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Italien & Deutschland fordern Goldrückführung: Jetzt meldet sich die Bundesbank

24.06.2025  |  Redaktion

Angesichts wachsender geopolitischer Spannungen und der jüngsten Äußerungen von Donald Trump zur Unabhängigkeit der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) wächst der Druck auf die Deutsche Bundesbank, einen Teil der in New York gelagerten Goldreserven zurück nach Deutschland zu holen. Auch werden zunehmend Rufe aus den anderen europäischen Staaten lauter, das Gold nach Hause zurückzuführen, so beispielsweise aus Italien.

Im Vorfeld der Reise der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni nach Washington, wo sie im April mit Trump zusammentreffen wird, schrieb der Wirtschaftskommentator Enrico Grazzini in der Zeitung Il Fatto Quotidiano: "43% der italienischen Goldreserven unter der unzuverlässigen Trump-Regierung in Amerika zu lassen, ist sehr gefährlich für das nationale Interesse." Das schreibt unter anderem die Financial Times.

Peter Gauweiler, ehemaliger CSU-Politiker, hinterfragt die Sicherheit der Auslandsverwahrung und betont, dass die Bundesbank bei der Sicherung der Reserven keine Kompromisse eingehen dürfe. Auch der frühere Europaabgeordnete Fabio De Masi (BSW) sieht "starke Argumente", in turbulenten Zeiten mehr Gold nach Europa oder Deutschland zu verlagern, so die Berliner Zeitung.

Peter Boehringer (AfD), einer der Initiatoren der früheren Rückholkampagne, betont, dass es nicht primär um Trump, sondern um ein grundsätzliches Sicherheitsprinzip gehe: Gold müsse "ohne Risiko Dritter gelagert werden", da in Notzeiten die physische Kontrolle entscheidend sei. Dem gegenüber warnt der Vermögensverwalter Bert Flossbach davor, die Goldregulierung mit "großem Tamtam" wiedereinzuführen, da dies ein negatives Signal für die Beziehungen zu den USA senden könnte.

Die Deutsche Bundesbank hält an ihrem seit 2013 geltenden Lagerstellenkonzept fest. Sie erklärt auf Anfrage, dass Sicherheit und Handelbarkeit der Reserven weiterhin entscheidend für die Standortwahl seien. Die Bundesbank bewertet regelmäßig alle Lagerorte und hat "keinerlei Zweifel" an der Vertrauenswürdigkeit der New Yorker Fed als Partner. Regelmäßige Inspektionen vor Ort seien stets ohne Einschränkungen verlaufen. Die Bank von Italien, das Büro von Meloni und das Finanzministerium in Berlin lehnten eine Stellungnahme ab.


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