Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Wöchentlicher Kommentar: Der Test der Zeit

15.12.2005  |  Theodore Butler
Fünf Jahre können sowohl eine kurze als auch eine lange Zeit sein, es hängt von der Perspektive des Einzelnen ab. Für die ganz Jungen, die nach schnellen Sachen streben, sind fünf Jahre eine Ewigkeit. Für die Alten, die sich lieber an langsame Dinge halten, vergehen fünf Jahre wie im Flug. Bei Investmentangelegenheiten liegt die Fünf-Jahres-Marke in der Mitte, sicherlich nicht kurzfristig, aber auch nicht wirklich langfristig. Aber bei Investments sind fünf Jahre ausgiebig Zeit zu Reflektieren und neue Analyse von stark verwurzelten Meinungen und Erwartungen durchzuführen.

Es sind fünf Jahre vergangen seit ich begann, für Investment Rarities über Silber zu schreiben. In dieser Zeit dürfte ich knapp 200 Essays geschrieben haben. Diese Essays sind über das Internet verfügbar und eine beachtliche Anzahl wurde in gedruckter Form von IRI herausgegeben. Ich habe mich wirklich bemüht, originell und interessant zu sein und mir niemals die Meinung eines anderen ohne Bemerkung zueigen gemacht. Aber schauen wir der Sache ins Gesicht – ich schreibe über ein sehr spezifisches Thema und es ist unmöglich, sich dabei nicht zu wiederholen. Aber Wiederholung ist nicht zwingend schlecht, speziell wenn man versucht, eine Botschaft zu vermitteln.

Die Botschaft, die ich zu vermitteln versuchte, ist, dass der Silberpreis durch eine krasse und einfach nachzuvollziehende Manipulation künstlich gedrückt wurde und dass diese Manipulation die Angebots-/Nachfragesituation dermaßen verzerrt hat, dass sich eine einmalige Investmentgelegen für jene bietet, die sich die Zeit nehmen meine Behauptungen nachzuvollziehen.

Ich gebe ganz offen zu, dass mich primär das egoistische Motiv der persönlicher Befriedigung für die vorausschauende Dokumentation und der Beendigung einer Marktmanipulation, die sich über mehr als 20 Jahre gezogen hat leitet. Die Beendigung ist noch nicht geschehen und das ist für uns alle großteils eine gute Nachricht. Während ich nicht erwarte, dass irgendwer mein primäres Motiv teilt, so kann ich Ihnen doch versichern, dass mich intellektuelle Befriedung und nicht Vergeltung gegenüber den Manipulatoren stimuliert.

Was ich mir von potentiellen Investoren erwarten würde, ist die Nachforschung und die Herausforderung meiner beständigen Behauptung, dass physisches Silber die beste Investmentmöglichkeit darstellt. Ich weiß, was meine Reaktion sein würde, falls jemand etwas als die beste Anlagemöglichkeit bezeichnen würde. Ich würde die Begründung für seine Behauptung wissen wollen. Macht es Sinn und klingt plausibel? Ich würde die Fakten, die hinter der Begründung stehen, wissen wollen. Sind sie nachprüfbar? Und ich würde sicherlich wissen wollen wie es den Begründungen, Fakten und Behauptungen im Test der Zeit ergeht.

Schauen wir auf die Aufzeichnungen. Obwohl ich nicht glaube, dass es die wichtigste Betrachtung darstellt, so ist es doch nur ganz natürlich, die Preishistorie zu betrachten. Ab meinem ersten Artikel für IRI im November 2000 war Silber für die nächsten drei Jahre zu USD 5,00 pro Unze oder darunter erhältlich und bewegte sich durchschnittlich bei USD 4,50. Die kürzliche Bewegung auf ein 18-Jahreshoch liegt nun beim doppelten des Tiefs. Als Resultat der Befolgung meiner geschriebenen Ratschläge sollte kein Investor in physischem Silber einen Verlust erlitten haben, der Großteil sollte signifikante Gewinne aufweisen. Das ist sehr wichtig für mich. Zu verschulden, dass jemand Geld verloren hat würde mich quälen.

Das ist keine Andeutung darauf, dass die Silberpreisentwicklung bis heute bestätigt, dass es die beste Anlagemöglichkeit ist. Das wird sich nun beweisen. Viele Rohstoffe zeigten die gleiche oder sogar eine bessere Performance, angefangen beim Kupfer über Öl zu Erdgas, Zink und Gold. Aber keiner davon hat Silber hinter sich gelassen. Und wenn Sie sich zu den Rohstoffen bewegen, die einen praktischen physischen Besitz erlauben, nämlich die Edelmetalle, so war Silber am einfachstes und zu den vorteilhaftesten Preisen über die vergangen fünf Jahre zu akkumulieren. Mein Punkt ist, dass Silber preismäßig nicht enttäuscht hat.

Auf was es für den seriösen Investor wirklich ankommt, ist natürlich nicht die vergangene Performance, sondern die zukünftige. Sie können nicht davon profitieren, was bereits geschehen ist, sondern nur davon was passieren wird. Sich alleine auf die vergangene Performance zu verlassen ist wie beim Autofahren nur in den Rückspiegel zu sehen. Es wird Ihnen zeigen wo Sie waren, aber nicht unbedingt wohin Sie gehen. Daher müssen Sie auf der Hut sein und alle aktuellen und zukünftigen Entwicklungen bewerten.

Rechtfertigt die Angebots-/Nachfragestruktur beim Silber nach wie vor ein kontinuierliches Investieren nachdem sich der Preis in den letzten fünf Jahren annähernd verdoppelt hat? Lassen Sie mich zurückblicken was in den letzen fünf Jahren wahr war und von was ich glaube, dass es heute zutrifft. Die Entscheidung liegt bei Ihnen. Erinnern Sie sich daran, ich spreche nicht über den nächsten Dollar rauf oder runter beim Silber, weil man das nicht wissen kann. Aber ich denke ich weiß, dass die nächste Bewegung um vier Dollar bereits wartet und, dass der nächste Sprung um acht Dollar hinter der nächsten Ecke lauert.

Das Zentrale an der Faktenlage die Silber umgibt ist, dass der Markt sich heute immer noch in einem strukturellen Defizit befindet, genauso wie es vor fünf Jahre und vor 50 Jahren war. Wir verbrauchen noch immer mehr Silber als wir produzieren. Die Welt leert noch immer die Silberlager und baut keine neuen auf. Wie ich wiederholt geschrieben habe ist ein Defizit der bullischste Zustand den es für einen Rohstoff geben kann.

Was sich in den vergangen fünf Jahren verändert hat, ist, dass Silber nicht mehr länger alleine mit seinem Konsumdefizitsmuster unter den Industriemetallen ist. Zurückgehende Lagerbestände und in den Himmel schießende Preise bei Kupfer, Zink, Blei und anderen Mineralien bestätigt, dass Defizite eine Tatsache in vielen Bereichen unseres Lebens geworden sind. An den weit verbreiteten Konsumdefiziten ist gewöhnlich die wachsende Nachfrage vornehmlich aus dem Osten, speziell China und Indien schuld daran. Es gab keine tiefgreifenden Störungen und die Produktion läuft bei den meisten Metallen und Mineralien weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Es ist nur so, dass die Nachfrage unerbittlich ist und die Produktion überstiegen hat.

Der weit verbreitete Kampf der Minenproduktion im Versuch die industrielle Nachfrage zu befriedigen ist etwas, das die Welt laut meinem Wissen außer ist Zeiten eines Weltkrieges noch niemals zuvor gesehen hat. Nimmt man die langen Zeitspannen, die benötigt werden, um die Minenproduktion hochzufahren, speziell deswegen weil die einfachen Erzkörper bereits ausgebeutet wurden und die Demografie in Asien die industrielle Nachfrage ankurbelt, scheint es sich um kein kurzfristiges Phänomen zu handeln. Indem Defizite nur solange anhalten können bis die Lager vollkommen erschöpft sind, rechne ich damit, dass wir bald einer dauerhaften Belastung der Metallproduktion und Mineralienförderung ins Auge sehen werden, wenn hunderte Millionen, wenn nicht sogar Milliarden Menschen weltweit versuchen ihren Lebensstandard über die kommenden Dekaden zu erhöhen.

Die vergangenen fünf Jahre demonstrierten mir, dass wir in eine langfristige Ära der Neubewertung unserer Naturressourcen eintreten. Schließlich kann nur der Preis ultimativ das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage ausgleichen. Mit anderen Worten, es scheint als gäbe es langfristig keine Grenze beim Preisdruck auf die Naturressourcen. Es gibt zu viele Menschen die auf die Nachfrageseite der Gleichung kommen und viel zu wenig große und günstige Metall- und Mineralienfunde auf der Produktionsseite. Sogar Rezessionen, wenn und falls diese eintreten, sollten nichts an diesem langfristigen Trend ändern.

Wenn Sie diese These akzeptieren, wie können Sie davon profitieren? Die einfache Antwort ist Silber zu kaufen. Die detaillierte Antwort ist jedes erschöpfende Metall oder Mineral zu kaufen, das man findet, zum niedrigsten möglichen Preis. Aber wie soll ein regulärer Investor ein Direktinvestment in physisches Öl, Erdgas, Kupfer, Blei oder Zink durchführen? Er kann es nicht. - Treffer Nummer eins! Und die steigenden Profite der Produktionsunternehmen dieser Rohstoffe sagen Ihnen, dass sie nicht mehr günstig sind. Das ist Treffer Nummer zwei in einem zwei Treffer zählenden Investment. Sie können sie nicht effektiv kaufen und sie sind schon lange nicht mehr günstig, obwohl sie höher steigen könnten.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"