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Klammheimliche Silberkäufe

22.05.2014  |  Adam Hamilton
Silber litt dieses Jahr als Ausgestoßener der Märkte und schleppte sich entlang bedeutender Tiefpunkte. Investoren haben das Metall scheinbar abgeschrieben, um den durch die Fed losgelösten allgemeinen Aktienmärkten hinterherzujagen - ein Leid, das die meisten anderen im Reich der alternativen Investitionen teilen. Doch trotz dessen bleiben die Silberkäufe selbst in dieser öden Stimmungswüste überraschenderweise ziemlich stark. Diese heimlichen Käufe werden wahrscheinlich explodieren, sobald Gold abzuheben beginnt.

Nachdem Silber 2013 um 35,6% fiel und den tiefsten Stand seit 2,8 Jahren erreichte, ist nachvollziehbar, dass es weiterhin so unbeliebt ist. Durch das extreme Gelddrucken der Fed und ihre leeren Versprechungen und ihre Hinhaltetaktik wurden die allgemeinen Aktien nach oben katapultiert, weshalb Mainstream-Investoren alternative Investitionen völlig vergaßen, darunter auch Silber. Doch für mutige Querdenker, die lieber niedrig als hoch kaufen, bleibt Silber eine unglaublich verlockende Investition.

Erst vergangene Woche meldete das Silver Institute, seit Jahrzehnten DER Experte für dieses Metall, ein Allzeithoch der weltweiten physischen Silbernachfrage 2013! Sie war trotz des Absturzes von Silber um 13% auf 1.081 Mio. Unzen gestiegen, angetrieben durch einen enormen Nachfrageanstieg von 76% bei den Anlageprodukten. Alles andere als eine Abschreckung für alle Investoren, strömten Schnäppchenjäger zu diesem billigen Metall. Und dieser Kauftrend hat sich 2014 fortgesetzt.

Dies mag augenscheinlich eher widersinnig sein, angesichts der schwachen Kursentwicklung bei Silber in diesem Jahr. Abgesehen von einer kurzen Spitze im Februar dümpelt dieses Metall bei um die 19 bis 20 $ herum. Der Hauptgrund hierfür ist Gold. Kapital fließt nur zu Silber, wenn Gold deutlich zulegt - das war schon immer das universelle Kaufsignal für Silber. Gold ist der Hauptantrieb für Silber, denn es dominiert die Stimmung im Edelmetallland. Dennoch finden weiter heimliche Käufe statt.

Leider sind die physischen Käufe sehr bruchstückhaft - sie verteilen sich auf allerlei Formen von Silber und auf unzählbare Orte rund um den Globus. Daher kann nur eine herausragende, finanzstarke Organisation wie das Silver Institute hoffen, den Überblick zu behalten. In den USA veröffentlicht die US Mint monatlich ihre Verkäufe für Silberanalagemünzen, doch stellt dies nur einen winzigen Teil des gesamten Silbermarktes dar. Es gibt allerdings zwei ausgezeichnete Bestimmungshilfen für die kapitalintensive Silbernachfrage in den USA.

Das wären Silberfutures und der dominierende Silber-ETF Silver Trust von iShares, der unter dem Symbol SLV gehandelt wird. Das sind die anspruchsvollen und lukrativen Anlaufstellen, in die professionelle Moneymanager ihr Kapital stecken, wenn Silber dank einer Rally bei Gold in Schwung kommt. Diese starken Käufe führen zu einem Anschwellen der Long-Positionen von Spekulanten bei Silberfutures und großen Zuwächsen der Silberbestände des SLV. Und diese Zahlen zeigen die heimlichen Silberkäufe in diesem Jahr.

Die Silberfutures-Positionen werden wöchentlich im bekannten Commitments-of-Traders-Bericht des CFTC veröffentlicht; die Verantwortlichen des SLV liefern sogar noch aufschlussreichere Berichte, indem sie tägliche Bestandszahlen für ihren ETF liefern. Doch Silberfutures sind der beste Startpunkt, da Käufe und Verkäufe in diesem zentralisierten Markt die Silberpreise vollkommen dominieren. Silberfutures verraten sowohl heimliche Silberkäufe als auch einen Hauptgrund für das anhaltende Tief bei Silber.

Diese Grafik betrachtet die SLV-Aktienpreise sowie die gesamten Long- und Short-Positionen US-amerikanischer Spekulanten bei Silberfutures. Bedenken Sie, dass Futures ein Nullsummenspiel sind, bei dem Long- und Short-Positionen völlig gleich sind, aber die gesamten Positionen zwischen Hedgern und Spekulanten schwanken. Erstere produzieren oder konsumieren tatsächlich Silber, während letztere einfach nur auf die Kursentwicklung wetten und im Endeffekt damit einen großen Teil derselben bestimmen.

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Auch wenn die Goldkursentwicklung definitiv die Silberstimmung treibt und damit auf Makroebene den Silberkurs, werden die tagtäglichen Silberpreise fast ausschließlich von Käufen und Verkäufen US-amerikanischer Silberfutures-Spekulanten bestimmt. Kein Investor kann bei der Überlegung über den Zeitpunkt von Ein- und Ausstieg in irgendein Investitionsinstrument - vom SLV bis zu Anlagemünzen - die Bewegungen bei Silberfutures ignorieren. Der Silberkurs ist ein Sklave der Launen von Futures-Spekulanten.



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