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Charts ohne Inflationsbrille!

02.02.2006  |   Egon Tschol
Zwischen Weihnachten 2005 und Neujahr hatte ich einen wahrlich erleuchtenden Einfall, indem ich die üblichen Charts von Aktien, Commodities, Währungen und Immobilien durch einen Faktor teilte, der mir die Inflation, welche offensichtlich in allen Assets enthalten ist, herausnimmt. Man kann sich darüber streiten, ob dies der richtige Faktor ist, aber ich habe mich für den Goldpreis entschieden, da Gold einerseits eine Währung ist und zweitens eine stabile. Da das Angebot nur um etwa 1% p.a. erhöht werden kann, sind die Einflüsse von Angebot und Nachfrage relativ stabil. Gold war zudem historisch gesehen ein guter Inflations-Indikator.

Die Aussagen der relativen Charts, welche man erhält, wenn man einen Chart durch Gold dividiert, sind haarsträubend:

  • Es gibt keine reale Rohwaren-Hausse
  • Aktien befinden sich seit 1999 in einer Baisse und erreichen diesen Moment neue reale Lows
  • Es gab auch keine Immobilienblase und die Kurse fallen real bereits stark
  • Der Dollar wertet permanent ab und konnte auch in 2005 real nicht zulegen - aktuell werden neue Lows erreicht

Fazit: Die Inflation verzerrt die Preise und führt die Marktteilnehmer auf einen falschen Pfad!

Sie werden diesen Aussagen nicht trauen, deshalb beweise ich mit den nachfolgenden Charts diese Erkenntnisse:


Es gibt keine Rohwaren-Hausse!

Im ersten Chart ist im oberen Teil der CRB-Index in absoluten Preisen dargestellt und in der unteren Hälfte der Wert, der um die Inflation (mittels Gold-Dividierung) bereinigt wurde. Im Gegensatz zum starken Anstieg auf dem oberen Chart weist der untere keinen Aufwärtstrend auf. Im Gegenteil; die Highs entstanden zu Beginn des Jahres 2001. Seither dümpelt er seitwärts und erreicht aktuell die untere Trendlinie.

Das ist eine totale Irreführung. Die Welt spricht über eine Verknappung der Rohwaren aufgrund des starken Wirtschaftswachstums in China und Indien und dabei sind die Preise für Rohwaren nur gestiegen, da sich das Papiergeld abwertete. Dank der Globalisierung verlieren die Papierwährungen weltweit gleichmässig an Wert, was weder die Inflationierung noch die Papiergeld-Entwertung augenfällig macht.

Die Tatsache, dass Rohwaren sich real nicht erhöht haben spricht dafür, dass die Weltwirtschaft gar nicht so toll läuft, wie uns dies häufig vorgemacht wird! Rohwaren dienen lediglich als Schutz vor Inflation. Wer Rohwaren kauft, kann den Papiergeldverlust mildern aber nicht völlig vermeiden.

In absoluten Zahlen wird der CRB weiter steigen (inklusive ordentliche Korrekturen auf dem Weg nach oben). Real wird er weiterdümpeln.

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CRB in absoluten und realen Zahlen, Quelle: Tradestation





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