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Werden bald Engpässe bei den strategischen Metallen und Mineralien?

27.02.2007  |  Dr. Dietmar Siebholz
Werden bald Engpässe bei den strategischen Metallen und Mineralien auftreten und gibt es spezielle Aktien, die besonders davon profitieren? Und: Welche Rolle spielt China´s Strategie für diese Märkte?


Schade, da wollte ich so aktuell wie möglich sein und das überraschende Ergebnis der FLOW-OF-FUNDS-Statistik der USA so schnell wie möglich kommentieren, musste dabei aber mein Thema des heutigen Essays liegen lassen. Besser im Sinne der Aktualität wäre es aber gewesen, das heutige Thema vorzuziehen. Warum diese Einleitung? Irgendetwas Nachhaltiges steht uns bevor. Vielleicht ist es dieses noch Unbekannte, was die Märkte bewegt, vor allem die sich inzwischen wieder gefangenen Rohstoffmärkte, vor allem aber die Edelmetall- und die Märkte für die besonders Seltenen Metalle. Nur, um nochmals meine Tendenzen klar zu dokumentieren, verweise ich auf meine Veröffentlichungen "Erst Nickel, dann Kupfer, wann Silber?", "Deutschland und seine Rohstoff-Versorgung" und "Chinas Strategie - Teil II". Gestern nun schoss der Silberpreis unerwartet in die Höhe - Silber, mein Favorit als Zwittermetall, einerseits ein wiederentdecktes Edelmetall als Wertaufbewahrungsmittel (eine Funktion, die unser Papiergeld nach der Sintflut des immer mehr gedruckten Papiergelds, wieder mehr und mehr einnimmt und umso mehr künftig einnehmen wird) und andererseits ein gesuchtes und für die neuen Technologien unverzichtbares Industriemetall mit begrenzter Verfügbarkeit.

Warum bringe ich mit dem Untertitel China ins Spiel? Ich glaube, dass bei allen Dispositionen im Rohstoffbereich nicht mit offenen Karten gespielt, sondern der tatsächliche Zustand der Versorgung aus verständlichen Gründen zurückgehalten wird, insbesondere durch China. Denken Sie zurück: Die unerwartete Entwicklung des Nickelpreises (Vorher: Aufkäufe z.B. in Australien durch China´s Schmelzen und dann die fehlerhafte Bestandsaufnahme und die Berichterstattung darüber über eine längere Zeit) und der ebenso unerwartete Anstieg des Kupferpreises sind nach meinem Dafürhalten überwiegend von China zu vertreten. Die restliche Welt wurde dabei lange im Unklaren über die Strategie China´s und die tatsächliche Nachfrage gelassen.

Wäre ich Chinese, würde mich die Strategie "meines" Landes im eigenen Interesse begeistern. Aber da ich es nicht bin, fürchte ich die Auswirkungen auf andere Länder, besonders auf Deutschland, das ja so abhängig von seinen Exporterfolgen ist. China hat einen großen Rohstoffhunger, verunsichert seit Jahren die Märkte mit Prognosen, die sich im Nachhinein als falsch herausstellen - z.B. bei den Erklärungen zu Lagerbeständen beim Kupfer, während das Land selbst und einige chinesischen Händler große Mengen an Kupfer short waren. Ferner haben das Land und seine Berichterstatter einen Weg entdeckt, die Import- und Exportzahlen von Rohstoffen so zu verändern (Ganz recht, warum sollen nur die Amerikaner mit ihren manipulierten Zahlen die Statistiken in ihrem Sinne verschönern? Wer daran glaubt, ist selbst schuld!).

Es sind die nicht nachvollziehbaren Tonnageveröffentlichungen zu Exporten und Importen - vor allem Exportschätzungen, die Marktbeobachter vermuten lassen, dass China große Produktionsfortschritte gemacht hat und in einigen Bereichen schon Rohstoffe exportieren kann. Dabei wird häufig übersehen, dass die chinesischen Schmelzen ungeheure Mengen an Konzentraten und Schrott importieren und mit sehr günstigen Kosten die Rohstoffe aus den eingelieferten Materialien extrahieren und exportieren. Dem oberflächlichen Betrachter erscheint es aber so, als ob sie viele Rohstoffe im Überfluss schaffen und so die Märkte beeinflussen könnten.

Wir werden es bald sehen, ob bei gleich bleibender Konjunkturlage Rohstoffe wie Zink, Kupfer, Aluminium und Silber im Übermaß vorhanden sind. Dass Engpässe bei besonderen Rohstoffen bestehen, die gerade für neue Technologien so dringend erforderlich werden, bleibt dem Auge des Marktbetrachters häufig verborgen. Ja, China treibt durch seine Politik, sich in Lateinamerika und Afrika die Rohstoffe für die Zukunft zu sichern und strategische Rohstoffe im eigenen Land zu behalten, ja sogar seine Exportqouten drastisch zu verringern bzw. Exportsteuern zu verfügen oder Steuervergünstigungen für solche zurückzunehmen, die teils schon problematische Versorgungslage auf die Spitze.

Zum besseren Verständnis für meine Überzeugung ein wenig mehr Information über mein Engagement in diesen Marktsegment. Seit mehr als zehn Jahren finanzieren meine Familie und ein Freundeskreis die Förderung von neuen Technologien, insbesondere im Bereich Kohleverflüssigung, Stirling-Motoren, Kälteherstellung und neuartige Pumpensysteme. Da wir immer wieder vor erheblichen Problemen mit der Optimierung der Funktionen stehen, sind wir natürlich an neuen Lösungen interessiert, die uns über die bestehenden Hürden hinwegbringen. Ein Beispiel: Wir haben eine sehr interessante Technologie weiterentwickelt, bei der wir für den "Hausgebrauch" elektrische Energie aus Abfallwärme billig herstellen können; das Hauptproblem war und ist aber, dass wir die so erzeugte Energie nicht sinnvoll speichern können, weil derzeit am Markt befindliche Batterie- oder Speichersysteme (Kondensatoren) nicht die erforderliche Leistungsdichte haben.

So schlug die Nachricht meines Partners, Freundes und Trauzeugen Greg Eaton aus Australien wie eine Bombe ein, dass er eine neue Technologie entdeckt habe, die die Speicherdichte um das 4- bis 50-fache von vergleichbaren bestehenden Speichereinrichtungen erhöhen kann. Sofort dachte ich an viele ungelöste Probleme in der nicht so industrialisierten Welt, in der eben keine voll wirksame Stromversorgung herrscht, aber durchaus durch eine Speicherung am Tage aus Solarenergie gewonnenen Strom für die Verbesserung der Lebensqualität eingesetzt werden könne. Die Klage vieler meiner Gesprächspartner in Dritte-Welt-Ländern ("ja wenn wir eine sichere Stromversorgung hätten, dann...") würde sich mit einer solchen Lösung ins Nichts auflösen. Greg E. hat sich Prototypen dieser Speichereinrichtungen besorgt und getestet. Sie erfüllen unsere Anforderungen. Warum ich Ihnen das erkläre? Die Speichereinheit mit diesen unglaublichen Qualifikationen besteht aus zwei relativ seltenen Metallen, die zusammen mit einem dritten Rohstoff (kein Metall) verbunden zu einer derartigen Leistungssteigerung führen. Das eine Metall ist Tantal; es wird für diese Speichereinheit zu mehr als 50% benötigt.




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