USA, zur Finanzierung ihrer Defizite auf ausländische Investitionen zurückzugreifen. Diese Dynamik habe zur Deindustrialisierung und zu einer Verschiebung der globalen Wirtschaftsmacht beigetragen. Dei Expertin zieht Parallelen zu historischen Beispielen wie dem Vereinigten Königreich während der Bretton-Woods-Ära, als ähnliche Umstände zu einer Stagnation führten, bevor neue aufstrebende Mächte wie die USA die Vorherrschaft übernahmen.
Das Gespräch verlagert sich auf die fiskalische Dominanz und hebt hervor, wie große Staatsdefizite die Fähigkeit der Geldpolitik zur Inflationskontrolle einschränken. Denn die Zentralbanken werden zunehmend von den Finanzbehörden abhängig. Alden kritisiert politische Maßnahmen wie Trumps Zölle und argumentiert, dass sie der heimischen Industrie schaden und die Kosten auf die amerikanischen Verbraucher abwälzen, ohne die Hauptursachen der Handelsungleichgewichte anzugehen.
Sie stellt fest, dass die durch die Zölle ausgelöste Inflation in den verschiedenen Sektoren ungleichmäßig ist und dass angesichts des begrenzten Geldmengenwachstums noch keine anhaltende Inflation auf breiterer Ebene entstanden ist. Abschließend untersucht Alden potenzielle Alternativen wie Gold und Bitcoin als Währungsreserven und weist darauf hin, dass eine Diversifizierung zur Risikominderung beitragen könnte. Doch diese Optionen blieben in diesem Stadium weitgehend theoretisch.
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