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Solidarische Tränendrüsen und Vertragsbrüche am Fließband

04.08.2015  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker

Die Posse hat kein Ende

Schmierentheater gab es schon immer und ihre Liebhaber ebenfalls. Doch was in den letzten Monaten - ja sogar in den letzten 5 Jahren - auf der Weltbühne uraufgeführt wurde und wird, dürfte unübertroffen bleiben, und das aus zwei Gründen: Erstens weil es sich um die mit Abstand größte Rettungsaktion in der Geschichte der Menschheit handelt (vorerst 350 Mrd. €), und zweitens, weil diese traurige Spaß-Tragödie kein Ende hat. Ein endloses Stück - das gab es noch nie. Selbst Goethe, Schiller, Shakespeare oder die Dramenschreiber des alten Griechenlands schafften dies nicht.

Doch die dummdreisten Regisseure des neuen Griechenlands, begleitet von scheinheiligen Akteuren in Brüssel, haben tatsächlich eine nobelpreiswürdige Großtat vollbracht: Eine melodramatische Posse ohne Ende. Vielleicht erleben unsere Urenkel den aller-aller-allerletzten Akt? Im Übrigen reifte inzwischen eine neue Erkenntnis selbst unter den Rettungs-Sympathisanten heran: Woran erkennt man, wenn griechische Politiker (und nicht nur griechische) massiv und hemmungslos lügen? Ganz einfach: Wenn sie die Lippen bewegen.


Mediale Dauerberieselung mit Leidensspektakeln

Tag und Nacht auf allen Sendern und Frontseiten gab und gibt es fast nur ein Thema mit wenigstens 365 Variationen im Jahr. Selbst übergeduldigen Faultieren im Bambusgeäst wird es langsam zu viel. Im 5-Minutentakt 24 Stunden hindurch geht es um "die Rettung", nicht zu vergessen nonstop Berichte über das "furchtbare Leid", welches in Hellas überall wuchert, wie Brennesseln, Quecken und unausrottbares Pfeifenkraut.

Das Leid der Rentner und Bürger ist allgegenwärtig (Leid strömt aus ansonsten leeren Bank-Automaten). Zoo- und Haustiere sowie Thunfische und Sumpfschildkröten leiden (aus lauter Sympathie mit den Menschen), Moskitos leiden (unter Blutmangel), Straßenbahn-Achslager leiden (unter Mangel importierten Schmierfetts), Importeure leiden (wegen der Kapitalausfuhrsperren) und sogar Unternehmer leiden (unter Treibstoff- und Geldmangel).

Sogar Politclown Tzipras leidet (unter Hunger), denn seine Mutter klagt sehr öffentlichkeitswirksam: Mein Junge isst fast nichts mehr. Na so was. Ist der Kühlschrank leer? Eine Handvoll Oliven kann sich ihr Junge auf im Panzerwagen dem Weg zum Ministerpräsidentenbüro sicherlich noch mit Hilfe des Chauffeurs am Wegesrand abrupfen. Oder? Mütter wissen bekanntlich immer Rat, aber diesmal ist sie ratlos: Geht ihr Junge auf die Forderungen der "Fremdmächte" ein und setzte Sparprogramme durch, fühlt sich das Volk in seiner "Würde schwer verletzt" und stellt sich gegen ihn. Schließlich stimmte man unlängst mehrheitlich dagegen.

Lehnt er Spar- und Sanierungsmaßnahmen ab, wird ihm die unheilige Trinität von Brüssel, den Gläubiger-Banken und dem IWF die Gurgel ein wenig abschnüren, dann wäre es mit dem Essen ihres Sohnes und Teflon-Politikers völlig aus. Noch ein anderes Muttchen (Residenz Berlin) ist ebenfalls ratlos: Gibt sie den Forderungen der Banken nach, stellen sich die Mandatsträger und Parlamente gegen sie. Setzt sie sich für Schuldenerlass ein, setzt das Bankenkartell, Brüssel und ihre Dienstherrschaft in Washington das Rasiermesserchen an. Auch die vom chinesischen Modezar Lai Der Zu Eng maßgeschneiderten Hosenanzüge verschonen offensichtlich nicht vor Leid.

In diversen vertraulichen Mitteilungen heißt es schon: "Die Hosenanzugträgerin säuft". Wie heißt es jedoch bei W. Busch: Es ist ein Brauch von alters her: wer Sorgen hat, hat auch Likör.

Im fernen Griechenland ist der Likör inzwischen trotz größter Sorgen weitgehend ausgegangen.

Selbst Zahn-Schmerzpatienten bleiben dort nicht verschont. Deren Leiden wird ins Unermessliche gesteigert, denn Narkosemittel für Betäubungsspritzen sind wegen Devisenmangel längst ausgegangen. Trauring aber wahr: Jetzt kommen im Rahmen neuer Sparprogramme schwere Hämmer, Kneifzangen und Grobmeißel zum Einsatz.

Eine einzige Gruppe in diesem Affentheater leidet nicht, sondern jubelt sogar in Verzückung: Die Börsianer. Die gewaltige Aktienblase, ganz ähnlich der Immobilieblase, bläht sich weiter auf und wartet geduldig auf ihre Nadel. Völlig gleich, wie die täglichen Nachrichten ausfallen: Die Börsen steigen.


Solidarische Tränendrüsen und Vertragsbrüche am Fließband

Ach ja, natürlich geht es auch um "Solidarität". Die EU-Bürger, besonders Großmütter, schluchzen aus lauter Mitgefühl vor den Fernsehern ob all des unglaublichen Leides in einem Euro-Land. Dass fast ein Drittel der Menschheit unterhalb der Armutsgrenze lebt, wird ignoriert. Ströme von Krokodilstränen werden (statt Kapitalströmen) in Fässern gesammelt und in wasserarme Gegenden Griechenlands exportiert. Die Situation entspricht einem Bankrotteur, der seiner Kreissparkasse 350.000 € schuldet, nicht mehr zahlen kann, und dessen Familie sich daher extrem einschränken muss.

Er selbst stieg notgedrungen vom neuen Mercedes auf ein 20-jähriges Fahrrad aus chinesischer Billigproduktion um, und der jetzt den befreundeten Bankmanager höchst dringend um "Solidarität", sprich: Schuldenerlass, bittet.

Was ebenfalls einfach übersehen wird, ist die Tatsache, dass die Euro-Zone per Verträge, von feierlichen Schwüren der Politiker begleitet, als reine "Währungsunion" gegründet wurde. Und dabei sollte es für immer bleiben. Kein Land bürgt für ein anderes, niemand muss für andere Mitglieder in irgendeiner Firm aufkommen oder einspringen. Das war das heilige Versprechen und der große mit amtlich erhobener Schwurhand geleistete Eid.

Doch die Lügensuppe, gewürzt mit dem scharfen Essig der Täuschung, war und bleibt nun einmal die Lieblingsspeise der Politiker. Jetzt haben wir nicht nur die Bürgschafts- und Transfer-Union, sondern auch eine voll ausgereifte Haftungs-Union unter weitgehender Ausschaltung der souveränen und gewählten Parlamente. Nebenbei: EU-weit werden in aller Heimlichkeit bereits "Gesinnungsdateien" aufgebaut.

Zur Erinnerung: Alle Macht in der EU kommt letztlich aus Brüssel, und die 28 regierenden Kommissare sind nicht gewählt. Das EU-Parlament ist eine reine hoch bezahlte und steuerfreie Abnickorganisation. Wie weit ist es noch bis zur offenen zentralen Diktatur? Wie schrieb der "Le Figaro"-Chefredakteur so schön: "Maastricht, das ist der Versailler Vertrag ohne Krieg". Beides waren, bzw. sind, Knebelverträge und für Deutschland unerfüllbar.

Der erste führte zu einer extremen Notsituation des deutschen Volkes, zum Aufstieg Hitlers und zu WK II. Ob der zweite zu WK III führt, bleibt abzuwarten. Zu einer Notsituation wird er auf jeden Fall führen. Immerhin belaufen sich alle Haftungs- und Garantiesummen, die Deutschland im absoluten Notfalle zu zahlen hätte, auf rund 2 Billionen, also 2 000 Milliarden €. Die Teilsummen sind gut im Brüsseler Zahlenwerk versteckt und die Medien schweigen die wahre Höhe dieser Bürgschaften aus gutem Grund tot. Und Deutschland ist der größte Gläubiger Griechenlands.


Goldman-Sachs als freundlicher Nachbarschaftshelfer, "gegriechte" Bilanzen

Interessant auch, dass der hochrangige Goldman-Sachs Mitarbeiter, der in führender Rolle half, Griechenland per getürkten (besser "gegriechten") Statistiken den Euro-Beitritt zu ermöglichen, inzwischen durch massive Beförderungen belohnt wurde. Es handelt sich um einen Italiener, mit dem harmlosen Vornamen Mario, und dem tief symbolischen Nachnamen "Drache" (man sehe im italienisch-deutschen Wörterbuch nach). Jetzt soll er die von ihm selbst verursachte Misere "retten". Da heißt es für uns Normalverbraucher nur noch: "Rette sich, wer kann", denn der Fuchs wurde zum "rettenden" Wächter des Hühnerstalls ernannt.



Ebenfalls hoch belohnt wurde sein williger Mitarbeiter mit ähnlichem Hintergrund. Es ist ein Deutscher mit dem ebenso harmlosen Vornamen "Klaus". Der Nachnahme beginnt mit "R". Seine Aufgabe war es damals, die gefälschten Bilanzen Athens "kritisch zu prüfen". Das Ergebnis dieser "Prüfung" ist jetzt mindestens 5 Mal pro Stunde auf allen TV-Kanälen zu sehen. Aber den guten Klaus belohnte man ebenfalls fürs Wegschauen. Er hatte eben leider seine Lesebrille für einige Tage zu Hause vergessen. Er ist jetzt der Chef eines der höchsten Finanzinstitutionen in Brüssel. Haben wir alle den falschen Beruf erwählt?


Wie steht es um den "unerschöpflich reichen Zahlmeister Deutschland"?

Wie schon an anderer Stelle erwähnt: Deutschlands Staatschulden sind bei 2,3 Billionen € angekommen. Verteilt auf die Zeit seit der Geburt des Zimmermannssohnes in Palästina, hätte man sich an jedem Kalendertag seither 3 Millionen € leihen müssen, um auf diese 2.300 Milliarden € zu kommen.

Würden nun theoretisch keine Neuschulden mehr gemacht (unmöglich, da Politiker und Schuldenmacherei eine untrennbare Einheit bilden), und jeden Tag ab sofort diese 3 Millionen zurückgezahlt (Politiker wandelten sich zu einer Art "Finanzheilige"), dann wäre Deutschland schon gleich im Jahre 4030 schuldenfrei. In Wirklichkeit würden wir wegen der Zinsen und Zinseszinsen ein wenig länger brauchen, etwa bis zum Jahre 5.000 nach Christus.

Im Falle Japans, das mehr als doppelt so hoch verschuldet ist wie der ehemalige Kriegspartner Deutschland, müsste man unter vergleichbaren Bedingungen etwa bis zum Jahre 10.000 nach Christus ausharren, um Schuldenfreiheit zu erreichen. Die Japaner sind derzeit zwar das langlebigste Volk der Welt (dicht gefolgt von den Schweden). Doch selbst in Tokio und Umgebung können nur sehr wenige Menschen so lange warten. 8 Jahrtausende Warte- bzw. Lebenszeit ist selbst bei Sushi, Naturreis und Fisch im Reich der aufgehenden Sonne, eine echte Herausforderung.

Selbst wenn die zurückgezahlten Summen verzehnfacht würden (untragbare Belastung des Staatshaushaltes und Steuersystems), wären die Japaner erst nach etwa 800 Jahren und die glücklichen Deutschen schon nach ca. 400 oder 500 Jahren von der Schuldenlast befreit. Das Zinseszinssystem ist also gar nicht so schlimm. Was sind denn schon 8.000 oder 2.000 Jahre in einem Menschenleben? Um diese Spannen etwas zu verkürzen, hilft nur eins: Wirtschaftswachstum.


Schuldenwasser, Zinsnässe und Dexit

Das exponentielle Zinssystem erzwingt ein exponentielles Wachstum der Konjunktur. So etwas gibt es aber auf Grund einfacher Naturgesetze nicht, und im Moment stagniert die Weltwirtschaft sogar am Rande einer Rezession, und dampft, wie ein Misthaufen in der Wintersonne, leise vor sich hin. Also ist ein Realitätsabgleich von Finanzsystem und Wirtschaft, sprich Mega-Crash, mit oder ohne Griechenland unvermeidlich. Da nützen auch die Sprüche, die der Hosenanzug einst auf der Sonderschule der SED als Agitprop-Funktionärin unter der schützenden Hand von Margot Honecker erlernte, nicht viel.

Zwei dieser im kommunistischen Treibhausdunst herangereiften Weisheiten werden unvergesslich bleiben: "Die Banken- und Länder-Rettungsaktionen sind alternativlos", sowie: "Fällt der Euro, fällt Europa." Wahrscheinlich hatte sie sich nach einigen Fläschchen spiritueller Getränke nur in der Wortwahl ein wenig vergriffen. So was kommt ja mal vor. Sie wollte wohl sagen: "Dummheit und Hochverrat am Volk sind alternativlos" und "Fällt der Euro, falle auch ich als Washingtoner Vasall, wegen Unfähigkeit, klare Befehle auszuführen".

Dabei wäre die Wiedereinführung der D-Mark, der Austritt aus der EU, also der "Dexit" sowie eine Partnerschaft mit Russland das Beste, was den Deutschen (und Russen) je geschehen könnte. Deutsche(s) Technologie und Know How plus russische Rohstoffe ergäben eine unschlagbare Kombination. Die neuerliche Spaltung in der EU zwischen Berlin und dem sich gerade formierenden antigermanischen Lager, geführt von Frankreich und Italien einerseits und zwischen der Kanzlerin und ihrem Finanzminister andererseits, lassen einen "Dexit" nicht mehr unwahrscheinlich erscheinen.

Die Kanzlerin hat es geschafft, über viele Jahre hinweg, in entscheidenden Momenten nur breiweiche, nichts sagende Redewendungen auszudünsten und vor allem, absolut nichts zu tun.

Doch breiweich oder stahlhart: Deutschland kann die Rolle des EU-Zahlmeisters mit den Summen von Größenordnungen, die schlussendlich in den Billionenbereich hinaufreichen, unmöglich stemmen, ohne selbst in griechische Verhältnisse zu geraten. Da hilft auch kein Verschleiern durch die Medien und kein Gesundbeten durch die regierenden Eliten. Gegen Adam Riese haben selbst die mächtigsten Eliten in der Geschichte bisher immer verloren. Die Sonne geht eben einfach nicht im Westen auf und wer ins Schuldenwasser springt, wird zinsnass.


Drittes Rettungspaket im Kommen

Der Bankrott Griechenlands kann nicht verschoben oder hinausgezögert werden, er ist längst eingetreten, denn Athen konnte seine fälligen Raten an die Fremdbanken und den IWF nicht bezahlen und es besteht auch nicht die geringste Aussicht auf weitere Zahlungen. Der juristische Tatbestand von Insolvenz bzw. Bankrott ist damit eindeutig gegeben.

Wieso ist die Lage so aussichtslos? Ganz einfach: Die griechische Wirtschaft, die im Moment mit einem Beitrag von maximal 1,7% zur Wirtschaftsleistung der EU zu Buche schlägt, liegt nicht nur am Boden, sondern kann niemals auf die Beine kommen, solange sie im Euro-Raum verbleibt. Der Euro ist für diese Volkswirtschaft viel zu stark, um im internationalen Wettbewerb jemals konkurrenzfähig werden zu können. Da gibt es kein Wenn und kein Aber.

Außerdem sind Infrastruktur und die gesamte industrielle Basis viel zu schwach und marode, was ausländische Investoren abschreckt. Dafür sind auch die Löhne und Pensionsverpflichtungen viel zu hoch und das Rentenalter viel zu niedrig. Durchschnittsrente in Deutschland: 730 €, bei den Hellenen 830 € und im Baltikum um 220 €. Weiterhin schwillt der Strom der Emigranten, besonders der gut Ausgebildeten, der Fähigen und Fachleute, täglich weiter an: Sie sehen keine Chance mehr, in ihrer völlig ausgelaugten Heimat leben und arbeiten zu können.

Was bleibt, sind zumeist Rentner, Hilfsarbeiter, Beamte, Kleingärtner, Bettler, Bordsteinschwalben und Arme aller Arten. Die reichen Griechen haben ihr Vermögen längst ins (relativ) sichere Ausland verlagert.

Zudem scheint eine Brückenfinanzierung durch die EU-Finanzminister inzwischen mittels EFSM gesichert zu sein, Athen erhält also neue Milliarden, die sofort wieder an den gleichen Club zurück überwiesen werden. Auf diese Weise werden die "Zahlungsverpflichtungen strikt eingehalten". Altschulden werden also mit neuen, viel höheren Schulden bedient. Unfassbar, wie soll man das seinen Kindern erklären? So etwas gibt es nicht einmal in Hornissen- oder Termitennestern. Dort herrschen Ordnung und logische Gesetze.




Ökonomische Gesetze und finanzielle Regeln weichen globaler Machtpolitik

Die Thematik wird längst nicht mehr von wirtschaftlichen und finanziellen Überlegungen getragen. Stattdessen kommen mächtige geopolitische Interessen großer Mächte ins Spiel. Washington und die von ihr beherrschte NATO wollen ein Abdriften Griechenlands in Richtung Moskau und Peking verhindern, koste es, wen es wolle, und das dumme Deutschland wird schon brav und bieder die Kosten zahlen. Außerdem braucht man Hellas als Nachschubstützpunkt (Luftwaffe, Flotte und Versorgung) im Rahmen des laufenden Waffen- und Truppenaufbaus in der Ukraine, einschließlich eines möglichen Krieges gegen den bitterbösen Putin.

Im Weiteren ist und bleibt das Hauptziel der Eliten die Errichtung der Vereinigten Staaten von Europa (VSE), die dann mit den USA nebst NAFTA und allen weiteren Vasallenstaaten zum Weltstaat unter der totalen Kontrolle der Finanzmächte fusionieren. Hilfreich auf diesem Wege ist die derzeitige Besetzung von etwa 150 Ländern der Welt, darunter auch Deutschland, durch amerikanische Truppen. Wie sagte der US-Präsident auf dem US Stützpunkt Ramstein so unverblümt, ganz offen und genüsslich in die Fernsehkameras: "Deutschland ist ein besetztes Land und wird es auch bleiben."

In diesem Szenario kommt ein Ausscheiden eines Zwergstaates aus der Zinsknechtschaft und der militärischen Dominanz überhaupt nicht in Frage, denn das würde Nachahmungstäter anregen. So hat es nun mal der im Internet immer öfter mal als "farbiger Drohnenmörder" bezeichnete Merkel-Chef befohlen. Und Muttchen steht in echter DDR-Manier stramm, wie sie es in ihrer frühen Kommis-Karriere in der DDR lernte.

Zudem wurde gerade die griechische Mehrwertsteuer für die meisten Produkte und Dienstleistungen von 13 auf 23% erhöht und scharfe Sparmaßnahmen werden folgen. Steuererhöhungen für eine am Boden liegende Wirtschaft haben denselben Effekt, wie einem schwer Kranken ein Kissen mit voller Kraft dauerhaft aufs Gesicht zu pressen.

Was wird geschehen: Tausende Unternehmen werden schließen müssen, da sie der Belastung nicht gewachsen sind. Und hunderttausende oder sogar Millionen werden arbeitslos und brauchen Unterstützung: Die dünnen Gewinne werden sich zu Verlusten wandeln, die Steuereinnahmen daher rapide sinken, nicht steigen, denn die Gesetzmäßigkeiten der Laffer-Kurve gelten sogar in Griechenland. Der gute Laffer malte seine Kurve auf seine Manschette, als er neben Präsident Reagan auf einem Empfang saß und diesen solcherart voll überzeugte.

Aussage in knappster Form: Zu niedrige Steuersätze senken die Staatseinnahmen, aber zu hohe ebenfalls. Sollen Investitionen angezogen und Kapitalströme angelockt werden, muss man das Steuerniveau senken und nicht erhöhen.

Die griechische Wirtschaft, oder was davon noch übrig ist, wird aber platt besteuert und das Land muss sich zu Tode sparen. Mit der Steuereintreiberei wird es außerdem weiter hapern, denn viele Finanzämter sind ohne Strom, ohne Computer und Kontenführung, wie auch ohne Beamte, denn für Strom und Gehälter ist kein Geld da. Das muss Deutschland direkt oder indirekt erst noch überweisen.

Fachleute haben errechnet, dass die drastische Steuererhöhung, falls sie überhaupt etwas bringt, maximal 0,8 Milliarden € pro Jahr einbringen könnte. Bei 350 Milliarden Schulden müssten also etwa 400 Jahre ins Land gehen, um diese Schuldensumme zu generieren. Da jedoch Zins- und Zinseszins wie auch Neuschulden real hinzu kämen, würde es eher 800 Jahre brauchen, um sich mit Hilfe dieser Steuer-Quelle schuldenfrei zu schaufeln. Aber was sind denn schon 8 Jahrhunderte.

Noch einmal im Klartext: Mit dem scharfen Anziehen der Steuerschraube wird der hellenische Bankrotteur zu einem Hochsteuerland. Und welche Unternehmen investieren denn schon gerne in ein solches? Die Steuererhöhungen wirken wie die große Abschreckung und Abtötung fleißiger Bienenscharen durch massive Besprühung mit Insektiziden und tägliches Einnebeln mit Pestiziden blühender Pflanzen und Bäume. Nur weiter so.

Deutschland wird für den größten Kostenblock solange aufkommen, bis die Tsipratisierung auch hier voll greift. Man dürfte dieses Stadium u.a. daran erkennen, dass der Hosenanzug sicher auf seiner/ihrer Großfarm in Paraguay residiert und von dort Gruß-Postkarten nach Berlin schickt.

Vorher aber dürfte das Berliner Marionetten-Muttchen nicht zögern, die Griechen-Schulden zu Lasten ihrer Steuerzahler zum Großteil oder auch ganz zu erlassen und frisches Geld zu schicken, denn sie hat etwa so viel Rückgrat wie ein völlig aufgeweichtes, triefnasses Knäckebrot aus den neunziger Jahren. Das gleiche matschige Rückgrat zeigten übrigens die Karlsruher Richter, die als höchstes deutsches Gericht, die Euro-Rettungsaktionen und damit das fortwährende Nachgießen deutscher Steuergelder und Ersparnisse in ein Fass ohne Boden (kurz "FaOBo") gut hießen.

Doch ein "FaOBo" bleibt ein "FaOBo", selbst wenn man die griechische Nationalhymne 33 Mal rückwärts absingt und das ungläubige Publikum mit weiteren 666 Affentanz-Serien in finanz-kabarettistischen Dauersendungen unterhält. Auch vergesse man nicht: Von all den Milliarden, die nach Athen strömten, flossen 92% den ausländischen Banken zu und nur etwa 8 % kamen dem Land und seiner Bevölkerung zugute. Es handelt sich also nicht um eine Landes-, sondern um eine gut getarnte Bankenrettung.


Endloses Rettungsgebettel

Die Griechen wollen durch die Ersparnisse anderer ohne Ende "gerettet" werden, aber keine echte Gegenleistung erbringen. Aber wo kein Wille ist, da ist kein Weg, und die Flucht aus der Realität hat noch immer in der Katastrophe geendet. In den letzten Tagen erreichte der griechische Schuldenstand mit 180% der Wirtschaftsleistung einen neuen Rekordstand.

Eine Sanierung ist längst nicht mehr möglich, da können Linke, Grüne und Tiefrote ihre üblichen Psalmen im Chore absalbatern, einfache Naturgesetze sind dauerhaft nicht außer Kraft zu setzen. Auch dürften diese Gesänge sehr schnell verstummen, sobald es an die persönlichen Konten und Einkommen dieser Leute geht, also um Abzüge, die zur Rettung benötigt werden. Ohne Geld hören die weihevollen Rettungsgesänge aller Gutmenschen schlagartig auf. Ohne Kohle nichts zu hole.

Das heißt, dass das Land für immer von milden Gaben und Geschenken aus dem Ausland, in welcher Form auch immer, abhängig bleibt, solange die Drachme nebst drastischer Abwertung nicht zurück kommt. Aber eben dieses erlauben die europäischen Verträge nicht. Und Griechenland wird nie wieder kapitalmarktfähig werden und dies selbst dann nicht, wenn alle internationalen Regeln bezüglich der IWF-Kreditvergabe sowie das Regelwerk des Masstricht-Vertrages, wie schon bisher, dummdreist und frech wieder und wieder gebrochen würden.

Adam Riese, zusammen mit den Folgen einer Jahrzehnte alten Misswirtschaft sind stärker. Die Griechenmilliarden sind für immer verloren, da helfen weder Gewimmer noch markige, Mut machende Sprüche der Medien. Doch niemand wagt es, den Stecker der Beatmungsmaschine zu ziehen, und alle fürchten die möglichen Folgen. Letztere wären im Anfang recht unangenehm, jedoch beherrschbar. Nach einem anfänglichen Schock würde das FaOBo zu einem Billigland gesunden, mit Touristenströmen und sogar mit industriellen Investitionen, wegen der Billiglöhne, der tiefen Kosten und des attraktiven sehr niedrigen Steuerniveaus. Die Steuern aber müssten dann wieder drastisch runter.

Man müsse sofort "Investitionen anschieben, die Arbeitsplätze, Steuereinkommen und dauerhaft Wohlstand für alle Griechen schaffen würden", so tönt es von den Kanzeln der Gutmenschen. Derlei Predigten stammen aus dem dürftigen Vokabular von Sonderschulen und sind von den harten Realitäten soweit entfernt, wie ein Politiker vom Aufgeben der endlosen Schuldenmacherei oder wie eine hoch gebildete Edelkuh mit selbst erworbenem Doktor-Titel vom Schlachthof.



Eigenverantwortung und Finanzdisziplin, Einhalten gemeinsamer Regeln und die einstige Dominanz der Realwirtschaft sind EU-weit verloren gegangen. Abzocke, Fettleber auf Kosten anderer, maßlose Schuldenwirtschaft, Salon-Kommunismus (Hauptbeispiel: Der neue griechische Finanzminister als Multi-Millionär voller marxistischer Sowjet-Phrasen) sowie die Herrschaft der alles dominierenden Kraft der Finanzwirtschaft - das sind die übel riechenden Fundamente des modernen echt sozialistischen Wirtschaftsgeschehens. Wie lange noch und auf wessen Kosten? Erinnert an die Witwe Bolte: "…auf dass vom deutschen Euro-Kohle man eine Portion sich hole…"


Was verdeckt das endlose Medienspektakel?

Die fleißigen und tüchtigen deutschen Sparer werden mit einem Dauerschwall von im Grunde unwichtigem Klimbim Tag und Nacht überschüttet. Natürlich ist die Lage für viele Griechen schwierig, wie sie für alle Schuldner, die nicht mehr zahlen können weltweit und schon immer schwierig war, ist und auch künftig sein wird. Die Deutschen, die außer Frechheiten, Hohn, Spott und Nazi-Beschimpfungen nichts aus Richtung Athen erhalten, sollen nicht ahnen, dass die zum großen Drama aufgeblasene Scheintragödie nur der Einschläferung dient.

Im "Griechenproblem" geht es in Wahrheit nur um ein wenig Taschengeld oder um den gewaltigen Streit um zwei Dropse und eine angebissene Wurst- oder Käsesemmel.

Zwei in den Medien nie genannte Zahlen mögen dies verdeutlichen:

a) Vom gesamten Schuldenberg aller EU-Länder entfallen auf Griechenland etwa 2,8%
b) Alle an den IWF zu leistenden Rückzahlungen Athens entsprechen gerade mal 0,48% des Jahreshaushaltes der BRD.

Und das Muttchen wie auch die Medien-Chefs wissen das sehr genau. Also was läuft?

Man soll nicht ahnen, dass die gesamte EU, einschließlich der USA und aller Vasallen im Grunde nichts anderes sind, als ein gewaltiges, weit überdimensioniertes Griechenland. Griechische Verhältnisse werden auch hier einkehren, denn das Weltschuldenniveau, wie auch das deutsche, haben Dimensionen erreicht, die nur noch eine von vier Optionen (allein oder in Kombination) offen lassen. Diese wären:

a) Krieg, er dient einem dreifachen Zweck, erstens als Entschuldigung und Rechtfertigung nach dem Motto, die bösen Terroristen, Russen, Chinesen, ISIS-Enthaupter oder sonst wer "sind an allem schuld". Sorgfältig inszenierte "Ereignisse" wie der 11. September, die Ermordung von Führungspersonen oder ein paar atomare Explosionen in westlichen Ländern, werden die Kriegsalternative der entsetzten Bevölkerung schmackhaft machen. So war es schon immer und so wird es auch wieder sein. Zweitens wird man das Überschuldungsproblem mit einem Schlag los und drittens verdienen die Großkonzerne und Rüstungsindustrien prächtig.

b) Hyperinflation, auch ein altbewährtes Rezept. Es wird frisches Papier-Kunstgeld in derartigen Mengen erschaffen, dass die Transportsysteme zwischen Druckereien und Banken nicht mehr ausreichen (modernes Digitalgeld wird helfen). Derartiges hatten wir in Deutschland 1923 und in zahllosen Ländern der Welt im Laufe der Jahrhunderte viele Male. Die Schulden wurden schlicht fortinflationiert.

Bezahlt werden alle Forderungen, Gehälter, Kredite, Löhne, Versicherungen. Pensionen, Zinsen und Renten vertrags- und absprachegemäß in voller Höhe, kein Problem. Nur leider, leider kann man sich für diese korrekt bezahlten Beträge und Summen nichts oder fast nichts mehr kaufen. Eine Briefmarke der deutschen Post steht dann wieder bei 10 Mrd. Mark, und das Frühstücksei erlebt eine kleine Preissteigerung (wie derzeit in Griechenland im Entstehen) von 3 Pfennigen auf vielleicht 100 Mrd. Mark. Alle Nutz- und Sachwerte einschließlich Gold und Silber erreichen dagegen im Preis hyper-astronomische Höhen, sprich unglaubliche Kaufkraft.

c) Abdeckung der Währung. Die lauwarme Luft als bisherige Deckung wird durch Edelmetalle ersetzt. Wahrscheinlich dürfte eine Teilgolddeckung kommen, die ja die Bürger, die alles alte wie neue Papiergeld zurückweisen (Repudiation), die vollkommen beruhigt und die Bevölkerung durch jetzt "etwas Solides" zufrieden stellt. Indien, die Ölscheichs, neuerdings die Zentralbanken, ganz besonders aber China (über 2000 t im Jahr) und selbst Russland (am Rande der goldaffinen Gruppe), gefallen sich schon lange in der Rolle eines globalen Goldstaubsaugers mit möglicherweise künftiger Teilgolddeckung.

d) Offene Enteignung der Bürger wie in Zypern. Der Staat geht ja niemals Bankrott, nur seine Bürger. Die Politiker holen sich was sie brauchen, schlicht von der einzigen Quelle, wo noch etwas zu holen ist: Dem Sach-Vermögen (Immobiliensteuern, Lastenausgleich) oder den Konten der Bürger (Zypern). Die Deutschen verfügen derzeit über ein Gesamtvermögen von etwa 6 Billionen an Sach- und Finanzwerten. Da könnte man schon mal ordentlich zulangen. Das mit Sicherheit kommende Bargeldverbot wird helfen, alle Fluchtwege (wie Omas Geldstapeln unter der Matratze) abzuschneiden.

Kein Abheben ist dann mehr möglich und am Montagmorgen fehlen auf allen Konten 30% und eine Woche später noch einmal 35%. Opfer müssen im Kampf gegen Terrorismus und wegen der Griechenhilfe eben gebracht werden, das versteht doch jeder. Das Bargeldverbot dient als perfektes Werkzeug der Totalenteignung der dummen Deutschen und anderer US-Vasallen. Griechenland demonstriert die erste Phase sehr anschaulich: 3 lange Wochen waren die Banken geschlossen. Da ging nichts mehr.

Wann kommt dies bei uns und welche der 4 Alternativen werden die Macht-Eliten wählen?


Fazit:

Das griechische Possenspiel nebst Medienschwall dient lediglich der Verdummung, Verschleierung und Ablenkung sowie der Einstimmung auf große Ereignisse, die ihre Schatten voraus werfen.

Gehen Sie in nützliche Sachwerte und steigen Sie aus der wankenden Welt der Papiere aus. Alle "Wertpapiere" sind Versprechen, und alle Versprechen werden gebrochen, immer und immer wieder. Sachwerte und besonders Gold und Silber dagegen sind keine Versprechen, sondern haben "intrinsic value".

Erwerben Sie soviel von diesem "inneren Wert" wie ihre Liquidität erlaubt. JETZT!

Kommt das Bargeldverbot, dürften attraktive Sachwerte und Edelmetalle überhaupt nicht mehr erhältlich sein. Deren Märkte sind viel zu eng im Verhältnis zur Papierwelt.
Ginge nur ein einziges lächerliches Prozent der weltweiten Papiergeldmassen in Edelmetalle, dürften sich deren Preise verzwanzig- oder verdreißigfachen.

Wollen Sie dabei sein?

Weitere Teile "Sklavenstaat Europa - Vorzeigeobjekt im US-Finanzkalifat" können Sie hier lesen: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6, Teil 7, Teil 8 ...


© Prof. Hans-Jürgen Bocker
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