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Technische Analyse: Achterbahnfahrt am Goldmarkt

20.11.2025  |  Markus Blaschzok

Terminmarkt: COT-Report

Der COT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von Blaschzok Research erhalten vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber und Platin. Die COT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.


COT-Analyse vom 26. September:

Wichtiger Hinweis: Aufgrund des Government Shutdown in den USA wurde die Veröffentlichung der COT-Reports der CFTC im Zeitraum vom 1. Oktober bis 12. November ausgesetzt. Aktuell werden die Berichte rückwirkend nachgeliefert, wobei jeweils dienstags ein zusätzlicher Report erscheint. Bis der aktuellste COT-Report wieder verfügbar ist, wird es voraussichtlich bis zum 23. Januar dauern. Der nachfolgende COT-Report und die dazugehörige Analyse beziehen sich daher auf einen deutlich zurückliegenden Stichtag und bilden die aktuelle Marktpositionierung nur eingeschränkt ab.

Der Goldpreis stieg zur Vorwoche um 70 $, während die Spekulanten in der gleichen Zeit mit 4 Tsd. Kontrakten Short gingen. Das zeigt in der letzten Woche erneut eine klare Stärke am Goldmarkt. Der COT-Index zum Open Interest adjustiert hat sich sogar um 4,4 Punkte auf 12 Punkte verbessert, trotz des Preisanstiegs.

Das ist enorm und zeigt uns, dass es am Goldmarkt weiterhin starke physische Käufe gibt, deren Herkunft immer noch unbekannt ist. Der Terminmarkt ist es nicht, der seit einem Jahr den Goldpreis treibt. Es sind auch nicht die ETFs und auch nicht der Einzelhandel. Solange diese Käufe anhalten, kann der Anstieg weitergehen. Bis jetzt ist noch keine Schwäche sichtbar.

Interessant ist, dass die großen vier Händler am Terminmarkt im letzten Monat ihre Shortposition deutlich ausgeweitet haben – von 21 auf 36 Tage der Weltproduktion. Es scheint, dass man im Bereich um 4.000 $ ein zyklisches Hoch erwartet und dagegen wettet. Sollten die COT-Daten weiterhin Stärke zeigen, muss man davon ausgehen, dass nach einer Konsolidierung auf diesem hohen Niveau über Wochen oder Monate ein weiterer Preisanstieg folgen könnte.

Kurzfristig dürfte jedoch bei 4.000 $ zunächst ein Deckel drauf sein und der Goldpreis eher seitwärts handeln - auch wenn dieser COT-Report noch Stärke zeigt. Das Potenzial für einen Long-Drop am Terminmarkt, der für eine stärkere Preiskorrektur sorgt, ist unvermindert gegeben, auch wenn die Daten besser sind als noch vor einem Jahr.

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Die spekulative Beteiligung an der neuerlichen Rallye ist unterdurchschnittlich


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Nach dem Short-Squeeze gehen die BIG 4 wieder Short am Terminmarkt


Achterbahnfahrt mit Ausbildung eines tieferen Hochs

Nach einer Rallye von über 110% seit Anfang des vergangenen Jahres ist die Rückschlaggefahr nahe dem Allzeithoch bei 4.381 $ weiterhin hoch, insbesondere, da die letzte Rallye seit Ende August einen Preissprung von rund 1.000 $ brachte. Leider fehlen uns zum Zeitpunkt der Analyse immer noch die neuesten Terminmarktdaten der US-Terminmarktaufsicht "CFTC", die aufgrund des längsten Governments Shutdowns in der Geschichte der USA mit 43 Tagen nicht mehr veröffentlicht wurden.



Für unser Trading am Devisen- und Rohstoffmarkt sind diese Daten essentiell und wir müssen uns noch bis 23. Januar gedulden, bis uns wieder aktuelle Reporte zur Verfügung stehen. Erst Anfang Januar dürften die Reporte aktuell genug sein, dass sie uns wieder einen Mehrwert für das Trading bieten dürften.

Nachdem Anfang vergangener Woche das Ende des Government Shutdowns verkündet wurde, reagierten die Märkte zunächst positiv. Anleger rechneten mit einem weiteren Anstieg der Verschuldung, schwächeren Wirtschaftsdaten und niedrigerer Inflation, was die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung erhöhen sollte. Dies trieb den Goldpreis zu Wochenbeginn um fast 250 $ nach oben auf 4.245 $.

Seit Donnerstag ging es mit Gold und Silber jedoch wieder bergab und der gesamte Wochenanstieg wurde nahezu negiert. Im Tief fiel der Goldpreis am Freitag auf 4.031 $ zurück und schloss bei 4.085 $. Damit hat sich im Chart ein tieferes Hoch gebildet, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass der Goldpreis als Nächstes weiter in den Bereich um 3.800 $ korrigieren dürfte. Einige Indikatoren zeigen auf dem aktuellen Niveau bereits Schwäche und trendfolgende Trader, Vermögensverwalter sowie Fondsmanager dürften dieses Muster erkennen.

Spätestens dann, wenn ein tieferes Tief ausgebildet wird, dürften viele trendfolgende Spekulanten ihre Positionen schließen, was eine weitere Korrektur bis in den Bereich von 3.500 bis 3.400 $ nach sich ziehen könnte und somit eine Bereinigung am Terminmarkt mit sich bringen würde. Damit würde die dritte Impulswelle mit dem 1.000-$-Anstieg vollständig korrigiert, was typisch für die Endphase einer starken Aufwärtsbewegung ist.

Kurzfristig versuchen wir im Trading weiter zu shorten, mit einem Ziel bei etwa 3.800 $ bis 3.750 $, wo wir im Daytrading alle Short-Positionen schließen würden. Bullisch würde das Chartbild erst wieder werden, wenn es dem Goldpreis gelingt, das Hoch der letzten Woche bei 4.250 $ zu überwinden. In diesem Fall dürfte das Allzeithoch bei 4.400 $ angelaufen werden, wo sich schließlich entscheidet, ob sich die Rallye weiter fortsetzt.

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In der letzten Woche hat der Goldpreis womöglich ein tieferes Hoch ausgebildet, was bärisch ist


Goldpreis in Euro – Test der 200-Tagelinie möglich

Nachdem der Goldpreis in Euro über 2.900 € ausbrechen konnte, übertraf der darauffolgende Preisanstieg um 900 € je Feinunze selbst meine kühnsten Erwartungen. Das aktuelle Chartbild ähnelt stark dem des Goldpreises in US-Dollar. Da wir in den kommenden Wochen von einer weiteren Schwäche des Euro und einer diametral entgegengesetzten Stärke des US-Dollars ausgehen, liegt der Zielbereich für den Goldpreis in Euro im Bereich der 200-Tage-Linie sowie einer Kreuzunterstützung bei etwa 3.100 € je Feinunze.

Wir hatten bei 3.700 € ein Verkaufssignal gegeben und rechnen damit, unsere Short-Positionen im Bereich um 3.100 € schließen zu können, um anschließend wieder auf die Long-Seite zu wechseln. Selbst im optimistischen Szenario dürfte sich der Goldpreis in Euro kurzfristig eher seitwärts bewegen und kaum in der Lage sein, die starke Aufwärtsdynamik der letzten Monate fortzusetzen. Im kommenden Jahr erwarten wir jedoch, dass der Goldpreis das diesjährige Hoch von 3.764 € je Feinunze übertreffen und folgend über 4.000 € Richtung 5.000 € ansteigen dürfte.

Man sollte daher das Ende der aktuellen Korrektur nutzen, um antizyklisch erneut auf einen weiteren Anstieg des Goldpreises zu setzen.

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Ein Rücksetzer bis auf die 200-Tagelinie scheint gut möglich zu sein


Diese heutige Analyse stammt aus dem aktuellen Marktbericht, den Sie hier lesen können.


© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chefanalyst GoldSilberShop.de / VSP AG
BlaschzokResearch
GoldSilberShop.de

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