Edelmetallproduzenten auf Kurs: Kosten fallen weiter, Marge stabilisiert sich
26.11.2013
Rückblick und Analyse der Ergebnisse zum dritten Quartal 2013 Die unter enormem Margendurck stehenden Goldproduzenten sind gezwungen ihre Kosten weiter zu reduzieren. Die totalen Cash Kosten beliefen sich in Q1’13 auf 760 $/Unze (1), fielen auf 744 $ in Q2 und wurden im dritten Quartal nochmals um 6,6% auf 695 $ gesenkt. Die All-in Sustaining Costs (2) (AISC) sind mit 8% im letzten Quartal und mit 18% gegenüber dem 1. Quartal noch schneller gesunken. Im dritten Quartal wurden noch durchschnittlich 1025 USD/Unze aufgewendet, um eine Unze Gold auf tragender Basis zu produzieren.
Das ergibt eine operative Marge von 300 $ pro Unze oder stabile 22% und bedeutet trotz eines durchschnittlich um 6% niedrigeren Goldpreises ein leichtes Plus gegenüber dem zweiten Quartal (21%). Wir erwarten künftig weitere Kostensenkungen. Die Aktienkurse reflektieren das mitnichten und sind weit von der Realität der Goldproduzenten entfernt.
Rückblick
Im Juli (3) beobachteten wir, dass die Finanzmärkte Edelmetallaktien mit einem unrealistisch tiefen langfristigen Goldpreis, weiter steigenden Kosten und mit signifkant hohen Schulden bewerteteten. Wir kamen zu anderen Schlußfolgerungen, denn
in der historischen Betrachtung zwischen 1997 und 2002 waren die Minenunternehmen in der Lage, ihre Kosten um 35% zu senken
der Zyklus der Mineninvestitionen hatte seinen Höhepunkt erreicht, und die bis dahin inflationär gestiegenen Kosten würden sehr wahrscheinlich sinken
nur wenige Unternehmen in der Industrie waren/sind hoch verschuldet, dafür aber prominente Namen wie Barrick, Newmont, Anglogold and Newcrest
wenn Rohstoffpreise unter Druck geraten, werten in der Regel die Währungen der Rohstoffländer ab und mildern so den Margendruck
wir prognostizierten, dass die All-in Sustaining Costs bis zum Jahresende 2013 auf rund 1000 USD pro Unze fallen, während der Markt einen negativen Cashflow für neue Projekte oder weitere Expansion einpreiste
Im September (4) zeigten wir auf, dass sich die Strategie der Edelmetallproduzenten um 180 Grad gegenüber der vorherigen 12-18 Monate verändert hatte: Wachstum um jeden Preis, um von den gestiegenen Rohstoffpreisen noch stärker profitieren zu können, schwenkte in strikte Kostenkontrolle, um auch bei fallenden oder seitwärts gehenden Rohstoffpreisen profitabel zu bleiben.
Dieser Wendepunkt zog folgende Veränderungen nach sich:
Austausch der alten Führungsmannschaften. Die neuen Manager fokussieren sich schwerpunktmäßig auf effizientere Betriebsabläufe und Kostenkontrolle
Wertberichtigungen mit massiven Abschreibungen auf weniger interessanten Projekten
Überprüfung weniger profitabler Lagerstätten
Neuausrichtung der bisherigen Kapitalallokation
Im zweiten Quartal beliefen sich die All-in Sustaining Costs auf durchschnittlich 1115 $/Unze. Die zwischenzeitlichen Einsparungen wurden durch Kürzungen der Explorationsausgaben, Overheadkosten, Lizenzgebühren und Verbrauchsgüterausgaben erreicht.
Ergebnisse für das dritte Quartal
Im dritten Quartal zeigten viele Unternehmen eine ermutigende operative Leistung. Aber es gab auch Enttäuschungen. Wir sind jedoch der Überzeugung, dass die Industrie insgesamt eine beachtenswerte Leistung erbracht hat, ihre Ziele für 2013 zu erreichen. Per Ende September sind 50% der Unternehmen in unserem Analyseuniversum auf gutem Weg, ihre ursprünglich geäusserten Produktionsziele entweder zu erreichen oder sogar zu übertreffen (siehe Chart 1). In Bezug auf die gesamten Cash Kosten sollten fast 60% der Unternehmen ihre Prognose unterschreiten (siehe Chart 2).
Chart 1: Aktuell erreichte Produktion im Vergleich zur ursprünglichen Prognose - Q1’13 bis Q3’13

Quelle: Craton Capital, Unternehmensberichte
Chart 2: Anzahl Unternehmen vs Prognose ihrer gesamten Cash Kosten - 2013

Quelle: Craton Capital, Unternehmensberichte