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Goldman Sachs korrigiert Goldpreisprognose – 4.900 $ bis Q4 2026

09.10.2025  |  Redaktion

Goldman Sachs hat seine Goldpreisprognose für Dezember 2026 von 4.300 $ auf 4.900 $ pro Unze angehoben, berichtet Kitco News. Dies begründet die Bank mit einer Kombination aus starken Zuflüssen in westliche börsengehandelte Fonds (ETFs), anhaltenden Käufen durch Zentralbanken und erwarteten Zinssenkungen durch die US-Notenbank. Laut der jüngsten Forschungsnotiz der Bank dürften diese Faktoren weitere Kursgewinne bei Gold stützen, wobei die Risiken für die Prognose nach oben tendieren.

Die Analysten betonen, dass die Diversifizierung des privaten Sektors in den vergleichsweise kleinen Goldmarkt die ETF-Bestände über das von Zinsmodellen implizierte Niveau hinaus treiben könnte. Es wird erwartet, dass die Zentralbanken, insbesondere in den Schwellenländern, weiterhin aktive Käufer bleiben und im Jahr 2025 durchschnittlich 80 Tonnen und im Jahr 2026 durchschnittlich 70 Tonnen Gold kaufen werden, da sie ihre Reserven weiterhin vom US-Dollar weg verlagern.

Goldman Sachs unterscheidet zwischen zwei Haupttypen von Goldkäufern: den "Überzeugungskäufern" wie Zentralbanken, ETFs und institutionellen Anlegern, die unabhängig vom Preis aufgrund wirtschaftlicher oder risikostrategischer Überlegungen kaufen, und den "opportunistischen Käufern" wie Haushalten in Schwellenländern, die tendenziell kaufen, wenn sie Gold als unterbewertet ansehen. Als richtungsweisend für die langfristige Preisentwicklung gilt die erste Gruppe, wobei 100 Tonnen Nettokäufe in der Regel einem Anstieg des Goldpreises um 1,7% entsprechen, so der Bericht.

Weiter hebt die Bank, über die Preisprognosen hinaus auch die Rolle von Gold als Absicherung in diversifizierten Portfolios hervor, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Stagnation, erhöhter Inflation oder geopolitischer Instabilität. Historische Muster, wie beispielsweise in den 1970er Jahren oder während der russischen Gaskrise im Jahr 2022, so Goldman Sachs, zeigen, dass Gold und andere Rohstoffe tendenziell eine Outperformance erzielen, wenn sowohl Aktien als auch Anleihen negative Realrenditen liefern.

Da die Rohstoffversorgung immer konzentrierter und politisch sensibler wird, betrachtet die Bank Gold und andere Rohstoffe als zunehmend wertvolle Instrumente, um langfristige Risiken zu managen und die Widerstandsfähigkeit von Portfolios zu verbessern.


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