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US-Regierungsattacke auf Gold und Silber - Japan vor einem Bond-Crash

16.04.2013  |  Rolf Nef
Letzen Freitag fand eine Attacke auf Gold und Silber and der Comex (Terminbörse für Gold und Silber in Ney York) statt. Ca. 380.000 Kontrakte oder 38 Mio. Unzen ( 1 Kontrakt = 100 Unzen Gold) wurden umgesetzt oder 58 Mio. US$ oder ca. 500 Tonnen (man darf nur die Hälfte des Umsatzes umrechnen). 500 Tonnen ist die Hälfte des Schweizer SNB Goldes oder 1/6 des totalen deutschen Goldes oder 1/3 des deutschen Goldes in USA.

Eine Woche vorher am Freitag, einen Tag nach einer weiteren Ankündigung des japanischen Notenbankpräsidenten, dass innert zweier Jahren die Monetäre Basis (Notenumlauf plus Guthaben der Geschäftsbanken) verdoppelt werden soll, bricht der japanische Bondmarkt ein, so dass der Handel zwei mal unterbrochen werden musste.

Während das erste Ereignis inszeniert erscheint (Kein Investor verkauft an einem Freitag grosse Mengen Gold oder Silber) ist das zweite zumindest für Japan schädlich.

Qui buono? (Wem nützt es). Was ist die geopolitische und ökonomische Situation der USA relativ zum Rest der Welt? Ihr kurzfristig grösstes Problem ist ihre Währung, weil immer mehr BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) dazu übergehen, ihren gegenseitigen Handel nicht mehr in US$ zu fakturieren. Reserven in US $ werden damit hinfällig. Aber selbst Weststaaten (Australien und kürzlich Frankreich) gehen dazu über, ihren Handel in ihren eigenen Währungen - also ohne Fakturierung in US$ - abzuwickeln. Ein
chinesischer Importeur von australischen Rohstoffen hält jetzt seine Reserven für zukünftige Käufe in Australischen Dollars. Die überschüssigen US$ verkauft er gegen AU$.

Der US$ steht vor dem Risiko einer Implosion, weil der Rest der Welt ca. 12.000 Milliarden US$ in flüssiger Form besitzt und diese nur noch zum Teil braucht. Aber nicht nur das: die Summe muss wachsen, weil die US-Leistungsbilanz chronisch negativ ist (500-700 Mrd. US$ pro Jahr). Bekämpft wird es nur mit Propaganda, dass die USA wegen dem Crack-Gas nicht nur Energie unabhängig werde (Rohoel ist einer der grössten Importposten), sondern zum zweiten Saudiarabien werde. Aber nicht genug: das Staatsdefizit beträgt ca. 1.200 Milliarden US$. Offiziell wird es über den Markt finanziert, aber die 85 Mrd., die das Fed monatlich an Wertschriften mit neuem Geld kauft, um angeblich die Arbeitslosigkeit zu senken (wer ist denn schon für Arbeitslosigkeit) entspricht etwa dieser Summer.

Weil der internationale Handel eben mehr Dollars brauchte als andere Währungen, konnten die USA auch mehr davon in Umlaufsetzen (Grafik 1), ohne dass eine Flucht aus ihrer Währung stattfand.

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Grafik 1: Monetäre Basen USA, EZB und Bank of Japan indexiert


Aber woher den Zufluss von ausländischem Kapital in einer solchen Situation holen? Man muss dazu Krisen in andern Ländern schaffen, verstärken und herbeireden. Den seit 2008 korrigierenden Euro hat man dazu weidlich genutzt, er ist ausgebombt z.B. gegen den Austral Dollar (Grafik2 ), gegen den er sich fast halbiert hat.

Da kommt der technisch und fundamental (negative Handelsbilanz) schwache Yen gerade gelegen (Grafik 3). Kein Land hat so viele US$ wie Japan. Die dürfen nicht abfliessen und am besten noch einiges dazu. Wie weit der Yen heruntergeredet wurde und wie weit es ernst gemeint ist mit der Verdoppelung der monetären Basis, wird man erst später wissen.

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Grafik 2: Euro-Austral Dollar


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Grafik 3: Dollar - Yen





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