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Inflation vs. Deflation und Gold

28.01.2012  |  Presse
Die Zinssätze niedrig zu halten, macht vielleicht den ANSCHEIN, man würde die Wirtschaft stimulieren, doch dieser Zinseffekt wird NICHT von den Banken weitergegeben. Die Zinsen für Kredite und sogar für die Nutzung von Kreditkarten sanken beispielsweise nicht proportional zu den Zinssatzsenkungen der Fed. Deswegen werden hier nur den Banken Gewinne zugeschoben, die somit weiterhin finanziell gerettet werden.

Sie gleichen damit die Verluste aus der Hypothekenspekulation aus. (Und hier wirkt der deflationäre Aspekt.) NICHTS wird getan, um den Menschen oder der Wirtschaft in irgendeiner Weise zu helfen. Man senkt NICHT die Kreditkosten der Verbraucher oder Unternehmen, deswegen kann die Fed auch nicht behaupten, sie würde der Wirtschaft helfen, sie hilft damit ALLEIN den Banken. Würden die Banken die niedrigen Zinsen an die Kreditnehmer weitergeben, so könnte sich daraus ein Stimulus-Effekt ergeben.

NICHT niedrige Zinsen werden zu INFLATION führen - sondern HÖHERE! Zwei Hauptfaktoren sind dabei zu verstehen. (1) Wird die Verzinsung für das, was die Banken den Menschen für ihre Einlagen zahlen, niedrig gehalten (und in Wirklichkeit negativ), so wird der Besitz von Dingen wie physischem Gold weniger lästig, weil man keine Zinserträge zu verlieren hat. (2)

Im Endeffekt werden niedrige Zinssätze NICHT dafür sorgen, dass allgemein mehr Kredit aufgenommen wird, sie befördern stattdessen eine Kapitalwanderung von Barmitteln zu privaten Vermögensanlagen, also auch Aktien, wo es Dividenden - also reale Erträge - gibt, die Banken nicht zu bieten haben. Damit sind auch die Grundvoraussetzungen für höhere Verzinsung gesetzt, weil sich immer WENIGER Geldeinlagen in den Banken befinden - WETTBEWERB. (3) Wenn die Zinssätze steigen, werden die Staatsdefizite in den hyperaktiven Status versetzt, was die Staatsschuldenkrise beschleunigt.

Und deswegen ist die Gesichtsbetrachtung auch so entscheidend, denn der Plot bleibt derselbe - nur die Akteure, die die Figuren spielen, ändern sich. Mit der US-Panik von 1796-1797 wurde das Ende des Schuldgefängnis NUR deshalb eingeläutet, weil damals so viele BERÜHMTE PERSONEN AUS DER POLITIK ins Gefängnis wanderten. Die USA waren das Schwellenland, und das hatte denselben Effekt, den wir nach 1989 auch in Russland und China sahen. Es gibt immer noch Booms innerhalb eines rückläufigen Trends, aber keine dieser Rallys erreicht neue Höchststände mehr. Also bleibt der Trend intakt. Wer diese geschichtlichen Muster nicht erkennt, ist zur Wiederholung derselben Fehler verdammt. Schön, von Newt Gingrich zu hören, er kandidiere nicht für das Amt des Präsidenten, um "Goldman Sachs zu repräsentieren“. Aber reden kann jeder.


Vom Dogma geblendet

Diejenigen, die NUR einen einzigen Trend sehen wollen und denken, dass jeder ein Goldbulle sein hat, weil die Welt einfach untergehen muss, steuern auf sehr große Verluste zu. Gold fiel 19 Jahre lang - zwischen 1980 und 1999 - und der gesamte fundamentale Bullshit existierte immer noch. Es ist einfach viel komplexer als das. Wer einen GURU sucht, der die Zukunft via Bauchgefühl prognostizieren kann, der könnte sich auch gleich auf eine Sekten-Farm ziehen, weil man schon bald von seinem gesamten Vermögen getrennt sein wird.

Der Sinn und Zweck der Schaffung eines Prognosemodells ist nun einmal die ELIMINIERUNG menschlicher Wertung, denn NIEMAND kann die ZUKUNFT in einer solchen Weise prognostizieren. Der EINZIGE Weg, die Zukunft zu verstehen, ist (1) über die Vergangenheit und (2) durch eine leidenschaftslose Schwarz-Weiß-Betrachtung.

Die Zahlen sind die Zahlen. Gold muss heute über 1.763 schließen und dann am 31. Januar über 1.755. Wäre das das Signal für einen ewigen Bullenmarkt? Natürlich nicht! Es würde signalisieren, dass Gold entweder (1) ein leicht höheres Hoch erreicht, aber innerhalb des Kanals bleibt, womit sich die Gefahr von Volatilität so erhöht, dass alle blutig Nasen bekommen, oder (2) dass es nach oben abprallt zum nächsten Bereich der Wöchentlichen Bullischen Umkehrpunkte, die bei 1.925 liegen.

Sollte Gold heute aber unterhalb von 1.709 schließen, dann ist der Triumph weg und sollte das Metall unterhalb von 1.680 schließen, dann ist Vorsicht für nächste Woche angesagt. Die gezeigte Prognose-Matrix zeigt steigende Volatilität für nächste Woche. Die Richtungsänderung (Directional Change) vom 23. Januar war korrekt. Hier kam es zum positiven Ausbruch beim Gold.

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© Martin Armstrong
www.martinarmstrong.org


Dieser Artikel wurde am 27. Januar 2012 auf www.martinarmstrong.org veröffentlich und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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