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Investieren in Rohstoffe

12.02.2008  |  Scott Wright
Die Finanzmärkte sind immer erheiternd. Als Beobachter der Märkte habe ich über die Jahre gelernt, dass deren Dynamik keine Zeit für Langeweile lässt. Egal ob Bullenmarkt, Bärenmarkt oder ein monotoner Trend in eine Richtung, es geschieht immer etwas neues und aufregendes.

Schlaue Investoren und Spekulanten können, unabhängig von der Richtung, in die sich die Märkte entwickeln, Geld machen. Für den durchschnittlichen Investor hingegen bedeutet ein Bullenmarkt Anstiege und ein Bärenmarkt Verluste. Bei jenen Investoren, die ihr Kapital mit Aktien-Indizes vermehren wollen, herrscht bei flachen und abwärts tendierenden Märkten schlechte Laune.

Tatsache ist, dass es dem Großteil der Investoren an Zeit, Wissen und/oder Disziplin fehlt, um aus Unbeständigkeit Kapital zu schlagen, oder sie verstehen nicht, wie man sich in einem Abwärtstrend eines Marktes richtig verhält. Es ist für Investoren zwar normal zu wissen, wie man richtig auf den Aufwärtstrend setzt, indem man Longpositionen in Aktien und Fonds hält, die sich auf die allgemeinen Märkte richten (S&P 500, Dow, NASDAQ, Russel, usw.). Was aber soll ein Investor machen, wenn die allgemeinen Märkte zurückgehen?

Leider tappen viele Investoren in die Falle, dass sie bereit sind, auf ihr Kapital zu verzichten und einen Trend überstehen, der Großteils abwärts geht. Sogar aktive Aktien-Trader können dieser Falle zum Opfer fallen. Ich nenne es das "Mein kurzfristiger Trade wurde gerade zu einem langfristigen Trade"-Syndrom.

Das ist aber aufgrund der Natur von Superzyklen, oder langfristigen Bewertungs-Wellen (Long Valuation Waves, in Folge LVWs) sehr gefährlich. LVWs tendieren dazu, sehr lange Zeit anzuhalten. Ein ganzer Zyklus umfasst eine durchschnittliche Zeitspanne von 34 Jahren, davon jeweils 17 Jahre langfristiger Bullen- bzw. Bärenmarkt. Wenn Sie also im Bärenmarkt einer LVW gefangen sind, haben Sie womöglich einen weiten Weg in die falsche Richtung vor sich. Das ist nicht nur schlecht für die Entwicklung des Vermögens, sondern ganz einfach eine Konservierung von Kapital.

Die gute Nachricht ist, dass, egal wo in einer LVW man sich befindet, immer noch Bullenmärkte vorgefunden werden können. Sogar in Aktienmärkten. Jene Investoren, die nicht gewillt sind, ihr Kapital in seitwärts tendierenden allgemeinen Märkten, verschlimmert vom zerfressenden Dollar, zu vergeuden, müssen nur wissen, wo man hinsehen muss.

Ein Sektor, der historisch gesehen, invers zu den allgemeinen Aktienmärkten, seine eigenen Superzyklen durchläuft, ist der Rohstoff-Sektor. Das letzte Hoch in Aktien im Jahr 2000 beendete eine Zeitspanne von 17 Jahren, welche den größten Bullenmarkt der Geschichte darstellte. Das bedeutet, dass wir uns noch immer in der ersten Hälfte einer zurückgehenden LVW befinden. In diesen zurückgehenden LVWs haben Rohstoffe ihre Investoren noch nie enttäuscht.

Jetzt wundern Sie sich in Anbetracht des Aktien-Bullenmarktes der letzten Jahre vielleicht, wo zum Teufel diese zurückgehende LVW war. Bevor ich das erkläre ist es wichtig zu verstehen, dass Wertminderungen in zwei Arten auftreten können. Entweder fallen die Aktienkurse, während die Gewinne hoch genug bleiben, um die Bewertung zu verringern. Das ist ein Bärenmarkt. Oder die Aktienkurse tendieren seitwärts und erlauben dabei langsame Gewinnsteigerungen, was auch zu niedrigeren Bewertungen führt.

Der Aktien-Bullenmarkt der letzten paar Jahre ließ die Leute den vorherrschenden langfristigen Trend vergessen. Mit dem 101%-Anstieg des S&P 500 von Oktober 2002 zu seiner Spitze im Oktober 2007 war dieser in der Tat leicht zu vergessen. Wenn man aber auf langfristige Trends hinweist, muss man etwas weiter zurückgehen als zu den Tiefs von 2002.

Es ist bekannt, dass das letzte glänzende Hoch Anfang 2000 auftrat. Wenn Sie von Beginn der 1980er bis zu dieser Spitze im Jahr 2000 in Aktien investiert hatten, erlebten Sie spektakuläre Anstiege. Wenn Sie aber die Aktien von 2000 bis heute vergleichen, ist es eine völlig andere Geschichte.

Als 2000 die Blase platzte, kamen wir in einen LVW-Zyklus, in dem die allgemeinen Aktien im schlechtesten Fall in einen tödlichen Bärenmarkt geraten, und im besten Fall einen monotonen seitwärts-Trend einschlagen. Wir wissen, dass wir in diesem neuen Zyklus sind, da die Bewertungen seit 2000 in der Tat zurückgingen, im führenden S&P 500 vom 44-fachen zum 19-fachen der Gewinne. Interessanterweise ist der S&P 500 über diese Zeitspanne von fast 8 Jahren, bis letzte Woche tatsächlich um 11% gefallen.

Ich möchte Sie ermutigen, sich durch die ausführlichen Nachforschungen, die mein Geschäftspartner Adam Hamilton in seiner Serie von Abhandlungen zu diesem Thema betrieb, in LVWs einzulesen. Letztlich verlieren Investoren in allgemeinen Märkten sogar bei seitwärts tendierenden Märkten Geld, und zwar aus dem einen Grund, dass die Inflation ihr kostbares Kapital auffrisst. Schlaue Investoren, die ihr Kapital vermehren wollen, müssen nach Sektoren suchen, die, in Zeiten wie diesen, historisch und fundamental stark sind.

Unter den heißen Sektoren während der rückläufigen Phase einer LVW war keiner heißer als Rohstoffe. Die vermeintliche Komplexität von Rohstoff-Investments macht aber vielen Investoren immer noch Angst.

Lange dachte man, dass nur sehr erfahrene und höchst feinsinnige Trader oder die Adrenalin-Junkies unter den Spekulanten in der Lage sind, in Rohstoffe zu investieren. Während das für manche Rohstoffe in der Vergangenheit schon stimmen konnte, hat der Rohstoff-Bullenmarkt des 21. Jahrhunderts die Rohstoff-Investments komplett verändert.

Als ein Investor, der neu im Rohstoff-Sektor ist oder einfach sein Glück versucht, fragen Sie sich vielleicht, warum Sie es sich antun sollen, über diesen Sektor zu lernen. Werfen Sie doch einen Blick auf die Stärke dieser Indizes/Rohstoffe vom 24. März 2000 (der S&P 500 erreichte an diesem Tag seine Spitze und dies kann als Startpunkt für die LVW-Rückgangs-Periode angesehen werden) bis zum 30. Jänner 2008.

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