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LBBW-Einschätzung zum Entscheid der OPEC

05.12.2007  |  Dr. Frank Schallenberger
Die OPEC hat auf der Konferenz in Abu Dhabi beschlossen, die Förderquoten unverändert zu lassen. Die OPEC argumentierte, dass Angebot und Nachfrage auf dem Ölmarkt ausgeglichen seien und deshalb kein Bedarf für eine Erhöhung der Förderquoten bestehe. Der zwischenzeitliche Preisanstieg auf fast 100 Dollar/Barrel wurde auf den verstärkten Einfluss der Spekulanten am Ölmarkt zurückgeführt.

Die OPEC könnte damit ein klassisches Eigentor geschossen haben. Zum einen signalisieren die CFTC-Daten für die letzten Wochen eher unterdurchschnittliche Aktivitäten der Spekulanten am Ölmarkt. Zum anderen ist der Ölpreis seit der letzten Erhöhung der Förderquoten am 11. September um rund 15 Dollar oder etwa 20 % angestiegen. Dies deutet auf eine deutlich höhere Nachfrage hin, als ursprünglich angenommen. Kurzfristig könnte der Ölpreis nach der Konsolidierung der letzten Tage jetzt wieder in den Aufwärtstrend einschwenken. Dies wäre insbesondere für die angeschlagene US-Wirtschaft eine nicht zu unterschätzende Hypothek. Die USA sind momentan immer noch für etwa 1/4 des weltweiten Ölverbrauchs verantwortlich. Sollte die US-Konjunktur stärker einknicken als erwartet, würde sich dies auch auf die Ölnachfrage und damit auch den Preis auswirken, der dann mittelfristig deutlich stärker einbrechen könnte, als es der OPEC lieb wäre. Die OPEC wäre also sicher besser beraten gewesen, die Quoten zu erhöhen, den Ölpreis auf diese Weise noch etwas abzusenken und dem Öl damit den Charakter als potenzieller Konjunkturbremse zu nehmen. Der OPEC-Entscheid könnte kurzfristig durchaus nochmals dafür sorgen, dass der Ölpreis einen erneuten Angriff auf die 100-Dollar-Marke startet. Das einzig Positive an dem heutigen Entscheid ist die Tatsache, dass sich die OPEC bereits am 25. Januar erneut trifft. Nach dem Motto "aufgeschoben ist nicht aufgehoben" wäre dann die Gelegenheit, dass Votum von heute zu korrigieren und die Förderquoten um mindestens 500.000 Barrel pro Tag anzuheben.


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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