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Gefährlicher für die USA als 100 iranische Atombomben: die Dollar-Implosion

18.10.2012  |  Rolf Nef
Seit Jahrzehnten haben die USA ein Leistungsbilanzdefizit (Grafik 1, Handelsbilanz) d. h. sie kaufen mehr im Ausland ein als sie dorthin verkaufen.

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Grafik 1: US-Handelsbilanzdefizit


Die Differenz lassen sie anschreiben, das Ausland gibt ihnen Kredit in US$. Diese Kredite, Guthaben des Auslandes in US$, belaufen sich auf ca. 12'000 Mia $US, investiert in leicht verwertbare Aktiven wie Obligationen, Aktien und Kontoguthaben. (Grafik 2)

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Grafik 2: Von Ausländern gehaltene flüssige Dollarpositionen und Dollar Index.


Diese 12'000 Mia $ kann man als long-Poisition betrachten. Eine long-Position kann auch glattgestellt werden. Die USA fahren deshalb nicht nur das Risiko, dass ihr Leistrungsbilanzdefizit keine Financiers mehr findet, sondern dass Teile dieser long-Position glattgestellt, verkauft werden. Ein Verkauf in einen leeren Markt wäre die Folge. Ein leerer Markt ist ein Markt, in dem es nur Anbieter oder Nachfrager hat. Ein Preissturz des US$ wäre die Folge. Leere Märkte, keine Käufer oder nur Käufer, dafür gibt es viele Beispiele in der Geschichte, aber noch nie ist eine Reservewährung in einen leeren Markt gefallen, weil es nie eine andere gab als den US$.

Fundamental ist es klar, dass kein Land ewig Leistunsbilanzdefizite fahren kann, auch die USA nicht. Ist der Markt so weit, dass der US$ in eine panische Ausverkaufsituation gerät? Die besten Antworten bekommt man mit Hilfe der technischen Analyse.

Am besten lässt sich der langfristige Zerfall des US$ am Schweizer Franken zeigen (Grafik3). Seit Ende des 1. Weltkrieges ist der $ im Abwärtstrend. Interessant ist aber vor allem, dass die verschiedenen Trend sich in Elliott-Wellen gliedern lassen. Demnach hat 2001 (Punkt IV) die letzte Abwärstphase angefangen. Wo stehen wir in dieser? Dies zeigt Grafik 4, die den Franken zum $ in einem Wochenchart zeigt.

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Grafik 3


Seit 2001 lassen sich die einzelnen Wellen ebenfalls gut enteilen. Demnach startete 2006 die 2. Abwärtsbewegung. Weil die Erholung seit Sommer 2011 sich mit dem Boden von 2008 überlappt, kann die Abwärtsbewegung 2010 bis 2011 nicht als volle Welle Drei oder zweite Abwärtsbewegung bezeichnet werden, so wollen es die Regeln. Demnach kann diese Bewegung nur die erste der Dritten Welle gewesen sein.

Am 24. Juli 2012 ist die dritte der dritten Welle gestartet, die höchstwahrscheinlich die Implosion bringt. Der sehr starke Schweizer Franken seit 2010 ist weniger ein Dollarproblem, als eine Folge der vielen Franken-Kredite in Europa, die short-Positionen der Schuldner, meistens Hypothekarschuldner aber auch der leihenden Banken, darstellen, weil diese kein Frankensparaufkommen haben. Dieser short-squeeze hat den Franken so stark gemacht. Diese Position betrug immerhin gegen 1'000 Mia SFR, also fast zwei mal das Schweizer Bruttosozialprodukt. Diese sehr starke Phase hat aber das Chartbild anderer Währungen nicht grundsätzlich geändert: der Dollar-Index läuft gleich, ebenso der Euro und andere.

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Grafik 4: US$-Schweizer Franken wöchentlich





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