Peter Krauth: 100-Dollar-Silber voraus!
05.04.2021 | The Gold Report
Ein Silberinvestor zu sein, ist in den letzten Wochen psychologisch herausfordernder geworden. Das gilt selbst für uns hartgesottene Silberenthusiasten. Denn schließlich verzeichnete Silber ein ausgezeichnetes 2020 und legte mit einer Zunahme von 47% sein bestes Jahr seit 2010 hin. Dies überholte den erstaunlichen Goldertrag von 25% recht schnell.
Doch 2021 ist Silber bisher um 9% gefallen. Und währenddessen blieben fast alle grundlegenden Markttreiber intakt. Es scheint, dass der Druck auf den Silberpreis wahrscheinlich aus zwei Richtungen stammt. Erstens: Nach einem erstaunlichen 2020 stand einfach eine Korrektur an. Das ist es, was Bullenmärkte tun.
Zweitens: Ein steigender USD-Index, der wahrscheinlich einem Anstieg der langfristigen Anleiherenditen zu verdanken ist. Doch es ist wichtig zu bedenken, dass dieser Trend wahrscheinlich seinen Lauf nehmen und sich selbst erschöpfen wird. Das könnte natürlich passieren; oder die Fed könnte durch Einführung der Renditekurvekontrolle eingreifen.
Doch höhere Renditen sind ein Anzeichen für steigende Inflationserwartungen und boomende Wirtschaftsaktivität. Und ein stärkerer USD, der Importe den Exporten vorzieht, ist wahrscheinlich ein gutes Resultat für Zentralbanker. Geduld ist also zum derzeitigen Zeitpunkt der beste Ansatz. Meiner Ansicht nach ist das Ende dieser Silberkorrektur nahe.
Akzeptieren Sie die Silbervolatilität
in einem kürzlichen Bericht deuteten die Rohstoffanalysten der Bank of America an, dass sie dieses Jahr einen durchschnittlichen Silberpreis von 29,28 Dollar erwarten würden. Dies basiert auf ihren Erwartungen eines moderaten Angebotsdefizits von 281 Millionen Unzen. Außerdem hieß es: "Während wir dieses Jahr zwar eine Erholung des Angebots erwarten, so sollte der Output unter den Spitzenniveaus bleiben, die wir vor kurzer Zeit verzeichneten; auch, weil die Projektpipeline relativ leer ist."
Die Bewegung hin zur grünen Energie, in Kombination mit massiven Infrastrukturausgaben und robuster Investmentnachfrage sollten dem Silberpreis dabei helfen, in diesem Jahr wieder zu steigen. Auch wenn Silber 2021 bisher um 9% gefallen ist und seit seiner Augustspitze nahe 30 Dollar um 19% zurückgegangen ist, so liegt dies sicherlich innerhalb historischer Bullenmarktkorrekturen. Der Punkt ist, dass Silberkorrekturen einfach dazugehören. Investoren müssen sie akzeptieren und sie zu ihrem Vorteil nutzen. Zwischen 2002 und 2006 fiel Silber in vier, separaten Fällen um 10% oder mehr.
Dann, zwischen 2006 und 2011, folgten kurze jedoch manchmal tiefere Korrekturen, bei denen Silber in drei, separaten Fällen um 13% oder mehr fiel.
Der Punkt ist, dass wir einen Blick darauf werfen sollten, wo sich Silber nach diesen Korrekturen befand. In fast jedem Fall begann es, neue Bullenmarkthochs zu verzeichnen. Lassen Sie uns nun einen Blick darauf werfen, wie sich Silber in mehreren Währungen entwickelt hat.
20 Jahre weltweiter Silberzunahmen
Wie Sie im folgenden Chart sehen können, verzeichnete Silber über die vergangenen 21 Jahre einen durchschnittlichen Jahresertrag zwischen 8% (Schweizer Franken) und 16,48% (chinesische Yuan). In USD belief sich der durchschnittliche Ertrag auf 11,43% im Jahr.
Natürlich ging dies mit deutlicher Volatilität und einigen Abwärtsjahre einher. Doch der weltweite Durchschnitt liegt über die letzten zwei Jahrzehnte bei 11,93%. Der allgemeine Trend verläuft also unwiderruflich nach oben: Wir befinden uns in einem Silberbullenmarkt. Lassen Sie uns nun eine längerfristige Perspektive einnehmen.
Wenn wir Inflation bedenken, und die massiv untertriebene "offizielle Inflation," dann bildete der Silberpreis 1980 eine Spitze bei 120 Dollar und 2011 bei etwa 57 Dollar. Der heutige Preis nahe 24 Dollar ist noch weit unter diesen Niveaus, was andeutet, dass es noch eine Menge Aufwärtspotenzial gibt.
Tatsächlich liegt Silber, mit 24 Dollar gegenüber inflationsbereinigten 120 Dollar im Jahr 1980, 80% unter dieser Spitze. Und trotzdem sind die aktuellen, wirtschaftlichen Fundamentaldaten wie Schulden, Defizite, Ausgaben, Zinsen und Angebots-/Nachfrageprognose so bullisch, dass die 120 Dollar von 1980 wahrscheinlich einfach übertroffen werden können. Wenn wir Silber aus einer technischen Perspektive betrachten, dann befinden wir uns entweder bei oder nahe eines finalen Bodens dieser Korrektur.
Die 23-Dollar- und 24-Dollar-Niveaus agierten zwischen Ende September und Mitte Dezember mehrfach als Unterstützung. Ich denke, dass weitere Schwäche wahrscheinlich auf nahe 23 beschränkt sein wird. Wenn Sie in den letzten Monaten Silber und/oder Silberaktien gehalten oder gekauft haben, so machen zwei Ansätze derzeit Sinn. Sie bleiben entweder geduldig, wenn Sie denken, dass Sie ausreichend in diesen Sektor investiert haben, oder Sie erhöhen einige Ihrer Positionen nach und nach, wenn Sie denken, dass sie einfach zu billig geworden sind.
© Peter Krauth
The Gold Report
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Dieser Artikel wurde am 30. März 2021 auf www.theaureport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.