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Seit vier Jahren kein Krieg: (Was macht Gold dann?)

16.05.2014  |  Clif Droke
Goldinvestoren fragen sich, wie lange das Metall noch festgefahren bleibt; und sie warten auf den nächsten großen "Angst-Beschleuniger", der Gold in einen nachhaltigen Aufwärtstrend katapultiert. Die Gold-Futures verhalten sich in letzter Zeit richtungslos, während die Terminhändler die “Gold-Absicherungsnachfrage" im Umfeld von Wirtschaftsberichten aus den USA, China und Europa abzuschätzen versuchen.

Und die wechselhafte Situation um Russland und Ukraine, so fragen sich viele Investoren, könnte die nicht der benötigte Beschleuniger für einen neuen Goldbullenmarktstart sein?

Adrian Ash, Chef der Marktforschungsabteilung bei BullionVault, traf den Nagel auf den Kopf, als er gegenüber MarketWatch folgende Einschätzung gab: “Die Goldpositionierung im Umfeld der Ukrainekrise macht einen asymmetrischen Eindruck. Sie steigt nicht in der Krise und scheint anfällig im Fall der Entspannung. ”

Trotz aller Anstrengungen der Leitmedien, die Flammen im Showdown “Ukraine gegen Russland“ anzufachen, so haben sich die Anzeichen auf eine Entspannung der Krise seit letzten Monat deutlich gemehrt. Schauen Sie das jüngste Titelblatt des Time-Magazine an.

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Selbst im Times-Leitartikel (von Michael Crowley und Simon Shuster) wird zugegeben, dass auch der Westen “an einer Verschärfung der Maßnahmen [d.h. Wirtschaftssanktionen gegen Russland wegen der Ukraineinvasion] kaum interessiert ist”.

So ist Deutschland zum Beispiel einer der wichtigsten Handelspartner Russlands, so heißt es im Artikel: "Volkswagen, Adidas und die Deutsche Bank - sie alle wollen keine Ausweitung der Sanktionen." Mit anderen Worten: Die finanzstarken Interessen (Big Money) haben sich gegen die Kriegsbefürworter in den USA durchgesetzt, die einen neuen Kalten Krieg wollen.

Das sind gute Nachrichten für Russland und die Weltwirtschaft, auf kurze Sicht zumindest, auf der anderen Seite ist aber auch die Attraktivität von Gold als Absicherungsinvestment betroffen.

In vorhergehenden Kommentaren hatten wir uns auch den Market Vectors Russia ETF (RSX) angeschaut (ein guter Indikator für den russischen Aktienmarkt); hier sieht es so aus, als ob Russland in nächster Zeit kein Streitpunkt oder Volatilitätsfaktor sein wird.

Ich hatte zuvor Folgendes geschrieben: "Im Gegensatz zur schwachen Entwicklung des ETF in den Monaten Februar und März, befindet sich der RSX jetzt in der Genesungsphase und bildet ein zwischenzeitlichen Boden aus.“ Falls der RSX seinen 10-Wochen-Widerstand im Bereich von 24,00 nach oben durchbräche, so schrieb ich, dann könnte das nur eines heißen: Ein Krieg wurde auf absehbare Zeit verhindert. Das wäre eine gute Nachricht für die Ukraine, aber es wäre nicht das, wonach Goldinvestoren gerade suchen.

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Der Safe-Haven-Status des Goldes wurde in den letzten Monaten auch durch einen weiteren wichtigen Faktor unterstrichen: China. Gerade gegen Jahresbeginn hatten Investoren in Gold umgeschichtet, als es so aussah, als ob Chinas Wirtschaft in die Rezession abdriften würde.

Die Wirtschaftsdaten aus China verhalten sich dennoch verhältnismäßig ruhig - die Einzelhandelsumsätze sanken von 12,2% im März auf 11,9% im April. Nach Einschätzung von Analysten hatte Gold im Jahr 2014 um 7,5 % zugelegt - aufgrund von Absicherungskäufen im Westen, die sich teils auf die Situation in China zurückführen ließen.




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