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Endlich interessiert sich "jemand" für Gold

29.06.2019  |  Adam Taggart

Grant Williams fasste die Situation zusammen, in der sich Gold seit 2013 befand: Niemand kümmerte sich darum.

Ja, es ist sehr wahrscheinlich, dass der Preis unterdrückt wurde. Doch nicht genügend Käufer kämpften gegen das Bullionbank/Zentralbankenkartell an oder machten den Politikern das Leben schwer - und somit den Regulierungsbehörden - um die Dinge zu ändern.

Also dümpelte Gold so vor sich hin. Jahrelang.

Doch im letzten August betrat Gold still und heimlich einen Bullenmarkt, nachdem es über 1.200 Dollar ausgebrochen war.

Als der Preis zu steigen begann (sowohl aus fundamentalen als auch technischen Gründen) haben wir dessen Fortschritt genaustens verfolgt.

Zu Beginn 2019 unterstützten die zunehmenden milden/verzweifelten Kursänderungen der Zentralbank - die es nun scheinbar niemals schaffen werden, ihre Bilanzen zu normalisieren - den Bullenmarkt.

Niedrigere Realzinsen sind positiv für den Goldpreis. Und es ist nicht nur so, dass die Realzinsen aktuell fallen; es gibt zudem weltweit bereits negative nominale Schulden in Höhe von 12 Billionen Dollar:

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Und basierend auf den weiteren milden Ankündigungen von Fed und EZB können wir weitere Billionen Dollar erwarten, die sich zu diesem Berg hinzugesellen.

Am Dienstag wurde Mario Draghi wohl scheinbar zum Abtrünnigen innerhalb der Riege von geldpolitischen Entscheidungsträgern und stimmte erneut seinen Hit "Was immer nötig ist" an. Am nächsten Tag bestätigte Jerome Powell seine Bereitschaft zur Lockerung und ließ den Markt wissen, dass er bereit sei, im nächsten Jahr mehrere Zinskürzungen durchzuführen.

Das - zusätzlich zu einer abgeschossenen US-Drohne, die die iranischen Grenzen patrouillierte - entflammte Gold, das auf 1.410 Dollar je Unze stieg und endlich über die 1.350 Dollar hinausbrach, die seinen Fortschritt jahrelang zurückgehalten hatte.

Wenn sich Gold über 1.385 Dollar halten kann, besitzt es genügend Raum zur Entwicklung. Wie der untere Chart zeigt, hat Gold eine invertierte Schulter-Kopf-Schulter-Formation verfolgt und verzeichnete nun einen bullischen Breakout. Als ich diesen Artikel schrieb, wurde es bei 1.400 Dollar je Unze gehandelt, der höchste Preis seit 2013.

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Mit Ausnahme eines von Zentralplanern abgestimmten Angriffs, um Gold schneller deckeln zu können (was eine reale Möglichkeit bleibt, wenn man die Geschichte betrachtet), sollte das gelbe Edelmetall nicht sonderlich viel Preiswiderstand begegnen, bis es über 1.500 Dollar je Unze gestiegen ist.

Das Metall an sich und die Bergbauunternehmen befinden sich nun in Aufwärtstrends. Derartig starke Indikatoren haben wir noch nie zuvor gesehen...



Hier ist Gold, das in einem sehr starken Aufwärtstrend verbleibt, obwohl es nach seinem kürzlichen 100-Dollar-Anstieg als überkauft gilt:

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Und hier sind die Bergbauunternehmen (durch den XAU-Index dargestellt), die Gold wie erwartet nachfolgen und so einen Breakout bestätigen:

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Obwohl wir kurzfristig Preisschwankungen beobachten werden können - wie erwartet nach einem derartigen Anstieg und während die Ängste um einen Krieg mit dem Iran (hoffentlich) abnehmen - so erklärt Dave, warum die aktuelle makroökonomische Situation bullisch für Gold bleibt:

Das Problem ist, dass die neue mildere Stimmung der Fed zeitgleich mit dem erneuertem Interesse an einer Handelsvereinbarung zwischen USA und China, einem möglichen Einfrieren des chinesischen Bankensystems (!) und dem Abschießen einer US-Drohne durch den Iran (über iranischen Territorium - oder iranischen Gewässern - oder internationalem Luftraum) einhergeht. Weiterhin wurde Draghi in Europa zeitgleich beschuldigt, gelogen zu haben, was die erneut mildere Politik der EZB angeht, für die es anscheinend gar keinen Konsens gibt.

Und Draghi steht auch kurz vor Ende seiner Amtszeit, also besteht noch mehr Unsicherheit. Wer wird ihn ersetzen? Wird derjenige auch so druckfreudig sein? Italien könnte in der Lage sein, seine Schulden unter Verwendung einer neuen Währung (Mini-BOT) zu begleichen - was eventuell illegal sein könnte. Und die EU könnte Italien dafür belangen, ein zu hohes Verhältnis zwischen Schulden und BIP zu unterhalten.

Zeitgleich hat sich Apple anscheinend dafür entschieden, seine globalisierte Lieferkette außerhalb Chinas zu diversifizieren. Oh, ja. Boris Johnson scheint sicherer Gewinner im Kampf um den Posten des britischen Premierministers zu sein.

Was können wir für die Zukunft erwarten?




Nun, wenn Frieden ausbricht, wird Gold wahrscheinlich zurückgehen. Silber hält nicht ganz mit Gold mit, also würde es ebenfalls zurückgehen.

Das ist das Problem mit sichern Häfen. Sie steigen höher und fallen dann wieder. Und dieser Hintergrund ist der Grund dafür, warum die Commercials (wie ich denke) wetten und annehmen, dass die Welt diesmal nicht zu Ende gehen wird; also nehmen sie in großen Wellen Short-Positionen ein. Und wahrscheinlich findet auch offizielles Eingreifen statt.

Letztlich ist der heutige Breakout über die 1.382 Dollar bullisch. Auch wenn wir diese Entwicklung wieder zurückgehen müssen, so wurde der fünfjährige Widerstand durchbrochen. Auch wenn es scheint, dass der "iranische Drohnenabschuss" zu diese Lawine an Goldkäufen führte, so ist diese doch einer Vielzahl an Ereignissen zu verdanken, die zu einer allgemeinen Zunahme der Gesamtunsicherheit führten.

Denn schließlich steigt der Goldpreis nun schon seit 4 Wochen. Der Abschuss der Drohne sorgte nur dafür, dass der Preis über die Klippe sprang - was zu einer Aufwärtsbewegung führte, die selbst 134 "Tonnen" Papiergold nicht stoppen konnten.


Auf der fundamentalen Seite gibt es mehr und mehr Experten und Gelehrte, die realisieren, was Peak Prosperity von Anfang an gesagt an: die Zentralbanken haben sich selbst in eine Sackgasse gebracht, aus der sie nicht wieder hinauskommen. Also verwenden sie weiterhin das eine Werkzeug, das sie haben und hoffen auf ein anderes Ergebnis (und ja, vielleicht ist es ihr gewünschtes Ziel den gesamten Reichtum in die Hände der 0,1% zu drücken).

Doch diese Strategie basiert auf einer irregeführten Logik; sie kann nicht beibehalten werden. Sie können keinen Wohlstand drucken. Die Assetpreise können nur um ein bestimmtes Maß steigen, während die realen Gehälter stagnieren. Immobilienpreise können nicht lange höher sein als die Fähigkeit der Menschen, Essen auf den Tisch zu bringen; selbst mit Hypotheken von mehr als 3%. Es wird einen Punkt geben, an dem Anreize nicht länger Wirkung zeigen.

Die klügeren Köpfe, mit denen wir sprechen, stimmen uns zu, dass wir aktuell die totale Kapitulation der Zentralbanken in Echtzeit beobachten können. Danach bleibt der Main Street nur Geld, das die Banken - unserer Ansicht nach - bei sich behalten werden, um "etwas" zu besitzen, bevor die weltweite Rezession eintritt (die Zinsen an diesem Punkt zu kürzen, wäre Wahnsinn).

Es ist also wahrscheinlich, dass uns in Zukunft ein heftiger deflationärer Abwärtstrend erwartet. Obgleich das anfänglich dafür sorgen wird, dass der Goldpreis fällt, so sollte es dem Metall besser ergehen, als dem Pantheon an Risikovermögenswerten, die von ihren aktuellen Rekordblasenhochs fallen. Wie wir in unseren Live-Präsentationen gerne sagen: "In einem Bärenmarkt sollten Sie erwarten, Geld zu verlieren. Der Trick ist es, weniger zu verlieren als jeder andere."

Doch selbst wenn es den Zentralbanken gelingt, eine derartige deflationäre Schlappe zu vermeiden, dann werden die weltweiten Fiatwährungen bald nur noch Konfetti sein.

Wenn Sie 1 Million Dollar Bargeld zur Hand haben, dann machen Sie nur 20.000 Dollar im Jahr, wenn Sie diese in Staatsanleihen investieren oder (deutlich) weniger, wenn Sie diese auf Ihrem Bankkonto lagern. Weniger als 5% der Amerikaner hat eine derartige Menge Geld zur Hand und trotzdem produziert dies nur Einkommen, das unter die US-amerikanische Armutsgrenze fällt. Wenn wir den derzeitigen Weg weiterverfolgen, dann werden diese 1 Million Dollar bald nichts mehr wert sein.

Doch Gold? Gold sollte in dieser Situation wahrhaft glänzen: sowohl durch Beibehalten der Kaufkraft als auch durch Zunahme in Wert, während Billionen Dollar Kapital nach sicheren Häfen Ausschau halten.

Erinnern Sie sich daran, dass der 7-Billionen-Dollar-Goldmarkt eine kleine Tür im Vergleich zu den 164 Billionen Dollar darstellt, die in Aktien und Anleihen gehalten werden. (Und die mehr als 1 Billion Dollar am Silbermarkt die im Verhältnis lächerlich gering sind). Falls (oder wahrscheinlich, "wenn") nur einige Billionen Dollar aus den Risikovermögenswerten hin zu den Edelmetallen fließen, dann werden der Gold- und Silberpreis explodieren.

Natürlich bleibt unsere langjährige Empfehlung gleich: Positionieren Sie sich im Voraus für dieses berechenbare Resultat.

Vor allem, da der lang erwartete Breakout über 1.350 Dollar endlich stattgefunden hat. Dieser technische Meilenstein, in Kombination mit der Verzweiflung der Fed und EZB in dieser Woche, deutet darauf hin, dass größere Entwicklungen für die Edelmetalle bevorstehen. Von hier aus könnten sich die Dinge ziemlich schnell entwickeln.

Wir empfehlen Ihnen spezifisch von diesen drei kostenlosen Ressourcen Gebrauch zu machen, wenn Sie das noch nicht getan haben:


Endlich wird Gold nicht länger ignoriert.

"Jemand" interessiert sich für das Metall. Das ist der Grund, warum es sich aktuell auf seinem höchsten Niveau seit mehr als einem halben Jahrzehnt befindet.

Stellen Sie sich nur vor, wie der Preis aussehen würde, wenn sich plötzlich alle für Gold interessieren würden...


© Adam Taggart
Peak Prosperity



Der Artikel wurde am 21. Juni 2019 auf www.peakprosperity.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.