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Goldaktien für Querdenker (Teil 4)

10.04.2014  |  Adam Hamilton
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Nichts war normal an den Goldmärkten im letzten Jahr, ähnlich wie während der Jahrhundertaktienpanik 2008. Der letzte normale Zeitraum, den wir als Vergleichsbasis nutzen können, sind also die Jahre nach der Panik von 2009 bis 2012. Und während dieser Zeit lag die HGR durchschnittlich bei 0,346. Gemessen an diesem konservativen Standard befanden sich die Goldaktienkurse der letzten Wochen also gerade einmal auf der Hälfte normaler Level! Das ist wie ein 50%-Ausverkauf bei Goldaktien, ein einmaliges Schnäppchen.

Selbst wenn Gold überhaupt nichts machen würde, für immer in den oberen 1.200 $ verweilt, müsste der HUI fast 106% nach oben schießen von seinem jüngsten Rückfalltief, um nur wieder relativ zu Gold die Norm von vor 2013 und nach der Aktienpanik zu erreichen. Welcher andere Sektor ist so billig, dass er sich immer noch mehr als verdoppeln muss, nur um ordentliche Bewertungsmaßstäbe zu erreichen? Keiner. Die extremen Schnäppchen, die es derzeit bei Gold- und Silberaktien gibt, sind wahrlich außergewöhnlich.

Aber Junge, es ist so verdammt hart, niedrig zu kaufen. Wenn ein Sektor lange und tief gefallen ist und eine lange Zeit schwach ist, nimmt jeder an, dass er verloren ist. Die niedrigen Kurse lösen eine pessimistische Psychologie aus, die sich selbst antreibt. Diese pessimistische Stimmung übertrumpft bzw. verfälscht den grundlegenden Ausblick für den Sektor, was zu der allgemeinen Annahme führt, dass er auf ewig tiefer stürzt. Deswegen würden ihn die meisten Händler nicht einmal mit der Kneifzange anfassen.

Auftritt der Querdenker, die Pioniere, die sich der Herde entgegenstellen anstatt dem Gruppendenken zu verfallen. Wir haben unsere Handelsjahre damit verbracht, die Marktgeschichte sorgfältig zu untersuchen, daher wissen wir, dass alle Märkte auf ewig zyklisch sind. Extreme Gier oder Angst und die daraus resultierenden unnormal hohen oder niedrigen Aktienkurse halten nie an, Stimmung kehrt immer zum Mittelwert zurück und schlägt dann umso stärker ins andere Extrem aus. Je stärker also ein Sektor gehasst wird, umso stärker wollen wir ihn kaufen.

Wie diese Grafik zeigt, ist die HGR alles in allem seit Anfang 2011 gefallen. Das heißt, dass Goldaktien gegenüber Gold unterdurchschnittlich abschneiden, sie sind weniger gestiegen, wenn Gold zulegte und mehr gefallen, wenn es nachließ. Das liegt daran, dass die Goldaktien immer mehr an Beliebtheit verloren haben. Aber Beliebtheit kann nicht für immer sinken, an irgendeinem Punkt ist niemand mehr da, der diese Minenunternehmen hassen und aufgeben kann. Und diese Bodenbildung findet gerade statt.

Trotz der hyper-pessimistische Psychologie, welche die gesamten Gefilde der Edelmetalle seit letztem Frühling durchgängig heimsucht, hat sich die HGR dank des schlimmsten Quartals für Gold seit 93 Jahren (zweites Quartal 2013) stabilisiert! Für mittlerweile fast ein Jahr hat sich die HGR normalerweise schlimmstenfalls bei um die 0,17 bewegt. Abgesehen von dem kurzen Ausflug unter dieses Level Ende Dezember, nachdem die überraschende QE3-Straffung der Fed Gold traf, haben Goldaktien keinen Boden mehr verloren.

Dieses fast ein Jahr andauernde Seitwärtsstreben der HGR hat selbige von der unteren Unterstützung ihres Abwärtstrends zum oberen Widerstand geführt. Ein paar weitere Monate herausragender Kursentwicklung der Goldaktien, wie wir es im Januar und Februar beobachten konnten, werden die HGR zum ersten Mal aus ihrem Abwärtstrend bringen! Wenn es auch nur schwer zu glauben ist, die Rückkehr der Goldaktien zur Beliebtheit hat bereits begonnen. Und das wird sich nur noch verstärken, da nichts mehr Käufe auslöst als Käufe.

Vor dem kürzlichen deutlichen Rückfallen der Goldaktien, was nahe einer Zeit typischer saisonaler Schwäche eintrat, waren sie einer der Sektoren mit der besten Kursleistung in allen Aktienmärkten, wenn nicht sogar der beste. Zwischen Ende Dezember und Mitte März schoss der HUI 35,9% nach oben, während Gold im gleichen Zeitraum nur 15,0% zulegte und der S&P 500 mit +1,3% mehr oder weniger unverändert blieb. Der Stimmungs- und Beliebtheitswandel bei Goldaktien, weg von gehasst, hat bereits begonnen.

Sollte tatsächlich eine bedeutende HGR-Umkehr bevorstehen, wie alle Zeichen andeuten, befinden wir uns im Übergang von einer Zeit abstoßender und grober unterdurchschnittlicher Leistung der Goldaktien gegenüber Gold wieder zurück zu einer überdurchschnittlichen Leistung. Und da die HGR immer noch so unglaublich niedrig ist, haben die Goldaktien einen langen Anstieg vor sich, bis sich ihre Preise gegenüber Gold normalisiert haben. Das ist sehr aufregend für unkonventionelle Investoren, da wir nicht mehr lange auf unsere Belohnung warten sollen müssten, dafür, dass wir uns der Herde entgegengestellt und niedrig gekauft haben.

Und die möglichen Gewinne sind weitaus größer als eine bloße Verdopplung in den kommenden ein bis zwei Jahren und zwar für eine Vielzahl von Gründen. Der Goldpreis selbst steigt ebenfalls höher, die besten kleineren Gold- und Silberminenunternehmen werden Zuwächse erleben, die jene des HUI als Vergleichsbasis deutlich übertreffen werden und ein Erreichen der Nach-Panik-HGR von 0,346 ist eigentlich ziemlich zurückhaltend. Das Zusammentreffen all dessen macht Goldaktien zu solch einem einmaligen Querdenker-Kauf.




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