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All das Geld, doch was nützt es?

21.04.2014  |  David Chapman
- Seite 2 -
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Quelle: www.shadowstats.com


Die Panikrufe vieler lauten, dass all das Gelddrucken zu einer Hyperinflation führen wird. Bis jetzt ist das Gegenteil der Fall, insbesondere in Europa. Es gibt Deflation in Italien, Spanien, Portugal und Griechenland. Wenn das Geld nicht in die Wirtschaft gelangt, ist die Wahrscheinlichkeit einer Hyperinflation gering. Auf der anderen Seite kann es in Form einer Assetinflation auftreten; die Aktienmärkte in der EU, Japan, den USA und Kanada sind seit fünf Jahren in einem Aufwärtstrend sind.

Die EU befindet sich größtenteils in einer Rezession, nachdem Griechenland, Spanien, Irland und andere finanziell gerettet werden mussten. Diese Länder befinden sich in einer Depression. Wird die Ukraine mit ins Boot geholt, würde dies die Schwierigkeiten der EU noch vermehren. Japan scheint sich in einer fortwährenden Rezession zu befinden. In den USA und Kanada herrscht seit 2000 eine langsame Wachstumsumgebung, zumindest laut dem propagierten BIP. Die Zahlen von Shadow Stats für das US-BIP deuten darauf hin, dass sich die USA, wie Japan, seit 2000 in einer nahezu ständigen Rezession befinden.

Eine nachteilige Wirkung von Jahren einer Wirtschaftsankurbelung durch neues Geld, von niedrigen Zinsen und rezessiven Bedingungen ist, dass der US-Dollar gefallen ist, während der Euro gestiegen ist. Seit dem Höhepunkt im Juni 2001 ist der US-Dollarindex um 34% gefallen, während der Euro im Wert um 63% gestiegen ist. Seit Richard Nixon die Welt 1971 vom Goldstandard befreit hat, hat der US-Dollar zwei frühere Vertrauenskrisen durchlaufen. Die erste Krise erstreckte sich von 1971 bis 1979, die zweite dauerte von 1985 bis 1995.

Die erste US-Dollarkrise endete, als der Fed-Vorsitzende Paul Volker die Zinsen auf 19% erhöhte, der IWF eingriff und danach der künftige Präsident Reagan die Steuern drastisch reduzierte und Regelungen lockerte. Die zweite US-Dollarkrise endete, als Japan einwilligte, seine Zinsen deutlich zu senken, Geld in seine erstarrte Wirtschaft zu pumpen und den Wert des Yen herabzustufen. In beiden Fällen war der US-Dollar bedroht und seine Rolle als Weltreservewährung wurde in Frage gestellt. Das gleiche gilt heute, da viele den US-Dollar als Weltreservewährung in Frage stellen und diese Position einnehmen wollen.

Das ist besonders auffällig geworden mit Ausbruch der Russland-Ukraine-Krise und der Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft. Aufgrund von Sanktionen hat Russland gedroht, den US-Dollar nicht länger als Zahlungsmittel für sein Öl und Gas zu nutzen. China arbeitet seit Jahren daran, eine Yuan-Handelszone aufzubauen und entwertete kürzlich seine Währung, was erneute die Wut der USA auslöste, die China der Währungsmanipulation bezichtigen. Die Welt sah sich in der Vergangenheit großen Währungskrisen gegenüber, einschließlich 1914 (das britische Pfund), 1939 und 1971. Auf jede Krise folgte eine chaotische Zeit der Inflation oder Deflation und im Falle von 1914 und 1939 ein globaler Krieg.

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Quelle: Haver Analytics, Morgan Stanley Research


Seit Jahren pumpen die westlichen Wirtschaften Geld in das Finanzsystem und halten künstlich-niedrige Zinsen aufrecht, mit dem Ergebnis einer Deflation in der EU und Japan vor dem Hintergrund rezessiver Wirtschaften, niedriger Inflation und müden Wirtschaften in den USA und Kanada und einem fallenden US-Dollar und steigendem Euro. Alle tragen die Last riesiger Schulden von Regierung, Unternehmen, Finanzinstituten und Konsumenten.

Die oben stehende Grafik zeigt die Schuldenverteilung der G10. In mancherlei Hinsicht ist es erschlagend. Im Vergleich zu Großbritannien und Japan, deren Verhältnis von Gesamtschulden zu BIP bei etwa 900% bzw. 600% liegt, erscheint das Schulden-BIP-Verhältnis der USA von etwa 300% geringfügig. Die Grafik stammt von 2011, also ist die aktuelle Situation höchstwahrscheinlich schlimmer. All das Geld, doch was nützt es?


© David Chapman
MGI Securities
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www.davidchapman.com



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Dieser Artikel wurde exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt.




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