Richard Mills: Warum Gold? Warum jetzt?

Edelmetalle haben in diesem Jahr einen Höhenflug erlebt, was angesichts des aktuellen politischen Klimas südlich des 49. Breitengrades und der geopolitischen Spannungen auf der ganzen Welt, insbesondere der israelisch-iranischen Raketenangriffe und des andauernden Krieges zwischen Russland und der Ukraine, keine Überraschung ist. Wir dürfen auch das Südchinesische Meer nicht vergessen. China schickt Flugzeugträger in den Pazifik und macht große Wellen gegen Taiwan.

Am Mittwoch kam es zwischen der chinesischen und der philippinischen Küstenwache vor der philippinischen Provinz Palawan zu einer Pattsituation. Drei Schiffe der chinesischen Küstenwache forderten eine Gruppe von philippinischen Schiffen etwa 60 Meilen vor der Küste heraus - weit innerhalb der 200-Meilen-Grenze des Landes.

Die chinesischen Schiffe nahmen Anstoß daran, dass die philippinische Küstenwache ein vermeintliches Fischereifahrzeug in die Gewässer südlich von Half Moon Shoal eskortierte, einem Atoll westlich von Palawan und am Rande des umstrittenen Spratly-Inselarchipels. China beansprucht 80% des Südchinesischen Meeres als sein Hoheitsgebiet.



Ereignisse wie diese - Kriege, Gebietsstreitigkeiten und schlechte Wirtschaftsnachrichten wie Inflation, geringes Wirtschaftswachstum oder eine drohende Rezession - treiben die Anleger normalerweise in sichere Häfen wie Gold und Silber sowie in Staatsanleihen, insbesondere US-Staatsanleihen, und den US-Dollar. Gold hat sicherlich von der Nachfrage nach sicheren Häfen profitiert und ist im bisherigen Jahresverlauf um rund 27% gestiegen. Silber stieg am Dienstag und Mittwoch auf ein Niveau, das seit 2012 nicht mehr erreicht wurde.







Doch in diesem Jahr ist etwas anders, und das hat mit der aggressiven Handelspolitik der Trump-Regierung zu tun, die saftige Zölle gegen ihre Handelspartner erhebt, ob Freund oder Feind, und mit der Abschottung. CNBC stellt in der Tat fest, dass Gold, Silber und Platin im vergangenen Jahr hohe Renditen erzielt haben, da Themen wie die Marktvolatilität, die Entdollarisierung der Zentralbanken und das US-Defizit den Metallmarkt begünstigen.

In der Publikation heißt es, dass Gold, Silber und Platin die traditionellen sicheren Häfen Dollar und Staatsanleihen übertroffen haben, und es wird erklärt, warum dies so ist: "Was sich abspielt, ist eine Kombination aus dem Handel mit sicheren Häfen, der zur gleichen Zeit stattfindet wie die Besorgnis über das US-Defizit und die De-Dollarisierungswelle unter ausländischen Zentralbanken angesichts der politischen Veränderungen seit der Wahl von Präsident Trump und einer globalen Neuausrichtung der Interessen."

Seit Jahresbeginn haben die beiden größten börsengehandelten Goldfonds, SPDR Gold Shares und iShares Gold Trust, mehr als 11 Mrd. USD eingenommen, was zeigt, dass der so genannte "Papiergold"-Markt lebendig und gesund ist. Während Gold in früheren Bullenmarktphasen von Kleinanlegern unterstützt wurde, ist Gold nun einmal teuer, und viele warten ab, bis es wieder aufwärts geht. Doch die höheren Preise halten institutionelle Anleger, insbesondere Zentralbanken, nicht davon ab.