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Trader Dan: Silber-Longs immer noch verwundbar

09.06.2015
- Seite 3 -
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Somit stellt sich folgende Frage: “Warum in alles auf der Welt sollte ich kostbares Kapital verschwenden und es in einer Anlage binden, die eine Wette auf Inflation ist?“, wenn es doch keinen ernsthaften Hinweis auf diese Inflation gibt?

Trotzdem gibt es einen riesigen Zufluss von Hedgefondsgeldern zur Long-Seite des Silbermarktes. Vielleicht in Erwartung, dass die inflationären Geister die Flasche verlassen. Doch hier kündigt sich immer mehr die böse Überraschung an, dass der gesamte Rohstoffkomplex keinen entscheidenden Zufluss von Spekulativgeldern (und deren “Sachanlagenwetten“) zu verzeichnen hat.

Dieses Geld fließt jetzt ab und der Chart bricht ein mit der Folge, dass Silber jetzt wieder genau dort steht, wo es Ende April stand. Als es im Mai plötzlich anzog, waren natürlich wieder die üblichen Verdächtigen lauthals zur Stelle und beglückten uns alle mit weiteren bizarren Behauptungen, dass die großen Silbergewinne ganz nah lägen.

Was ich so borniert an diesen Leuten finden, ist die Tatsache, dass sie ständig schreien, wie schlimm die Wirtschaftsdaten in Wirklichkeit seien, dass man keiner einzigen dieser Zahlen trauen könne und dass die Wirtschaft in schlechterer Verfassung sei, als die staatlichen "Schwindelzahlen“ nahelegen.

Gut, immerhin zweifle auch ich oft an diesen Zahlen. Doch das Problem mit diesen verwirrten Denkprozessen ist aber Folgendes: Damit sich die Inflation richtig breitmachen kann, MUSS die Wirtschaft WACHSEN, und zwar rapide - was sich besonders in kräftigen Lohnerhöhungen niederschlagen müsste.

Einkommenswachstum erzeugt Verbraucherausgaben oder Kaufkraft. Da beispielsweise 70 % der US-Wirtschaft von Verbraucherausgaben getragen werden, wird bei fehlendem Einkommenswachstum die Wirtschaft nie stark genug wachsen, um so starke Inflation zu erzeugen, unter der Silber prächtig gedeiht.

Wir haben es also mit einer Schar unlogischer Deppen zu tun, die uns einerseits sagt, Silber werde in den Himmel schießen, aber gleichzeitig alle Wirtschaftsdaten heruntermacht, die vielleicht doch ein Quäntchen Wirtschaftswachstum nahelegt.

Bin es nur ich oder sehen auch andere dieses zutiefst Absurde an dieser "Analyse"??? Leider gibt es tatsächlich Leute, die verrückte Summen auf solches Gequassel verwetten.

Ich möchte diese Diskussion mit einer Anmerkung zum Dollar beenden. Es ist meine persönliche Ansicht, dass die USA alles Erdenkliche unternehmen sollten, um den “König Dollar“ zu stärken.

Ein starker Dollar erhöht die Kaufkraft der US-Verbraucher, weil sie dann ausländische Güter kostengünstiger einkaufen können. Zudem hält ein starker Dollar die Inflation in Zaum und drückt die Rohstoffpreise im Land.

Ich persönlich mag günstige Lebensmittel- und Energiekosten. Mir gefällt auch die Vorstellung, dass ich Elektrogeräte und diese neuen Fernseher aber auch andere unglaubliche Produkte billiger kaufen könnte als in einem Umfeld, wo der Dollar einbricht.

Es war einmal vor langer Zeit, in einer weit, weit entfernten Galaxie, als man noch glaubte, eine starke Währung sei im besten Interesse einer Nation. Ich möchte hoffen, dass es immer noch ein paar potentielle Politiker und Mitglieder des Fed Offenmarktausschusses gibt, die das tatsächlich verstehen.

Der Punkt ist: Je stärker der US-Dollar wird, desto stärker werden ernste Inflationsprobleme unterdrückt. In einem solchen Umfeld müsste es allen, die steil steigende Silberpreise in den USA kommen sehen, sehr schwer fallen, überhaupt noch sinnstiftend zu argumentieren.


© Trader Dan
www.traderdan.com


Dieser Artikel wurde am 06.06.2015 auf www.traderdan.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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