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RJ Wilcox: Ein gigantisches Sauggeräusch aus dem Osten - Gold Miners Weekly

03.09.2013  |  Presse
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Der Hauptgrund besteht darin, dass Schweizer Raffinerien die einzigen auf der Welt sind, die über die nötigen Kapazitäten verfügen, um das immense Volumen an standardisierten und weltweit anerkannten Londoner Good-Delivery-Barren zu 400 Unzen in kleinere Bullionprodukte umzuwandeln, wie etwa den 1-Kilo-Barren (32,15 Unzen), den asiatische Käufer so bevorzugen.

Die letzten beiden Gründe haben wir und andere Marktbeobachter bereits einige Male kritisch beleuchtet. Erstens wäre da die nie dagewesene Nachfrage vonseiten Asiens und der Wunsch der Käufer, das Gold in einer Art nachgießen zu lassen, in der es in Größe, Stil und Marke als eindeutig asiatisch erkennbar ist. Und zweitens verlieren Goldbesitzer zusehends das Vertrauen in den Londoner Goldmarkt.

Es existieren weitverbreitete Gerüchte, und zunehmend Beweismaterial, über Unregelmäßigkeiten in den Londoner Tresorräumen. Infolgedessen stürmen viele wohlhabende Investoren, Institutionen und Regierungen, die es traditionell als vorteilhaft erachteten, ihre Goldbestände auf dem großen Londoner Goldmarkt zu belassen, allmählich zu den Ausgängen.

Derzeit verlegen sie ihre Goldbestände von London in private Tresorräume, die nicht dem Papiergold-Finanzsystem (d.h. ETFs, Futuresmarkt und dem Goldverleih vonseiten der Bullionbanken) unterliegen.

Dabei handelt es sich schließlich um genau das Gold-Finanzsystem, von dem es heißt, die Papieransprüche auf Goldunzen würden die verfügbaren Goldunzen in einem Verhältnis überwiegen, das irgendwo zwischen 40 und 100 zu 1 liegt.

Die "Enthortung" durch die ETFs, Unstimmigkeiten in den Büchern der BoE in Hinblick auf deren Goldbestände, und die nun von der EU gemeldeten Goldexport-Volumina aus dem Vereinigten Königreich in die Schweiz stellen einen überzeugenden Beweis dafür da, dass das Londoner Gold in Bewegung ist.


Also, Mann, wo landet all das Gold?

"Mann, es landet in Hongkong."

Wir als neugierige Beobachter des Goldmarktes haben uns entschieden, ein bisschen tiefer zu graben, um der Frage auf den Grund zu gehen, wo all die Schweizer Raffinerien dieses umgeschmolzene Gold hinschicken.

Auf einen Verdacht hin haben wir die Importdaten, die vom Hong Kong Census & Statistics Department verfolgt werden, einer näheren Betrachtung unterzogen und dabei festgestellt, dass während der ersten sechs Monate dieses Jahres 375 Tonnen Gold aus der Schweiz importiert wurden.

Auch haben wir herausgefunden, dass das Vereinigte Königreich während desselben Zeitraums weitere 59 Tonnen direkt nach Hongkong verschickt hat. Rechnen wir diese beiden Beträge einmal zusammen, so summiert sich der gesamte Goldfluss aus dem Vereinigten Königreich auf 434 Tonnen.

Fasziniert gruben wir weiter und stellten fest, dass Hongkong, wiederum während der ersten sechs Monate dieses Jahres, weitere 238 Tonnen von drei der größten Goldproduzenten der Welt, Australien (Nr. 2), den USA (Nr. 3) und Südafrika (Nr. 5) importiert hat. Die Goldexporte dieser Länder nach Hongkong umfassten 81, 84 und 73 Tonnen.

Setzen wir dies einmal in Relation: Rechnet man diese Zahlen einmal auf Jahresbasis um und vergleicht sie anschließend mit der Jahresproduktion dieser Länder, so summieren sich die Goldexporte nach Hongkong auf sage und schreibe 73% ihrer gemeinsamen Jahresproduktion!

Unsere Nachforschungen abschließend haben wir zudem herausgefunden, dass weitere 22 Länder zusammen 135 Tonnen nach Hongkong exportiert haben.

Zählt man all diese Ausfuhrmengen zusammen, so zeigt sich, dass Hongkong innerhalb der ersten sechs Monate dieses Jahres unglaubliche 807 Tonnen Gold importiert hat. Dies ist eine außergewöhnlich hohe Menge und entspricht, aufs Jahr gerechnet, knapp 65% der weltweiten jährlichen Minenproduktion.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Daher führen wir an dieser Stelle ein Tortendiagramm an, das einmal aufschlüsselt, woher die Goldimporte Hongkongs während der ersten sechs Monate dieses Jahres stammten und welchen prozentualen Anteil die einzelnen Quellen beisteuerten.

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Während Sie über diese Zahlen nachsinnen, lassen Sie sich bitte nicht von dem lauten Sauggeräusch aus dem fernen Osten beunruhigen, während Gold über unseren Häuptern vorbeirauscht.




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