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Der wahre Wert des Goldes - endlich entschlüsselt

02.09.2016  |  Steve St. Angelo
Der wahre Wert des Goldes liegt weit über dem Spotpreis, zu dem es am Markt gehandelt wird. Dafür gibt es verschiedene Gründe, doch der wichtigste davon wird heutzutage von fast allen Ökonomen und Geldexperten nicht ausreichend verstanden. Wenn Sie die in diesem Artikel dargelegten Informationen wirklich durchdenken, werden Sie den wahren Wert von Gold (Geld) mit anderen Augen sehen.

Es hat Jahre der Analysen und des Nachdenkens gebraucht, bis ich den wahren Wert des Goldes verstanden hatte. Leider betrachten die meisten Wirtschaftswissenschaftler und auch die meisten Marktbeobachter im Edelmetallsektor das gelbe Metall nur aus einem bestimmten Blickwinkel. Während die Edelmetallanalysten zumindest erkennen, dass Gold echtes Geld ist, und die vorherrschende keynesianische Sicht auf das Fiatwährungssystem nicht teilen, gelingt es dennoch beiden Perspektiven nicht, den tatsächlichen Wert des Edelmetalls gänzlich zu erfassen.

Gold ist mehr als nur ein Metall, dessen Wert sich von Angebot und Nachfrage herleitet. In der Österreichischen Schule der Ökonomie wird Gold als Fundament des Geldes und damit als Grundlage für die Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen gesehen. Doch der wahre Wert des Goldes basiert auf der Energie, die für alle Phasen seiner Produktion benötigt wird.

Ich möchte das noch einmal wiederholen: Energie, die in allen Formen und für alle Schritte bei der Goldgewinnung notwendig ist, verleiht dem Edelmetall seinen tatsächlichen Wert.

Ich sage und schreibe das schon seit Jahren, aber ich fürchte, dass viele die Tragweite dieses Konzepts noch nicht verstanden haben. Daher werde ich es hier ausführlich und verständlich auf chronologische Weise darlegen.


Das Fundament: Energie = Gold = Geld

Zur Veranschaulichung dieses Prinzips werde ich Newmont Mining, einen der größten Goldproduzenten der Welt, als Beispiel verwenden. In der Kostenaufstellung für 2013 verwendete das Unternehmen den folgenden Chart für die All-In Sustaining Costs (AISC):

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Dieser Chart ist bereits einige Jahre alt und stammt aus einer Zeit, in der der Ölpreis noch deutlich höher lag. Mit den sinkenden Energiepreisen sind seitdem also auch die Kosten gesunken. Der Chart bietet uns dennoch eine gute Übersicht über die einzelnen Posten. Den größten Teil der AISC von Newmont machen die Umsatzkosten aus (blaugrauer Balken), die im Kreisdiagramm noch weiter aufgeschlüsselt werden.

Wenn wir nur das Kreisdiagramm betrachten, sehen wir, dass 20% der Gesamtkosten auf Energie entfallen. Die reflexartige Reaktion des typischen Analysten ist, dass die Energiekosten bei Newmont nur 20% der gesamten Produktionskosten für Gold ausmachen. Er sieht nur diese 20%, weil er es nicht gelernt hat die komplexeren Zusammenhänge hinter dieser Kostenaufstellung zu berücksichtigen. Wie werden diese eingeschränkte Sichtweise hier und heute ändern.

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Wie wir sehen, haben Diesel und Strom einen Anteil von je 10% an den gesamten Produktionskosten für Gold, d. h. der Anteil der reinen Energiekosten beträgt 20%. Wir müssen uns jedoch bewusst machen, dass die Arbeitskraft, für die 50% der Ausgaben aufgewendet werden, ebenfalls eine Form der Energie darstellt - es ist menschliche Energie. In der Physik ist Arbeit mechanisch übertragene Energie. Der Ausdruck "Pferdestärke" entstand aufgrund der Energie, die von Arbeit leistenden Pferden übertragen wurde. Auch menschliche Arbeitskraft ist also eine Form der Energie.

Manche Arbeitskräfte bekommen ein höheres Gehalt, weil ihre Arbeit mehr Erfahrung und Spezialisierung erfordert. Ein erfahrener Mechaniker, der an den riesigen Erdbewegungsmaschinen arbeitet, erhält beispielsweise mehr Lohn als jemand, der einfache manuelle Arbeiten verrichtet, weil er mehr Zeit und Energie in seinen Beruf investiert hat. Der Mechaniker hat eine jahrelange Ausbildung und viele Jahre im Arbeitsleben hinter sich, die ihn eine ganze Menge Energie gekostet haben. Seine 20-jährige Berufserfahrung verdankt er all der Energie, die er in seine Arbeit gesteckt hat. Diese Arbeitsenergie, die der Mechaniker 20 Jahre lang aufgebracht hat, ermöglicht es ihm, ein höheres Gehalt zu beziehen.

Wenn wir die menschliche Arbeitskraft (Arbeitsenergie), auf die 50% der Gesamtkosten entfallen, nun zu den 20% für Strom und Kraftstoff addieren, erhalten wir einen Anteil von 70%. Wenn wir also physikalische Maßstäbe anlegen und neben der reinen Energie auch die Arbeitsenergie berücksichtigen, haben die Energiekosten einen Anteil von 70% an den Gesamtkosten, die Newmont Mining bei der Goldgewinnung entstehen.

Nehmen wir uns nun die beiden verbleibenden Kategorien vor:

  • 1. Verbrauchsgüter: 10%
  • 2. Materialien und Ersatzteile = 20%

Zur Goldproduktion benötigt Newmont große Materialmengen. Hier ist eine Liste der im Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens aufgeführten Posten aus dem Jahr 2015:


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