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Clint Siegner: Ein freier und fairer Gold- und Silbermarkt im Jahr 2019?

09.12.2018
JPMorgan Chase und eine Vielzahl anderer Bullionbanken stecken in Schwierigkeiten. Beweise häufen sich, die eine jahrelange Manipulation der Märkte und das Schwindeln von Klienten belegen.

Die Deutsche Bank bekannte sich vor zwei Jahren schuldig und legte abertausende Dokumente offen. John Edmonds, ein ehemaliger Trader von JPMorgan, bekannte sich im letzten Monat selbst schuldig und trat als Kronzeuge auf. Das vorsichtig kultivierte System aus gefangenen Aufsichtsbehörden könnte den Banken diesmal vielleicht nicht helfen.

FBI-Ermittler und Anwälte des Justizministeriums sind nun involviert. Diese Ermittlung wurden den CFTC-Bürokraten aus der Hand genommen, die hoffen, Unruhen zu vermeiden und/oder eines Tages besser bezahlte Jobs an der Wall Street zu erhalten.

Das Justizministerium ist diesmal vielleicht dazu bereit, die Verbrechen tatsächlich strafrechtlich zu verfolgen. Banker müssten dann einer Strafjury Rede und Antwort stehen. Und danach werden dann Anwälte mit Sammelklagen und eine Ziviljury zum Zug kommen.

Vielleicht existiert nun zum ersten Mal, seit der Futures-Handel mit den Metallen begonnen hat, die Möglichkeit, dass die korrupten Banker zur Verantwortung gezogen werden. Es liegt noch immer ein weiter Weg vor uns und es gibt sicherlich genug Grund, daran zu zweifeln, ob das Justizministerium seinem Namen gerecht werden wird. Aber es gibt zumindest Hoffnung.


Kürzliche Strafprozesse könnten für Fake-Edelmetallmärkte das Ende bedeuten

Open in new windowFür Marktteilnehmer ist es niemals zu früh, darüber nachzudenken, wie ein freier und fairer Metallhandel wohl aussehen könnte. Erst einmal brauchen die elektronischen Metallmärkte eine direkte, untrennbare Verbindung zu physischem Angebot und Nachfrage. Banken sollten nicht in der Lage sein, die außergewöhnliche Nachfrage nach Metall mit einem unbegrenzten Angebot an Papier zu bedienen.

Es gibt Tage, an denen Futures-Kontrakte, die angeblich das gesamte Jahresminenangebot an Silber repräsentieren, an der COMEX gehandelt werden. Doch sobald dieser wilde Handel vorüber ist, wechselt kaum eine Unze Silber den Besitzer. Das muss sich ändern.

Der Hochfrequenzhandel muss ebenfalls abgeschafft werden. Das System, das eine bevorzugte Behandlung für Banken und Institutionen erlaubt, wird - wie vorherzusehen war - stark ausgenutzt. Es ist eine weitere Möglichkeit für die Wall Street, den elektronischen Metallhandel von physischem Angebot und Nachfrage zu trennen.

Die Metallmärkte brauchen deutlich mehr Verantwortlichkeit. Trotz der bevorstehenden Maßnahmen durch das Justizministerium und etwaigen zivilen Urteilen, die folgen könnten, sind Bullionbanken und andere korrupte Trader jahrzehntelang ungestraft davon gekommen.

Aufsichtsbehörden scheinen nicht daran interessiert oder sind nicht in der Lage, einen fairen Handel durchzusetzen. Marktbasierte Lösungen, gestützt durch die ernsthafte Drohung einer Strafverfolgung und Gefängnisstrafen für diejenigen, die das Gesetz brechen, sind es einen Versuch wert.

Es sollte einfach sein, eine Metallbörse einzuführen. Jeder, der eine Idee für eine bessere Mausefalle hat, sollte die Barrieren zum Betreten des Marktes leicht überwinden können. Und wenn jemand betrügt, dann sollte derjenige nicht in der Lage sein, es der Deutschen Bank wie im Jahr 2016 gleichzutun.

Die Bank, als eine Institution, bekannte sich schuldig. Nicht alle involvierten Personen werden für ihre Verbrechen bestraft werden. Die Gebühren und Entschädigungen werden größtenteils von den Aktionären der Bank gezahlt - nicht von den tatsächlichen Betrügern.

Es mag vielleicht schon Metallbörsen geben, die ihren Teilnehmern eine faire Behandlung bieten würden, wenn es da nicht den aktuellen Würgegriff um die Finanzmärkte gäbe. Das Monopol der Wall Street, durchgesetzt und geschützt durch staatliche Aufsichtsbehörden, ist ein grundsätzliches Problem, das gelöst werden muss.


© Clint Siegner
Money Metals Exchange


Der Artikel wurde am 3. Dezember 2018 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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