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Haben die westlichen Zentralbanken überhaupt noch Gold übrig? (Teil II)

03.05.2013  |  Eric Sprott
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Tabelle 2 stellt unsere Analyse unter Berücksichtigung der Angebots-Nachfrage-Struktur für 2012 dar:

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Unter Verwendung dieses Rahmens führten wir eine Analyse von Angebot und Nachfrage in den USA durch, die bis ins Jahr 1991 zurückreichte, also so weit, wie die FT900-Dokumente es uns erlaubten. Resultat: Die Gesamtmenge an Gold, die die USA über 22 Jahre hinweg weit über ihre Lieferfähigkeit hinaus exportiert hat beträgt nahezu 4.500 Tonnen! Ein überwältigendes Ergebnis (siehe Tabelle 3).

Tabelle 3: Gesamtangebot und -nachfrage auf dem US-Goldmarkt in den Jahren 1991-2012 (in Tonnen)

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US-Angebot aus Produktion und Recycling - US-Nachfrage = für den Export verfügbarer Überschuss


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Tatsächliche Goldexporte der USA - Tatsächliche Goldimporte der USA = US-Nettoexporte


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Für den Export verfügbarer Überschuss - Tatsächlicher Export = ungeklärte Exportlücke


Zugegeben, in unserer Analyse steckt eine Unbekannte, die den Erwerb und den Verkauf von Goldbarren privater Investoren anbelangt. Die starke Nachfrage in ETPs wie GLD und PHYS sowie die Nachfrage nach Goldmünzen jedoch liefern Beweise dafür, dass der private Investor im Laufe der Jahre ein Netto-Käufer gewesen sein muss. Würde man die privaten Investoren in die Nachfrage-Seite der Analyse mit einbeziehen, so dürfte die "Lücke" von 4.500 Tonnen sogar anwachsen auf einen Wert zwischen 4.500 und 11.200 Tonnen, was die Brutto-Exporte der USA darstellt. Der einzige Verkäufer der USA, der imstande wäre, derartig abenteuerliche Mengen an Gold zu liefern, ist die US-Regierung mit gemeldeten Goldbeständen von 8.300 Tonnen.

Diese Goldbestände wurden jedoch während der letzten vier Jahrzehnte weder geprüft noch bestätigt. Die Handelsdaten der USA definieren den Export nicht-monetären Goldes als einen Goldverkauf eines privaten Verkäufers innerhalb der USA an eine offizielle Stelle. Im September 2012 haben wir den Gedanken geäußert, dass die westlichen Zentralbanken heimlich ihr Gold über private Kanäle verkaufen oder leasen in dem Bestreben, das verfügbare Angebot zu erhöhen und im Gegenzug die Preise zu drücken. Die vorliegende neue Analyse, die sich auf die offiziellen Zahlen der US-Agentur stützt, scheint der bis dato deutlichste Beleg unserer Hypothese zu sein. Es gilt jedoch zu beachten, dass unsere Daten lediglich einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten abdecken. Würden frühere Daten berücksichtigt oder lägen Daten zur Goldnachfrage privater Investoren vor, so dürfte die Export-"Lücke" erheblich größer sein.

Wir befinden uns derzeit in einem Umfeld, in dem die politischen Entscheidungsträger sich auf die Entwertung ihrer Währungen konzentrieren mit dem Ziel, dadurch Wachstum zu generieren. Die Realzinsen bleiben in den meisten entwickelten Ländern weiterhin negativ. Jeder marginale Dollar zusätzliche Schulden bedeutet geringeres Wachstum.

In einer Welt mir Bergen von Schulden und einem Wirtschaftswachstum, das allenfalls als suboptimal bezeichnet werden kann, können Edelmetalle und Sachwerte als Absicherung gegen die Dummheit der politischen Entscheidungsträger dienen. Der Beleg für die Drückung des Goldpreises wird zunehmend offensichtlich. Seien Sie nicht der Letzte, dem das klar wird! Sehen Sie die aktuelle Kursschwäche nicht mit Angst. Sehen Sie sie als unglaubliche Chance, dieses Metall zu künstlich niedrigen Preisen zu erwerben!


© Eric Sprott & Shree Kargutkar
Quelle: www.sprott.com



(1) Import-Export-Statistiken - US Census Foreign trade: www.census.gov/foreign-trade/index.html
(2) GFMS - www.gfms.co.uk
(3) Import-Export-Statistiken - US Census Foreign trade: www.census.gov/foreign-trade/index.html
(4) Münzvertrieb - US Mint: www.usmint.gov
(5) Bloomberg
(6) Schmuck, Recycling, Zahnmedizin, Elektronik und Industrie - GPM Gold Yearbook




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