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Gold: Nötiger als jemals zuvor

03.05.2010  |  James Turk
Griechenlands Schuldenprobleme sind allen bekannt. Doch die besorgniserregende Tatsache, dass Griechenland nur die Spitze des Eisbergs ist, wird selten begriffen.

Es hat reichlich Warnungen gegeben. Dazu zählen auch die jüngsten Herabstufungen der Schulden Spaniens und Portugals. Mit der Kenntlichmachung der Risiken senden die Schulden-Ratingagenturen ein Signal, was mit Sicherheit eines zur Folge haben wird: Das gewachsene Bewusstsein für steigende Risiken von Staatschulden wird noch weiter wachsen, ganz zu Recht.

Erst letzten Monat veröffentlichte die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) einen Bericht mit dem Titel "The future of public debt: Prospects and Implications" (Die Zukunft öffentlicher Schulden: Perspektiven und Konsequenzen); der Bericht kommt zu verblüffend direkten und ernüchternden Schlussfolgerungen. Gleich zu Anfang heißt es da allen Ernstes: www.bis.org

"Seit Beginn der Finanzkrise haben sich die öffentlichen Schuldenstände der Industrieländer drastisch ausgeweitet. Und auch in absehbarer Zukunft werden sie nicht aufhören zu steigen."

Nach eingehender und fundierter Analyse sowie detaillierter Dokumentation wagt sich die BIS durchs politische Minenfeld, im vollen Bewusstsein, dass ihre Gönner auf die geringste Falschdarstellung mit scharfen Zurechtweisungen reagieren würden. Aber Hut ab vor der BIS. Mit der folgenden, nüchternen Einschätzung lässt sie keinen Zweifel daran, wo sie in dieser Angelegenheit steht.

"Erstens sind die fiskalen Probleme, mit denen die Wirtschaften der Industrieländer konfrontiert sind, größer, als aus den offiziellen Schuldenständen hervorgeht [...]. So erschreckend es schon ist, dass man davon ausgehen muss, dass die öffentliche Verschuldung 100% des BIP übersteigt, so entspringen der Tatsache einer schnell alternden Bevölkerung noch größere Gefahren. Die ohnehin hohen, unfundierten Folgeverbindlichkeiten sind im Wachsen begriffen [...]. Auch nach der Finanzkrise wird der zukünftige Output wohl dauerhaft unter dem Niveau bleiben, dass wir vor einigen Jahren vorausschauend noch erwartet hatten. Folglich werden auch die staatlichen Einnahmen niedriger ausfallen, die Ausgaben jedoch steigen, wodurch sich eine Konsolidierung sogar noch schwieriger gestaltet.

Zweitens haben die hohen öffentlichen Schulden signifikante finanzielle wie auch reale Folgen. Der starke Anstieg der Risikoprämien für langlaufende Staatsanleihen verschiedener Industriestaaten deutet darauf hin, dass die Märkte staatliche Anleihen nicht mehr als risikoarm einstufen [...].

Drittens stellen wir folgendes Risiko fest: Die konstant hohe öffentliche Verschuldung wird sich negativ auf Kapitalakkumulation, Produktivitätszuwachs und langfristiges Wachstumspotential auswirken [...].

Und schließlich stellen die langfristigen finanzwirtschaftlichen Ungleichgewichte eine Bedrohung zukünftiger geldpolitischer Stabilität dar [...] instabile Schuldendynamiken könnten zu erhöhter Inflation führen: direkte Monetisierung von Schulden und die Versuchung, den realen Wert staatlicher Schulden durch höhere Inflation zu reduzieren."

Bitte lesen Sie sich den letzten Absatz über das deutliche Risiko monetärer Instabilität erneut durch. Die Regierungen werden sozusagen die Ausgaben nicht einschränken und ihre Haushalte nicht ausgleichen. Sie werden sich ganz einfach darauf verlassen, dass ihre Zentralbanken drucken, drucken und nochmals drucken. Jeder, der Staatspapiere hält wird seine Euros, Dollars und Pfund zurückgezahlt bekommen, aber diese Währungen werden nur noch über einen Bruchteil ihrer derzeitigen Kaufkraft verfügen. Der Rest wird weginflationiert.

Ich habe mich immer gefragt, warum die Leute - nachdem sie schon um die 40% ihrer Einkünfte in Form von Steuern ausgegeben haben - das, was sie sparen konnten, in Form von Staatspapieren anlegen. Darüber hinaus fand ich es immer schon etwas eigenartig, dass man die gekauften Papiere als "risikofrei" bezeichnet, obgleich doch nichts in unserer realen und unvollkommenen Welt ganz frei von Risiko ist. Hier haben wir ein Rätsel, das nur durch eine Sache erklärt werden kann - durch Irrationalität. Jeder von uns kennt dieses Verhalten.

Dieses Verhalten brachte die gedankenlosen Massen zu den Internetaktien. Dieses Verhalten ließ gedankenlose Menschen Zweit- und Dritthäuser und Eigentumswohnungen auf Kredit kaufen, in der Annahme, man könnte diese zu riesigen Gewinnen an den nächsten weiterreichen. Dieses Verhalten ließ gedankenlose Banker hypothekarisch gesicherte Wertpapiere anhäufen, im Glauben, die AAA-Ratings würden dafür garantieren, dass die Papiere risikofrei seinen. Was all diese manischen Episoden verbindet, sind Menschen, die mit einer "Bubble-Mentalität" handeln. Und gleiches gilt auch heute für die Risiken von Staatsschulden, allerdings mit einem Unterschied.

Die anderen Beispiele sind schon Vergangenheit. Das Platzen der sogenannten "risikofreien" Staatschuld-Bubble hat gerade erst begonnen.

Die Zeichen finden sich überall: Island, Dubai, Lettland, Griechenland und knapp dahinter Portugal und Spanien und Großbritannien und sogar die USA und in nicht allzu entfernter Zukunft auch jedes andere Land. Die Staatschuldenkrise - die im Grunde eine latente Bankenkrise ist, da die Banken bis zum Rand mit dem wertlosen Papier überverschuldeter Staaten vollgestopft sind - ist ein Pulverfass und die Zündschnur wurde schon angesteckt. Was müssen wir also tun? Was können wir tun?

Die Antwort ist einfach: Haben Sie Gold statt des Versprechens eines anderen. Gold kann auf eine jahrhundertelange Geschichte verweisen, in der es sich nachweislich als ultimativer Sicherer Hafen bewährt hat. Gold ist der beste Weg, Kontrahentenrisiken zu vermeiden, was gerade heute essentiell ist. Denn die Staatsschuld-Bubble bringt die nüchterne Tatsache ans Licht, dass Staaten auf der ganzen Welt bankrott sind - zudem zeigt sich, dass die Blase schon geplatzt ist. Folglich braucht jetzt jeder Gold mehr als jemals zuvor.


© James Turk
GoldMoney - der bessere Weg Gold und Silber zu kaufen.



Dieser Artikel erschien am 30.04.2010 auf www.kitco.com und wurde exklusive für GoldSeiten übersetzt.



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