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Ein Hoch auf die Silberbugs

22.04.2016  |  The Gold Report
Mein Job beinhaltet jede Menge Dienstreisen, sei es zu Projekten in den peruanischen Anden oder am kanadischen Yukon oder zu Investmentkonferenzen in New Orleans, San Francisco oder London. Ich bin der daher mit dem gesamten psychografischen Querschnitt aller nur vorstellbaren Arten von Investoren bestens vertraut. Das Publikum, auf das ich bei den "Sound-Money"-Konferenzen in Nassau oder auf den Bermudainseln traf, war üblicherweise eher konservativ, gut gekleidet und legte Wert auf ein gepflegtes Äußeres.

Wenn es bei einer Präsentation um Gold geht und der Vortragende kontroverse Meinungen vertritt und das "Ende des westlichen Zivilisation" kommen sieht, ist das Publikum tendenziell etwas anders, Haarlänge und Dresscode sind dann merklich avantgardistischer.

Ist jedoch Silber das alleinige Thema einer Veranstaltung, sind die Redner zwar eher "evangelikal", doch das Publikum scheint (und "scheinen" ist hier das ausschlaggebende Wort) sich vor allem aus völlig verrückten Wilden erster Klasse zusammenzusetzen.

Oft sind die Zuhörer militärisch gekleidet, die Männer haben Pferdeschwänze, die Frauen wiegen mehr als die Männer und auf den Basecaps beider Geschlechter prangt das Logo des WWF oder einer Monster-Truck-Show. Sie diskutieren jedoch höchst gelehrt über verschiedenste "Überlebenstechniken", sind üblicherweise sehr gebildet und können alle die Silberproduktionszahlen der letzten 20 Jahre herunterbeten - geordnet nach Ländern! Für alle, die mit diesen Fakten nicht vertraut sind, haben sie nur Geringschätzung übrig.

Diese Leute sind einfach Goldbugs auf Silber-Steroiden und ich habe große Achtung vor ihnen, denn sie repräsentieren praktisch den äußersten Rand der Edelmetall-Investorengemeinschaft. Die Silberbugs würden das Gebäude der Federal Reserve in New York innerhalb von einer Minute stürmen, sie würden den WikiLeaks-Gründer Julian Assange heiligsprechen, wenn sie könnten, sie würden immer für Ron Paul stimmen, auch noch 40 Jahre nach dessen Tod, und sie laufen mit Edward-Snowden-T-Shirts durch die örtliche Shopping-Mall. Sie können die komplette Unabhängigkeitserklärung aus dem Stegreif aufsagen und sie verstehen sich selbst als echte Patrioten.

In ihren Augen ist Silber das einzig wahre Geld auf diesem Planeten und sie haben mehr als die Hälfte ihres Netto-Vermögens außerhalb des Bankensystems in Form von Silber verwahrt. Meist leben sie in abgelegenen Gegenden von Idaho oder Wyoming, am liebsten in den Bergen. Über die Jahre hinweg habe ich zahlreiche Reden und Vorträge gehalten und ich kann sie meist unter dem anwesenden Publikum ausmachen - sie lächeln selten und lachen niemals über meine Bemerkungen (das kann man natürlich auch ganz normal finden). Ich hoffe, Sie verzeihen mir, dass ich hier ein solch stereotypisches Bild entwerfe, aber das ist nun mal mein genereller Eindruck von den Silberbugs.

Ungeachtet dessen, ob die Silberliebhaber nun lachen oder nicht (tun sie nicht), lächeln sie in letzter Zeit sehr häufig, so wie auch ich, denn eine Prognose, die sich nicht nur als richtig erweist, sondern auch hinsichtlich des Zeitpunktes zutreffend war, ist etwas äußerst Befriedigendes. Meist ist es ja schon schwierig, die richtige Richtung einer Kursentwicklung vorherzusagen, ganz zu schweigen von der zeitlichen Abfolge.

Glücklicherweise war meine Entscheidung, sofort Silber zu kaufen, statt auf die unvermeidliche Korrektur des Acra Gold BUGS Index HUI zu warten, genau richtig, da der Silberkurs von 15,20 US-Dollar am 31. März auf das heutige Hoch von 17,11 Dollar gestiegen ist und damit innerhalb von weniger als drei Wochen 12,5% zulegte. In diesem Zusammenhang hat es mit Sicherheit nicht geschadet, dass die Deutsche Bank gezwungen war, die ausufernde Verschwörung zur Manipulation der Edelmetallpreise zuzugeben und nebenbei auch die Scotiabank und die HSBC zu belasten, doch der Silbermarkt machte auch schon lange vor der Aufdeckung dieses gigantischen Betrugs den Eindruck, als stünde ein sprunghafter Kursgewinn bevor (siehe Chart unten).

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