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Gold und Öl am Scheideweg

11.01.2008  |  Dr. Frank Schallenberger
Öl und Gold hatten zu Jahresbeginn mit neuen Rekordpreisen die Schlagzeilen bestimmt. Tatsächlich hielt der Höhenflug des gelben Metalls auch in den letzten Tagen an. Sogar die Marke von 900 US-Dollar ist in greifbare Nähe gerückt. Um das schwarze Gold ist es jedoch etwas ruhiger geworden. Zwar sorgte ein recht starker Lagerabbau in den USA zu Jahresbeginn zunächst für etwas höhere Volatilität. Mittlerweile haben sich die Preise vom Rekordhoch bei 100 US-Dollar aber wieder relativ deutlich ermäßigt. Die Prognose der Meteorologen auf eine milde zweite Winterhälfte in den USA nahm den Bullen etwas Wind aus den Segeln. Auch der chinesische Ölhunger hat zuletzt deutlich nachgelassen. Im Dezember lagen die Importe ins Reich der Mitte gut 5% unter dem Jahres-durchschnitt 2007. Und schließlich lassen US-Rezessionsängste mittlerweile auch den ein oder anderen Ölhändler nicht mehr ganz kalt. Weitere Preisabschläge von rund 10 US-Dollar bis zum Quartalsende sind daher wahrscheinlich.

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Die Goldhändler machen die US-Rezessionsängste dagegen eher heiß. Denn der Höhenflug des gelben Metalls scheint kein Ende zu finden. Und ein wesentlicher Grund dafür sind die US-Konjunktursorgen in Zusammenhang mit dem Image des Edelmetalls als sicherer Hafen. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit höherer Inflationsraten mit jeder weiteren Zinssenkung der US-Notenbank. Und immerhin wird an den Finanzmärkten bis September bereits ein US-Leitzins von 3,0% eingepreist - damit dürften wohl noch mehrere Zinsschritte der FED zu erwarten sein. Natürlich gibt es auch bei Gold einige Molltöne: die Schmucknachfrage wird vermutlich zurückgehen, es tummeln sich zudem überdurch-schnittlich viele Spekulanten am Markt und das erste Halbjahr ist statistisch nicht gerade dafür prädestiniert, dass der Goldpreis stark ansteigt. Im aktuel-len Umfeld dürfte aber das "safe-haven"-Argument und die immer noch kräftige Investment-Nachfrage der Exchange Traded Funds (ETFs) den Gold-Bullen weiter in die Hände spielen. Preisrücksetzer sollten zu Käufen genutzt werden, denn die 900er Marke wird vermutlich nur ein Zwischenziel sein - im Jahresver-lauf dürfte der Goldpreis bis auf 1.000 US-Dollar pro Feinunze klettern.

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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