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ZPMO Newsletter: Gold Survey 2005

04.05.2005  |  Rainer Meier
Die Firma GFMS in London publiziert jedes Jahr mehrere Berichte zu verschiedenen Edelmetallen. Der berühmteste Bericht ist der Gold Survey und seine 2 Updates jeweils im Herbst und Frühjahr. Weitere Publikationen sind der Silver-, Platin-, Palladium-Survey. Dass diese Publikationen nicht zu den Billig-Produkten gehören versteht sich ja von selbst. Auch das jährlich stattfindende Gold-Seminar in London (im September) gehört preislich in die Champions-Leauge. Inhaltlich ist dieses Seminar eher Kreisklasse! Der Seminar-Ort, das Trinity-House vis à vis der Tower-Brigde, ist absolute Spitze!

Wir wollen uns etwas näher mit den Zahlen beschäftigen, die wir in der "eingebetteten2 Presse kaum zu lesen bekommen. Nämlich die Zahlen der Gold-Nachfrage!
  • Der grösste Posten bei der Gold-Nachfrage ist nach wie vor die Schmuck-Industrie mit einem Plus von 129 t gegenüber 2003! (2004 = 2.610 t)
  • Andere Goldverbraucher zusammen genommen haben ein Plus von 41 t. (2004 = 553 t)
  • Der Kauf von physischem Gold ausserhalb von Europa und Nord-Amerika nahm um 68 t zu. (2004 = 246 t)

Was in den meisten Medien ebenfalls verschwiegen wurde ist die Tatsache, dass die Minen 2004 128 t Gold weniger gefördert haben als 2003. Das ist der stärkste Rückgang in der Minenproduktion seit 1943. Mit einer Produktion von 2.464 t haben das Level von 1997 erreicht.


Zentralbanken

Die Verkäufe der Zentralbanken sanken um 139 t auf noch 478 t. Interessant ist die Begründung von GFMS zu dieser Zahl. Einerseits haben die Zentralbanken des CBGA weniger verkauft und andererseits haben Zentralbanken ausserhalb des CBGA mehr Gold gekauft. Die grössten Goldkäufer 2004 waren Argentinien, China und Iran.

Die Produktionskosten in US$ gerechnet stiegen im Durchschnitt um US$/oz 29 auf US$/oz 325.00 oder 13% gegenüber dem Vorjahr 2003. Südafrika litt 2004 am meisten unter der starken einheimischen Währung. Die Kosten stiegen um 4,4%, der Goldpreis in Rand fiel um 3,8% und der Rand stieg gegenüber dem US$ um 14,6% immer auf der Basis: y-o-y

Die möglichen Verkäufe des IMF stossen vor allem im amerikanischen Kongress auf Widerstand. Es ist daher kaum anzunehmen, dass das Stimmenmehr von 85% erreicht wird, dies es möglichen machen würde, diese Goldreserven zum heutigen Zeitpunkt zu verkaufen. Dies aus dem einfachen Grund, weil die USA mit 17% Anteil am IMF der grösste Eigner sind.


Volatilität

Der Goldpreis hatte 2004 eine durchschnittliche Volatilität von 14,3% und lag damit nur um 1,2% über dem langjährigen Durchschnitt von 13,1%. Die grösste Volatilität erreichte der Goldpreis im 2. Quartal 2004 mit 17,2%, die tiefste Volatilität 12,4% im 3. Quartal 2004.


Above-ground Stocks 2004
  • Gesamthaft gibt es per Ende 2004: 153.000 t gefördertes Gold weltweit.
  • Schmuck: 78.500 t (+1.780 t)
  • Privates Gold: 24.100 t (+277 t)
  • Fabrikation: 17.700 t (+420 t)
  • Offizielle Reserven: 29.100 t (-478 t)
  • Unaccounted Gold 3.600 t


Offizielle Goldreserven Ende 2004
  • USA: 8.136 t = 60% der Währungsreserven
  • Deutschland 3.433 t = 50% der Währungsreserven
  • IMF 3.217 t = n/a
  • Frankreich 2.985 t = 54% der Währungsreserven
  • Italien 2.452 t = 57% der Währungsreserven
  • Schweiz 1.354 t = 25% der Währungsreserven
  • EZB 767 t = 23% der Währungsreserven
  • Japan 765 t = 1% der Währungsreserven
  • China 600 t = 1% der Währungsreserven

Zusammengefasst kam man sagen, dass das Jahr 2004 für Gold ein durchzogenes Jahr war. Die Investitionen nahmen gesamthaft ab, die Auflösung von Hedge-Positionen wurde weitgehend gestoppt, es wurden sogar wieder 81 t abgesichert.

Auch 2005 dürfte vor allem in den ersten 3 Quartalen kaum ein glänzendes Jahr für Gold werden. Die Preise dürften sich seitwärts oder tiefer bewegen. Im 4. Quartal ist eine Rally über US$/oz 500 durchaus möglich. Immer vorausgesetzt wir erleben keine grossen kriegerischen Auseinandersetzungen oder irrationale Turbulenzen an den Finanzmärkten.

Quellen: GFMS Gold Survey 2005, IMF, Weltbank, SNB


© Rainer Meier
Edelmetall- und Münzen Experte, sowie Nahost- und Militär Experte







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