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Gold auf Konsolidierungskurs

09.01.2007  |  Stefan Salomon
Wird 2007 ein gutes Jahr für Goldanleger? Das ist leider nicht einfach mit ja oder nein zu beantworten - der Werkzeugkasten der Technischen Analyse stellt lediglich in Aussicht, dass die seit letztem Jahr laufende Konsolidierung als solche noch die Chance beinhaltet, das der Goldpreis nochmals in Richtung 730 USD ansteigen kann. Ein solcher Anstieg ist allerdings nicht zwingend. Denn auch Warnsignale sind vorhanden - so ein als Verkaufssignal bestätigter shooting star im Mai 2006 sowie die letzten Kursrückgänge, die auf Grund ihrer Dynamik eher weiter fallende Kurse versprechen. Ein übergeordnetes neues Verkaufssignal wird jedoch erst bei einem Fall unter ca. 570 USD auch per Monthly-Close ausgelöst.


Gold - Monatschart
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Anfang 2006 konnte der Goldpreis die Rückkehrlinie des langfristigen Aufwärtstrendkanals nach oben durchstoßen. Das hieraus abzuleitende Kursziel, die nach oben abgetragene Schwankungsbreite des vorab verlassenen Trendkanals, wurde dann im Mai 06 erreicht in Form einer Übertreibung nach oben. Die Mai-Kerze zeigt ein Trendwendesignal an, einen shooting star. Dessen Docht stellt eine harte Widerstandszone dar. Die lange weiße Kerze im April 2006 dagegen stützt den Markt und definierte die Kernrange der seit Mai 2006 laufenden Konsolidierung. Auch erfolgte bislang kein Monthly-Close unterhalb des Tiefs der langen weißen Kerze vom April - damit besteht im Monatschart die Chance, dass die Entwicklung der letzten Monate nach erfolgtem Ausbruch (Übertreibung nach oben) aus dem langfristigen Aufwärtstrendkanal lediglich eine Konsolidierung darstellt mit Pullback an die zuvor gebrochene Rückkehrlinie dieses Aufwärtstrendkanals. Ein deutlicher Rebreak in diesen Trendkanal hat noch nicht stattgefunden (per Monthly-Close), erst ein solcher Rebreak und in Folge auch ein Monthly-Close unter ca. 570 USD würde ein drastisches Verkaufssignal auslösen. Ein nachhaltiger Rebreak in einen zuvor verlassenen Aufwärtstrendkanals führt in der Regel auch zu einem Break des Aufwärtstrends - im Gold müßte daher dann auch mit Kursen bis ca. 450 USD gerechnet werden. Noch fehlt jedoch ein entsprechendes Signal für ein solch negatives Szenario. Goldpositionen sollten jedoch klar abgesichert werden. Neuengagements werden aus aktueller Sicht erst bei einem Monthly-Close über 656 USD interessant mit der Chance, dann tiefer in die Widerstandszone des langen Dochtes des shooting stars vom Mai 2006 einzudringen verbunden mit der dann recht großen Wahrscheinlichkeit eines Testes des letzten Tops bei 730 USD.


Gold - Wochenchart
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Der Wochenchart stellt sich augenblicklich negativ dar mit vermehrten schwarzen Kerzen und einem Weekly-Close in der letzen Woche unter den letzten neun Wochenschlusskursen. Ein Break der 600er Marke per Weekly-Close wäre daher ein neues Verkaufssignal mit Ziel 574 USD. An der aktuell erreichten Unterstützung besteht vorerst jedoch noch die Chance einer Stabilisierung, eine deutliche Verbesserung würde sich aber erst bei einem Anstieg über das Top der abgelaufenen Woche bei 645 USD ergeben.


Gold - Tageschart
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Nach drei schwarzen Kerzen ist in der Regel von weiter fallenden Kursen auszugehen, einzig leichte Gegenbewegungen und eine Abflachung der Abwärtsdynamik ist zu erwarten. Aus aktueller Sicht müssen daher - nach einer kurzen Verschnaufpause am erreichten Niveau - weitere Kursverluste angenommen werden. Ein neues Verkaufssignal ergibt sich bei Break des Tagestiefs vom Freitag per Daily-Close. Die zwei in Folge aufgetretenen Lunten zeigen allerdings Gegenwehr an - zudem wurde mit der Entwicklung der letzten zwei Tage auch eine Unterstützungszone zwischen ca. 602 und ca. 608 USD bestätigt. Eine deutliche Gegenbewegung über die 615er Marke auch per Daily-Close würde damit eine Erholung in Richtung 625 ankündigen. In diesem Falle - einem weniger wahrscheinlichen Alternativszenario - wären die letzten Rückgänge eine Bereinigung - der Break der Unterstützung bei ca. 612 USD stellt dann ein Fehlsignal dar mit entsprechend positiven Konsequenzen.


Fazit

Unter langfristigen Aspekten besteht noch die Chance, dass der Goldpreis nach Ablauf der seit Mai 06 laufenden Konsolidierung wieder an Fahrt gewinnt und auch die 730er Marke erreicht. Denn ein nachhaltiger Rebreak in den zuvor verlassenen Aufwärtstrendkanal konnte sich bislang nicht durchsetzen, die lange weiße Kerze vom April 2006 stützt den Kurs. Somit fehlte in den letzen Monaten ein neues übergeordnetes Verkaufssignal. Gleichwohl muss beachtet werden, dass der shooting star, welcher im Monatschart im Mai 06 auftrat, ein bestätigtes Verkaufsmuster darstellt nach einer deutlichen Übertreibung und auch Euphorie im Goldmarkt. Neue Verkaufssignale auch in den kurzfristigeren Zeitebenen sind daher durchaus ausssagekräftig - auch in Verbindung mit den vermehrt auftretenden schwarzen Kerzen im Wochenchart sowie der kräftigen Abwärtsbewegung im Laufe der letzten Woche mit Break einer relevanten Unterstützungszone bei ca. 612/610 USD. Kurzfristige Signale ergeben sich daher bei Break des Tiefs vom letzten Freitag per Daily-Close mit Abwärtspotential bis ca. 590/574 USD - eine Gegenbewegung auf die letzten Verluste ist bei einem Break der 615 per Daily-Close zu erwarten mit Kursziel bis ca. 625, max. 640 USD. Eine wesentliche Verbesserung tritt jedoch erst bei einem Break der 656er Marke per Monthly-Close ein.

Hinweis in eigener Sache: Gold wird in meinem kostenlosen Börsenbrief, dem Candlestick-Letter, täglich in einer kurzen Analyse besprochen. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf meiner Homepage www.candlestick.de.


© Stefan Salomon

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Anmerkung: Die Analysen dienen nicht als konkrete Handelsempfehlung. Eine Haftung für Vermögensschäden ist ausgeschlossen.



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