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Gold schlägt Dow und DAX - Comeback der Welt-Reserve-Währung

14.11.2007  |  Frank Meyer
Gold ist nominal von seinem Allzeithoch bei 850 USD aus dem Jahr 1980 nur wenige Dollar entfernt, von seinem realen Wert allerdings noch meilenweit. Um die damalige Kaufkraft wieder zu erlangen, müsste das gelbe Metall auf mindestens 2200 USD/Unze klettern. Unterstellt ist dabei nur die offizielle Inflationsrate, die bekanntlich mit etlichen Stellschrauben aufgehübscht wird.

Die Goldproduktion stagniert, die Förderkosten explodieren und die Nachfrage nach dem Krisenmetall steigt in aller Welt. Wegen der Schwierigkeiten etlicher Großbanken rückt vor allem die Geldfunktion des Goldes wieder in den Blickpunkt. 5000 Jahre Geldgeschichte lehren auch heute im Papiergeldzeitalter: Gold bleibt Gold und Papier bleibt Papier. Auch wenn die Notenbanker das gerne anders sehen.

Im Gegensatz zum Gold sind hunderte Papierwährungen zu Tode gekommen, zerfressen von Kriegen, Krisen und Inflation. Eine alte 20-Reichsmarkmünze aus dem vorletzten Jahrhundert ist heute immer noch ihr Geld (Gold) wert. Sie kostet ca. 140 Euro. Versuchen Sie mal, mit einem 20-Mark-Schein aus der damaligen Zeit Ihre Brötchen zu bezahlen. Mit Gold kann man immer bezahlen. Gold ist ein universeller Wertspeicher. Die alten Goldmünzen haben alle Zeiten überdauert, so schlecht sie auch gewesen sind. Die heutigen Krügerrand-Münzen werden höchstwahrscheinlich ihren Wert auch in Zukunft behalten, außer man spinnt Stroh zu Gold.

Seit der USD von Gold 1971 abgekoppelt wurde, ist das gelbe Metall der natürliche Feind des Papiergeldes. Die Notenbanker müssen in Panik sein, denn Gold steigt gegenüber allen Währungen. Erst seit frisches Geld aus dünner Luft gezaubert werden kann, sind Kreditblasen wie die heutigen erst möglich geworden und auch ein grenzenlose Schuldenimperium wie das der USA. Unser heutiges Geld ist nirgends mehr mit Gold unterlegt, sondern lediglich mit dem Vertrauen der Tauschpartner, dass man für bunte Zettel Waren bekommt und umgekehrt. Im Gegensatz zu Gold ist Papier beliebig vermehrbar. Nichts anderes tut man.

Dem Gold haben die Zentralbanken bis zur Jahrtausendwende kräftig zugesetzt. Sie haben große Teile ihrer Goldreserven öffentlichkeitswirksam verkauft oder heimlich verliehen und in US-Anleihen investiert. Den Briten ist es dabei gelungen, den tiefsten Kurs zu erwischen. Der Erlös wurde in eine Währung investiert, die ihnen heute um die Ohren fliegt. Gratulation an dieser Stelle an den damaligen britischen Schatzkanzler, den heutigen Premierminister Gordon Brown. Auch heute versucht man mit Verkäufen das Gold zu drücken. Mit mäßigem Erfolg.

Smarte Investoren erinnern sich neulich öfters der Worte des früheren US-Notenbankchefs Alan Greenspan, den Kreditmagier der FED. Er schrieb 1966 in einem Informationsbrief mit dem Namen "The Objetivist":

"Ohne Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Enteignung durch Inflation zu schützen. Es gibt dann kein sicheres Wertaufbewahrungsmittel mehr. Wenn es das gäbe, müsste die Regierung seinen Besitz für illegal erklären, wie es ja im Falle von Gold auch gemacht wurde. ... Die Finanzpolitik des Wohlfahrtsstaates macht es erforderlich, dass es für Vermögensbesitzer keine Möglichkeit gibt, sich zu schützen. Dies ist das schäbige Geheimnis, dass hinter der Verteufelung des Goldes durch die Vertreter des Wohlfahrtsstaates steht. Staatsverschuldung ist einfach ein Mechanismus für die "versteckte" Enteignung von Vermögen. Gold verhindert diesen heimtückischen Prozess. Es beschützt Eigentumsrechte. Wenn man das einmal verstanden hat, ist es nicht mehr schwer zu verstehen, warum die Befürworter des Wohlfahrtsstaates gegen den Goldstandard sind."

Alles klar?


© Frank Meyer
TV-Moderator auf n-tv



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