Marin Katusa: Der geheime Weltherrschaftsplan Chinas - Und was Gold damit zu tun hat
14.09.2020

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Sie fragen sich vielleicht, warum Russland keine Rendite abwerfende Investition mit diesem Geld tätigt. Das Problem ist, dass andere Reservewährungen, wie der Euro oder der Yen, außerordentlich schwach gegenüber dem Dollar sind und Putin ist sich bewusst, dass dies weiterhin so bleiben wird.Im Jahr 2018 erwarb Russland 100 Milliarden Dollar in Euro, Yuan und Yen... Der Meisterstratege wird diesen Fehler nicht wieder ungeschehen machen können. Und andere weltweite Investitionsmöglichkeiten im Wert von mehr als 11 Billionen US-Dollar besitzen eine negative Rendite. Also würde Russland Geld bezahlen, um diese Investitionen zu halten.
Gold hat sich für Putin hingegen außerordentlich ausgezahlt. Im Jahr 2019 hat der Wert des russischen Goldes von 86 Milliarden Dollar auf mehr als 112 Milliarden Dollar zugenommen. Der steigende Goldpreis hatte einen Geldregen von fast 20 Milliarden Dollar für die Russen zur Folge.
Das bietet ihm genügend Anreiz dafür, Russland weiterhin langfristig kaufen zu lassen und die Nachfrage so weiter anzufachen. Das Problem ist, dass Russlands Goldkäufe relativ bekannt sind. Wenn das Land seine Goldkäufe nicht verstärken sollte, sind deren Einfluss auf den Goldpreis bereits größtenteils eingepreist.
Chinas neue goldene Regel
Da der Coronavirus nun mehr Leute angesteckt hat als SARS im Jahr 2003, wird China da seine Goldkäufe weiter fortsetzen? China sammelte in jedem Monat des letzten Jahres große Mengen Gold. Sie fragen sich sicherlich warum...
Nun, Sie haben vielleicht schon einmal das Sprichwort gehört: "Derjenige, der Gold besitzt, stellt die Regeln auf." Xi Jinping, Präsident von China, stimmt Putins Strategie zu. Der Coronavirus hat China ohne Zweifel kurzfristig vom Weg abgebracht, doch hat auch bewiesen, dass es weise ist, Gold als Absicherungsstrategie zu verwenden. Die chinesische Elite ist sich der alternden Demographie sowie hohen Schuldenlasten bewusst.
Das Gold wird sich als wertvoll herausstellen, um möglichen Schutz gegen Defizite zu bieten, ohne übermäßig abhängig von Devisenreserven zu sein. China diversifiziert seine Devisenreserven weg vom US-Dollar und hin zu Gold. Das wird Jahre in Anspruch nehmen, ist jedoch eine solide Strategie. Die großen westlichen Länder halten mehr als 60% ihrer Devisenreserven in Gold.
China ist aktuell bei 2,9% und Russland bei 20%. China weiß, dass es seine Goldreserven erhöhen muss und der Coronavirus verstärkt diesen Glauben weiter. Der untere Chart zeigt, an welchem Punkt Russland und China ankommen möchten - dort, wo sich die westlichen Supermächte befinden. Dort werden sie ankommen. Und der Goldpreis wird als Folge positiv beeinflusst werden.

Natürlich besitzt China viel größere Devisenreserven als die meisten anderen Länder. Deshalb repräsentieren seine Goldbestände einen niedrigeren Prozentsatz der Gesamtreserven. Doch selbst wenn man die tatsächlichen Goldbestände betrachtet, so sieht man, dass China und Russland dem Westen lange schon hinterherhinken. Erst jetzt holen sie auf.
