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Silber; ein weißer Teufel?

24.06.2014  |  Philip Hopf
Allzu oft wird Silber fälschlicherweise als kleiner Bruder von Gold tituliert. Doch diese Namensgebung wird dem Potential dieses Marktes nicht im Geringsten gerecht. Zum einen hat Silber im historischen Kontext nahezu den gleichen Stellenwert wie Gold und zum anderen übersteigt das langfristige Potential dieses Rohstoffs den von Gold bei Weitem.

Wir werten fundamentale Aspekte nicht als Preis beeinflussende Faktoren. Jedoch ist es faktisch eben nicht zu verleugnen, dass ein Rohstoff, welcher nur in begrenzter Menge vorhanden ist, zwar in seinem nominalen, nicht aber in seinem realen Wert auf null fallen kann. Deshalb wird er über die Jahre hinweg automatisch im Wert steigen, solange eine Nachfrage besteht. Wir widmen uns Silber aber nicht wegen seiner physischen Eigenschaften, sondern aufgrund seiner Eigenschaft als Wertspeicher und Markt mit großem Investmentpotential.

Wie wir bereits in der letzten Woche bei Gold festgestellt haben, sind der Erwerb physischer Edelmetalle und die Spekulation auf deren Preisentwicklung zwei völlig von einander zu trennende Aspekte. An dieser Stelle auf die Vorteile von physischem Silber zum Schutz vor einem möglichen Vermögensverlust, beispielsweise durch einen Währungsschnitt, einzugehen, würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Bei Interesse an diesem Thema kontaktieren sie uns bitte direkt.

Ähnlich wie bei Gold, begehen viele Analysten den Kardinalfehler, den Markt in einem viel zu engen Zeitfenster zu analysieren. Einen Markt in vermeintlich voneinander unabhängige Zeitabschnitte einzuteilen, endet meist in einer Fehleinschätzung. Selbst renommierten, ausgewiesenen Experten, die über die nötigen Ressourcen verfügen, gelingt es nicht, den Markt als großes Ganzes zu betrachten. Dadurch entstehen falsche Annahmen über den Beginn und das Ende von übergeordneten Bewegungen. Gerade bei diesen langfristigen Einschätzungen spielt die Elliott-Wellen-Analyse ihre große Überlegenheit gegenüber der Fundamentalanalyse aus.

Wie soll auf Basis von zukünftigen Ereignissen, über die wir keinerlei Kenntnis haben, eine Analyse und Einschätzung über die zukünftige Entwicklung des Marktes getroffen werden? Gerade im Silbermarkt hat dieses Versagen der Fundamentalanalyse in den letzten Jahren zu katastrophalen Fehleinschätzungen geführt, beziehungsweise dazu, dass der Silbermarkt zu unrecht den Ruf eines unberechenbaren Marktes bekommen hat. Silber ist keineswegs unberechenbar und unterliegt auch im Rahmen seiner Marktstruktur völlig normalen Schwankungen.

Es ist ein unbestrittener Umstand, dass der Silbermarkt von seinem Gesamtvolumen deutlich kleiner ist, als z.B. der Goldmarkt oder ein Index, wie der S&P 500. Vergleichbar mit einem Fluss bei starkem Regen. Ein kleiner Fluss wird schneller über die Ufer treten, als ein großer Strom. So wirken sich im Silbermarkt große Positionierungen des Smart Money wesentlich dramatischer aus, als in anderen Märkten. Das wohl für viele bekannteste Beispiel einer solchen Auswirkung massiver Kapitalzuflüsse stellten die Gebrüder Hunt dar. Oder die Spekulation des Quantum Fonds von George Soros auf die Abwertung des britischen Pfunds. Dies ist jedoch nicht mit einem fundamentalen Auslöser zu verwechseln, den viele davon ableiten möchten. Beide Märkte befanden sich zu dieser Zeit in einem Stadium, das diese Kursbewegung zuließ.

Es gibt daher keinen triftigen Grund, den Silbermarkt zu meiden, außer sich von nachweislich fehlerhaften Prognosen abschrecken zu lassen. Dies bedeutet in der Konsequenz dann aber auch, sich einem der größten Spekulationsmärkte unserer Zeit zu verschließen. Die Performance des weißen Metalls war in den letzten Jahren, sowohl seitens der Bullen, als auch der Bären, atemberaubend. Für viele mit Sicherheit zu atemberaubend. Wohl in kaum einem anderen Markt hat der "Pain-Train" am Ende einer Hausse so viele Fahrgäste wie am Silbermarkt.


Euphorie, die Wurzel allen Übels?

Im Zusammenhang mit dem Silbermarkt schnell in große Euphorie und Superlative zu verfallen, ist durchaus nachvollziehbar. Kommt der Zug einmal ins Rollen, gibt es nur wenig bis gar keine Halts auf dem Weg zu übergeordneten Zielbereichen. Was haben wir nicht alles zu hören bekommen im Jahr 2011 - fällt die Marke von 50 $, sind die 100 $ nur eine Frage von Wochen bis Monaten. Nun, die Rechnung, die vielen Investoren im Anschluss präsentiert wurde, fiel oft größer aus als der konsumierte Gewinn. Natürlich wurden, nachdem sich der erste Schock gelegt hatte, schnell Marken ausgemacht, die der Silberpreis auf keinen Fall unterschreiten würde. Bislang hat keine dieser Marken standgehalten.

Es stellt sich nun die Frage, was die Silberwelt im Innersten zusammen hält. Wir enthalten uns normalerweise populistischen Aussagen und des Benennens hoher Zielbereiche. Jedoch lässt sich dies in Silber nur schwer umgehen. Das prozentuale Kurspotential übersteigt das der meisten Märkte bei weitem, sieht man einmal von ausgewählten Einzelaktien ab. Über die nächsten Jahre hinweg sehen wir den Silberpreis in Bereiche von 100 $+ pro Unze vorstoßen. Ob dies nun in 3 oder 5Jahren der Fall sein wird, vermag niemand vorherzusagen. Die Jahre 2010 und 2011 haben in jüngster Zeit gezeigt, wie schnell es gehen kann, in beide Richtungen.

Solche Ziele mögen zwar viele beindrucken und anziehen, doch viel wichtiger ist es, den Weg zu diesen Zielen zu kennen. Wie sieht also die Erwartung nach Beendigung der Korrektur aus? Beziehungsweise wie werden wir diese nun beenden?




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