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Gold- & Silbermärkte: Die dunkle Seite der Macht (1/2)

04.02.2011  |  Peter Boehringer
Die Manipulation der Gold- und Silberpreise ist nun für das gesamte abgelaufene Jahrzehnt beweisbar. Die Konsequenzen reichen weit über die Finanzwelt hinaus.

Der vorliegende Artikel beschäftigt sich zunächst nicht mit dem "Wer", dem "Warum" und dem "Wie" der Manipulation der Gold- und Silbermärkte. Es sollen zuerst die neuen Beweise für die Realität eben dieser Manipulation dokumentiert werden, die Adrian Douglas von der GATA über statistische Analysen von Preisdaten zwischen Januar 2001 und September 2010 erbracht hat. Die Behauptung massiver und langjähriger Manipulation der Gold- und Silberpreise bis in die jüngste Vergangenheit hinein kann nun nicht mehr als "Verschwörungstheorie" abgetan werden. Für den Zeitraum 1993 bis 2001 hatte bereits Dimitri Speck mit statistisch ähnlicher Beweisführung die langjährige "16-Uhr- Drückung" des Goldpreises nachgewiesen (siehe hierzu SI 9/2003; S. 16). Dieser Artikel schließt hier zeitlich an und belegt eine methodisch etwas andere - aber ebenso effektive - Drückung seit 2001 im sogenannten "Intraday-Handel".


Das "Management" des Goldpreises 2001-2010

Bekanntermaßen stieg der Goldpreis zwischen Januar 2001 und September 2010 um exakt 1.000 USD/Unze auf 1.270 USD/Unze. Fast eine Verfünffachung also - spektakulär, aber bekannt (und wohl nur ein Abklatsch dessen, was im neuen Jahrzehnt geschehen wird). Richtig spektakulär aber ist die geradezu unglaubliche Divergenz zwischen der über zehn Jahre kumulierten Entwicklung des "intraday"-Goldpreises (zwischen dem Vormittags-AM- und Nachmittags-PM-Fixing in London) und den "Overnight"-Entwicklungen (Abend- und Nachthandel bis zum nächsten AM-Fixing). Abb. 1 zeigt diese beiden völlig gegenläufigen Entwicklungen eindrucksvoll auf.

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Unglaublich: Wir sehen komplett gegenläufige Bewegungen desselben Marktes zu verschiedenen Tageszeiten über zehn Jahre hinweg! Ein Fonds, der seit 2001 immer zum AM-Fixing des Goldmarkts Gold eingekauft und zum PM-Fixing "intraday" wieder verkauft hätte, hätte es über zehn Jahre geschafft, pro Unze fast 500 Dollar Verlust zu schreiben! Dies in einem Markt, in dem sich der Unzenpreis fast verfünffacht hat!

Abb. 2 fasst diese bemerkenswert künstlichen gegenläufigen Bewegungen statistisch sauber in Form einer Annäherungsgeraden an die Punktewolke, die wiederum aus denselben Eingangsdaten wie Abb. 1 besteht:

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Die Veränderungen intraday bzw. overnight weisen eine praktisch perfekte Korrelation auf: Der Korrelationskoeffizient der zugehörigen Annäherungsgeraden beträgt unglaubliche 0,95! Dies über neun Jahre bzw. über 2.300 Handelstage und damit statistisch hoch signifikant. Zufall kann mit absoluter Sicherheit ausgeschlossen werden! Es ist damit bewiesen, dass "jemand" seit 2001 konsequent und konsistent und sogar über kurze Zeiträume proportional an fast jedem asiatischen overnight-Gewinntag diesen Gewinn sehr schnell am Folgetag oder kurz danach im europäischen und amerikanischen Handel wieder abverkauft hat!

Man kann dabei auch ausschließen, dass irgendwie westliche Händler kollektiv und dauerhaft überzeugte Goldverkäufer sein könnten, während asiatische Goldbugs kollektiv und konsequent über zehn Jahre hinweg fast jede Nacht Gold aufkaufen, nur um mit statistisch massiv überhöhter Wahrscheinlichkeit am Tag darauf mit dieser Position einen Verlust zu erleiden. Nein: Die weltweite Community der Trader würde schon nach wenigen Wochen ein solches wiederkehrendes Muster erkennen und dieses durch antizipierende Gegentrades und Arbitrage-Geschäfte bis zur Unkenntlichkeit auflösen! Wenn ein solch extrem klares Muster bestehen bleibt, obwohl es allseits erkennbar ist und auch erkannt wurde, dann erlaubt dies zwingend zwei Folgerungen:




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