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Euro- und Schuldenkrise - (wie) geht es weiter?

27.06.2011  |  Frank Amann
- Seite 3 -
1) Machen Sie eine regelmäßige Bestandsaufnahme Ihrer Vermögenssituation. Die einzig wirklich relevante Meßgröße für die Frage, ob eine Altersvorsorge ausreicht, ist das jeweilige Nettovermögen (und dessen Verfügbarkeit). Es kommt also - einfach gesagt - nicht darauf an, ob Sie drei Lebensversicherungen haben, sondern wie hoch Ihr Nettovermögen ist.

Ergänzung: Dies ist selbstverständlich nach wie vor wichtig. Ein noch größeres Augenmerk sollte jedoch auf die reale Werthaltigkeit und Verfügbarkeit des Vermögens gelegt werden.


2) Vermeiden Sie Schulden jedweder Art. Denn spätestens wenn am Schluß das angesparte Vorsorgevermögen zur Schuldentilgung verwendet werden muß, weil ja dann das Einkommen für die Bedienung der Kredite fehlt, ist schon manche Altersvorsorgeillusion zerplatzt. Eine Ausnahme hiervon stellen eigengenutzte und vermietete Immobilien dar, doch auch hier gilt: Kaufen Sie nur eine Immobilie, bei der Sie davon ausgehen (können), daß diese im Wert steigt oder zumindest wertbeständig bleibt.

Ergänzung: Die weit verbreitete Meinung, daß eine etwaige Inflation private und betriebliche Schulden "automatisch" schrumpfen läßt, halten wir für gefährlich. Insbesondere im Zusammenhang mit Immobilien wird meist davon ausgegangen, daß hier kein Risiko droht. Wenn aber im Rahmen einer Währungsreform hochverschuldete Vermögensgegenstände (meist Immobilien) ihrerseits an Wert verlieren (und das ist zunächst einmal wahrscheinlich), kann dies zu äußerst unangenehmen Konstellationen führen. Bei Kreditverträgen wird gerne überlesen, daß wenn die Bank unterbesichert zu sein glaubt (z.B. aufgrund eines Wertverlustes des finanzierten Vermögensgegenstandes), sie einfach weitere Sicherheiten verlangt oder aber - falls diese nicht beigebracht werden können - Kredite auch fällig stellen kann.

Entscheidend ist also, daß die Schulden im Verhältnis zu den vorhandenen Vermögensgegenständen bzw. den laufenden Einkünften deutlich unterdimensioniert sein sollten, um hier böse Überraschungen zu vermeiden. Es darf mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, daß Schulden im Falle einer Währungsreform nicht einfach verfallen, sondern in einem (für den Schuldner) ungünstigen Verhältnis im Vergleich zu z.B. Sparguthaben neu bewertet werden.


3) Sparen Sie Ihr Vermögen so flexibel wie möglich an. Hierzu eignen sich am besten Fondssparpläne. Bei der Auswahl der Fonds bzw. bei der Verwaltung dieser Sparpläne und des daraus resultierenden Vermögens sollten Sie sich professioneller, vor allem aber unabhängiger (!) Hilfe bedienen - was Banken und Versicherungen per se ausschließt. Der große Vorteil des freien Fondssparens ist, daß Sie die Sparrate entsprechend Ihrer aktuellen Lebenssituation immer wieder neu justieren können. In schwierigen Zeiten können Sie diese sogar vollständig aussetzen, ohne daß Ihnen dies (vertragsbedingt) zum Nachteil gereicht. Sie können aber auch jederzeit Sonderzahlungen leisten. Zudem haben Sie eine ständige Transparenz und wissen genau, wie viel Ihr Sparvermögen aktuell wert ist. Wird Ihr Vermögen außerdem aktiv - und ebenfalls unabhängig und professionell - gemanagt, wird Ihr Verwalter auch rechtzeitig die Fonds wechseln.

Ergänzung: Fondssparpläne oder sonstige liquide Geldanlagen: Entscheidend ist nicht nur die Ansparung, sondern auch das Halten bereits aufgebauter Bestände in möglichst flexibler Form. Mittel- und langfristigen Bindungen (z.B. 5- oder 10-jährige Sparbriefe o.ä.) erscheinen anbetrachts der bevorstehenden Umwälzungen/Umbrüchen völlig unangebracht ist, da im Fall der Fälle keinerlei Möglichkeiten bestehen, ggf. noch einigermaßen rechtzeitig zu reagieren. Der Neuabschluß lang laufender Sparverträge, wie z.B. Lebens-/Rentenversicherungen, sollte gemieden werden. Bzgl. bestehender Verträge muß individuell abgewogen und entschieden werden, wie damit zukünftig zu verfahren ist. Wir helfen Ihnen hierbei gerne.


4) Meiden Sie jegliche Form von geschlossenen Beteiligungen (geschlossene Immobilienfonds, Medienfonds, Schiffsbeteiligungen etc.), solange Sie Ihre "Schäfchen" (noch) nicht "im Trockenen" haben. Die Risiken solcher Anlagen sind in der Regel deutlich höher als die Chancen, und lockende Steuerersparnisse sind zumeist nur teuer erkaufte Steuerverschiebungen.

Ergänzung: Dem ist nichts hinzuzufügen, außer daß wir zwischenzeitlich der Meinung sind, daß auch diejenigen, die ihre "Schäfchen" bereits im "Trockenen" haben, geschlossene Beteiligungen meiden sollten. Politiker haben nicht die geringsten Skrupel, neue Gesetze auch auf alte Verträge anzuwenden.


5) Trennen Sie Versicherungen und Kapitalanlagen konsequent. Versicherungen sollten nur Risiken (Invalidität, Tod, Unfall etc.) absichern - ohne "integrierte Kapitalbildung". Meiden Sie alle kombinierten Angebote dieser Art.

Ergänzung: Hieran hat sich nichts geändert.


6) Bedenken Sie bei allen staatlich geförderten Produkten, daß einmal erhaltene Subventionen irgendwann von irgendjemanden (Erben, evtl. sogar von Ihnen selbst) zurückbezahlt werden müssen. Wie bereits ausgeführt, sind staatliche Subventionen stets mit hohen Verwaltungskosten und meistens mit Verpflichtungen und Gegenleistungen (späterer Steuerpflicht) verbunden. Überlegen Sie also lieber zweimal, ob Sie durch den Abschluß eines "staatlich geförderten" Finanzproduktes alle diese Auflagen mit in Kauf nehmen wollen, auch wenn Ihnen Strukturvertriebe, Banken, Bausparkassen und Versicherungen etwas anderes vorgaukeln.

Ergänzung: Die Wahrscheinlichkeit, daß zukünftig Subventionen gestrichen oder die Regeln willkürlich zu Lasten der "Geförderten" geändert werden, halten wir für so hoch, daß wir diese bereits vor Jahren ausgesprochene Warnung mehr als bekräftigen müssen.




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