Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Bericht vom Silver Summit: Investmentansätze für das volatile Metall (Teil 2)

27.10.2011  |  The Gold Report
Den ersten Teil können sie hier lesen ...


The Gold Report: Wie wichtig ist es, dass China heute als Käufer am Silbermarkt auftritt?

James Turk: Die Tatsache, dass China heute unterm Strich als Silberimporteur auftritt, ist von enormer Bedeutung. Jahrzehntelang war China Netto-Exporteur. Doch der inflationäre Druck lässt die Menschen in China nun aktiven Kaufkraftschutz betreiben. China hat zudem eine sehr silberorientierte Geschichte. Folglich werden dort auch große Mengen Silber gekauft. In den kommenden Monaten und Jahren wird das enormen Einfluss auf den Silberpreis haben.

Ian MacAvity: Buchstäblich in gesamten Metallkomplex war und ist China der größte Importeur. Es ist zweifellos so, dass China gewaltige Mengen Papierwährung akkumuliert und diese jetzt sehr offensiv in Sachanlagen konvertieren möchte. Sie betreiben Diversifikation. Und zu diesen Sachanlagen zählen auch Metalle - als geldpolitische Schutzmaßnahme und auch um Lagerbestände für die Zukunft aufzubauen. Ich bin ziemlich sicher, dass sie in größerem Umfang Silber, Kupfer und viele andere Metalle importieren.

Aber nicht nur China. 15 Staaten, die nicht zur G7-Gruppe gehören, halten zusammen ca. 6,8 Billionen $ an Devisenreserven - größtenteils in Dollar und Euro. Ich bin überzeugt, dass sie alle aufmerksam beobachten, was der Westen macht; sie verteilen Schulden um und suchen nach Möglichkeiten, das Papier in irgendetwas Physisches zu konvertieren, das die Kaufkraft erhalten kann, wenn die Verschuldung den Wert des Papiergeldes zersetzt.


The Gold Report: Ein Ratschlag für Anleger: Welchen Stellenwert sollten sie Silber im Portfolio oder Finanzplan einräumen?

James Turk: Ok. Silber ist da wie Gold. Edelmetalle sind keine Investitionen, sie sind Geld. Sie sind der Ort, wo man seine Liquidität hält, nachdem man ein Investment verkauft hat und darauf wartet, die nächste Investition zu machen oder ein Konsumgut zu erwerben. Gold und Silber müssen dahingehend mit anderen Geldformen verglichen werden. Man muss sich folgende Frage stellen: Möchte ich aktuell eher Gold oder Silber haben, oder US-Dollars bzw. andere Währungen besitzen? Konfrontiert mit Null-Zins-Bedingungen bei gleichzeitig steigendem inflationären Druck und einer Zentralbankenpolitik, die die Kaufkraft aller Währungen herabsetzt, sehe ich überhaupt keinen Grund, warum man Landeswährungen halten sollte.

Es lassen sich auf der anderen Seite auf jeden Fall Argumente finden, warum Gold- und Silbereigentum eine Möglichkeit des Schutzes von Vermögen und Kaufkraft ist.

Ian MacAvity: Zusammen mit Gold hat Silber auf jeden Fall eine Rolle im Portfolio zu spielen. Jeder Investor und jede Investorin muss für sich entscheiden, wie viel Volatilität er oder sie tolerieren kann. Silber wird dabei so gut wie immer stärker zur Volatilität neigen als Gold. Vielleicht bin ich da etwas altmodisch, weil mein Hintergrund viel eher beim Gold liegt, aber ich mag auch die relative Volatilität des Silbers; und ich bin auf das Risiko vorbereitet, ich habe kein Problem, sogar auf 50/50 zwischen Gold und Silber aufzustocken.

Die Goldkomponente halte ich lieber hauptsächlich physisch, dabei ist aber auch eine Auswahl mittelgroßer Minenunternehmen - Unternehmen, die Fast-Produzentenstatus haben und ihre Erzvorkommen ausweiten. Ich habe grundsätzlich auch kein Problem mit Explorationsunternehmen, die in wirklich frühen Phasen stecken. Ich kenne nicht wirklich viele Silberunternehmen, aber ich würde eher die wachsenden mittelgroßen Silberunternehmen den sehr großen vorziehen, die schon ausgewachsener sind und Kapital verbrauchen. Silber ist volatil, also will ich hier im Verhältnis lieber einen größeren Metallanteil und einen geringeren Aktienanteil halten.


The Gold Report: Viele bezeichnen Edelmetalle als Versicherungspolice und empfehlen, ein ausgewogenes Portfolio solle zu 10% aus Edelmetallen bestehen. Wie hoch liegt Ihrer Meinung nach ein vernünftiger Anteil physischer Edelmetalle im Portfolio?

James Turk: Das hängt davon ab, wie viel Bargeld man im Portfolio hat. Und es hängt von einer ganzen Reihe von Faktoren ab, so auch Komfortbedürfnis, Alter und Ziele. Die historische Norm wäre 10% des Portfolios in Edelmetallen. Da Gold und Silber aber so unterbewertet sind und Landeswährungen durch die Zentralbankenpolitik überall auf der Welt zerstört werden, sollte man meiner Meinung nach mindestens 25% des Portfolios in Gold und Silber halten. Und ich meine damit physisches Gold und physisches Silber. Aber als allgemeine Regel gilt, je älter man ist, desto weniger Risiko sollte man eingehen. Das heißt, dass man sogar noch mehr Liquidität im Portfolio haben sollte. Mit zunehmendem Alter sollte man also deutlich über die besagten 25% physisches Gold und physisches Silber gehen.




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"