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Ist es an der Zeit Positionen im Gold- und Silbermarkt aufzubauen?

02.01.2014  |  Philip Hopf
Wenn ich mir die zahllosen Artikel zum gerade sehr beliebten Thema Edelmetalle durchlese, ist in der Analysestruktur immer wieder das gleich Muster zu erkennen: Viele Autoren berichten, was die letzten ein zwei Wochen passiert ist, es werden alte Berichterstattungen herangezogen, um zu erklären, warum sich Metalle in diese oder jene Richtung bewegt haben. Diese Autoren versuchen dann zu prognostizieren, welche Ereignisse in den Medien wohl in naher Zukunft eintreten werden und analysieren daraus, wie die Edelmetalle sich ihrer Meinung nach verhalten werden - im Bezug auf diese Nachrichten oder Ereignisse.

Schon immer habe ich die Leser meiner Artikel dazu aufgefordert, "anders" zu denken und nicht nach dem mainstream zu gehen und dabei in die gleiche Falle zu treten, wie der Großteil der Anleger. Wie sicher schon aufgefallen ist, bespreche ich in meinen Artikeln nie irgendwelche Berichterstattungen aus den Medien und ihre angebliche Auswirkung. Das liegt daran, dass ich ihnen bei der Beurteilung von Markbewegungen keine Bedeutung beimesse. Mit dieser Meinung und Herangehensweise bin ich allerdings in der absoluten Minderheit.

Denjenigen unter Ihnen, die Ereignisse aus den Medien nutzen, um preisliche Veränderungen im Gold und Silber vorauszuahnen, möchte ich zwei Fragen stellen: Erstens: Fühlen Sie sich bei solch einer Art von Analyse nicht dazu veranlasst, zu raten was die Medien von Morgen bringen werden? Denken Sie denn wirklich, man könne Ereignisse aus den Medien präzise "erahnen"? Das bringt mich zu meiner zweiten Frage: Nicht nur, dass man präzise erahnen müsste, welche Ereignisse eintreffen könnten - man müsste doch dann genauso präzise einschätzen können, wie Edelmetalle auf diese Ereignisse reagieren. Wie soll so etwas funktionieren?

Das führt dazu das man denn "Indikator" zur Kursbestimmung, erahnen muss, und die Art und Weise wie der Markt auf diesen Indikator reagiert. Und jetzt wundern wir uns warum die Analyse Genauigkeit, der Mehrheit der "Analysten" und "Experten" sehr zu wünschen übrig lässt, um das mal ganz Diplomatisch auszudrücken.

Als Beispiel dieses sinnlosen Analyseversuches nehme ich eines, das ich schon in der Vergangenheit gerne herangezogen habe, weil es unter den Anlegern eine große Rolle spielt: Die Verkündigungen der Federal Reserve Bank, der letzten Jahre, auch „Fed statements“ genannt. Wir haben erlebt, wie die Kurse nach den Fed statements in die Höhe sprangen und wir haben erlebt, wie sie nach unten stürzten.

Selbst wenn in der Vergangenheit Fed statements exakt den Tatsachen entsprachen, den englischen Originaltexten aufs Wort geglichen haben und angenommen, Sie als Anleger wären auch noch dazu in der Lage gewesen, vor der Verkündigung der Fed eben diese korrekt zu erraten - trotzdem haben sich oft genug die Metalle in die gegengesetzte Richtung bewegt, als von den Marktteilnehmern erwartet wurde. Wer also angenommen hat, dass die Verkündigungen der Fed, der letzten 2 Jahre irgendwelche Anhaltspunkte bieten würden, in welche Richtung der Markt sich bewegt, wurde öfters aufs neue enttäuscht und lag auf der falschen Seite des Marktes.

Wenn man es also mal von dieser Seite aus betrachtet, sollte es eigentlich nicht mehr verwundern, warum sich so viele Investoren in den vergangenen Jahren aufgrund ihrer Erwartungen zu den Edelmetallen selbst zum Narren gehalten haben. Sie konnten nur falsch liegen, da Medienberichterstattungen und damit auch die darin zugrunde liegende Fundamentalanalyse keine zuverlässige Einschätzung über zukünftiges Markgeschehen zulassen.

Märkte sind nicht logisch und verlaufen daher auch nicht nach logischen Mustern. Was sollte Sie also als Anleger, basierend auf irgendeiner Nachrichtenlage, dazu verleiten, eine Investmententscheidung zu favorisieren?

Wenn das stimmte, müsste - basierend auf all den logischen Argumenten die wir schon zig tausendmal gelesen haben - der Goldpreis schon bei über 5000 $ sein und Silber hätte längst die 100 $-Marke durchbrochen.

Ja ich weiß - ich habe die Verschwörungstheoretiker nicht vergessen, die in Situationen wo der Markt es sich einfach nicht erklären kann, Manipulation ins Spiel bringen.

Aber wem hat diese Sicht der Dinge auch nur ein Stück weitergeholfen, bei seiner Analyse zu den Metallen? Liege ich richtig, ist alles gut. Liege ich falsch, war es garantiert "Manipulation der großen Markspieler".

Und das bringt uns zu der Frage wie sich Metalle verhalten werden, und zwar ungeachtet jeglicher Ereignisse in den Medien. Basierend auf meiner Analyse der letzten Woche, bei der ich davon ausging, dass wir einen raschen Abverkauf und ein neues Tief generieren werden, bereitet sich der Kurs nun - meiner Einschätzung nach - wellenartig nach der Theorie von Elliott auf einen weiteren recht heftigen Abverkauf vor.

Anfang letzter Woche, als Gold bei ca.1250 $ stand, wiesen wir in unserer täglichen Marktanalyse darauf hin, dass wir von einem minimalem Ziel von 1200 $ ausgehen, welches rasch erreicht werden sollte. Das war zwei Tage bevor die Fed das sogenannte "Tapering", also eine Reduzierung der Anleihekäufe, beschloss. Es war also unmöglich vorherzusehen, wie sich die Fed entscheidet und für uns auch völlig uninteressant. Die Medien wiederum sahen eben dieses Tapering als Grund an, warum die Edelmetalle nun so rasch im Preis vielen.

Meine Einschätzung für die Zukunft: Mein präferiertes Elliott-Wave-Muster hat das Potential Gold noch auf 1050 $ die Unze fallen zu lassen und das noch im ersten Quartal 2014. Damit sich dieses Szenario ausspielt, muss der Goldkurs zu jeder Zeit unter 1230 $ bleiben! Sollte dieses Niveau von 1230 $ Dollar überschritten werden - und damit mein präferiertes Muster neutralisiert werden - werde ich meine Perspektive womöglich ändern und wir hätten das Potential einer mittelfristigen Rallye in den Bereich von 1410 $-1450 $, bevor wir wieder auf neue Tiefs fallen. So oder so gehe ich in jedem fall noch mal von neuen Tiefpunkten aus, bevor wir einen endgültigen Boden bilden. Bleiben wir nun unter 1230 $ in meinem präferierten Wellenmuster, bekommen wir die nächsten paar Monate schöne "Short" set-ups, um den Goldmarkt mit geringem Risiko profitabel zu traden.

Nun zum Silber: Mein ultimatives Ziel ist nach wie vor der Bereich von 16,50 $-17,75 $. Sollte dieses Niveau jedoch brechen, könnten wir einen "Panik-Verkauf“ bis in die Region von 11 $-14 $ bekommen.

Aber solch ein starker Abverkauf würde einen ebenso starken Bumerang-Effekt erzeugen, der Silber dann meiner Einschätzung nach auf lange Sicht auf über 100 $ die Unze bringen wird.

Die Titelfrage bleibt: Ist es an der Zeit langfristige Positionen im Goldmarkt aufzubauen? Ab preisen in der Region von 1150 $ werde ich selbst zu den Käufern zählen. Sollten wir noch noch unter die 1000 $ Marke rutschen, wäre dies ein Geschenk für langfristig orientierte Anleger und sollte für weitere Käufe genutzt werden. Zeitlich sollte sich all dies noch in den kommenden 3 Monaten abspielen.

Wir veröffentlichen kostenlose, tägliche Market Updates zu Gold, Silber, WTI und S&P 500. Um unseren täglichen Analysen folgen zu können schreiben Sie uns bitte eine E-Mail an Anmeldung@hkcmanagement.de, mit dem Stichwort "Anmelden", Ihrem Namen und Ihrer E-mail Adresse.


© Philip Hopf
Hopf-Klinkmüller Capital Management KG



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