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Trump auf Abwegen: Warum die Blase spektakulär implodieren wird!

13.02.2017  |  Uli Pfauntsch
Viele Investoren lieben große, runde Zahlen. Als der Dow Jones erstmals in seiner Geschichte die Marke von 20.000 Punkten knackte, kam das US-Anlegermagazin Barrons mit der Titelstory heraus: "Next Stop Dow 30.000". Das Argument von Barrons ist, dass die derzeitigen Aktienpreise gut durch Unternehmensgewinne und wirtschaftliches Wachstum unterstützt sind. Gelingt es Donald Trump zu verhindern, in einen Handelskrieg - oder einen realen Krieg - hineinzustolpern, glaubt Barrons, könne der Dow bis 2025 die 30.000-Punkte-Marke hinter sich lassen,

Auch der neue US-Präsident wünscht sich steigende Aktienkurse. In einem Interview auf ABC sagte Trump: "Der Dow hat 20.000 erreicht - das erste Mal in der Geschichte. Darauf bin ich sehr stolz. Nun müssen wir rauf, rauf, rauf gehen. Wir wollen nicht, dass es dabei bleibt".

Anders als Barrons behauptet, gibt es im Wesentlichen zwei Ursachen für die aufgeblähten Aktienmärkte: Erstens, die rücksichtslose Politik des endlos billigen Geldes über die letzten 100 Monate durch die Federal Reserve. Und zweitens, die fehlende Intelligenz eines Großteils der Investoren.

Das Geld wird nicht billiger und die Investoren nicht schlauer - eine tödliche Kombination für den Aktienmarkt!


Trump und der fatale Trugschluss der Märkte

Nach dem unüberlegten und überstürzten Einreiseverbot und seinen ständigen Drohungen in Richtung der wichtigsten Handelspartner, gab der Dow zunächst mehr als 300 Punkte ab. Doch als Trump bei einem Treffen mit den Airline-Bossen ankündigte, in den nächsten zwei bis drei Wochen zum Thema Steuern etwas "Phänomenales" zu veröffentlichen, kletterte der Dow erneut auf ein Rekordhoch. Wieder einmal wurden sämtliche Spekulanten, die auf fallende Kurse setzten, auf dem falschen Fuß erwischt. Schließlich möchte niemand "short" sein, wenn die US-Regierung eine massive Steuersenkung für Unternehmen beschließt.

Die allgemeine Erwartung ist, dass niedrigere Steuern und höhere Staatsausgaben das Wachstum steigern und die USA eine wirtschaftliche Blüte erleben, genau wie zu Zeiten von Ronald Reagan.

Wie Sie in der folgenden Abbildung sehen, ist es eine verrückte und absurde Vorstellung, dass unter Trump ein ähnliches Wirtschaftswunder zu erwarten ist. Wir sehen exakt die gegenteiligen Vorzeichen - deshalb wird auch das Ergebnis unter der neuen US-Regierung ein völlig anderes sein.

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Source: Pyford International


US-Schuldenobergrenze - die tickende Zeitbombe!

In diesen Tagen gab David Stockman ein hochinteressantes 24-minütiges Radiointerview. Der ehemaliger Direktor des "Office of Management and Budget" unter Präsident Ronald Reagan sagte, dass bereits die ersten Tage von Trump zeigen würden, wie stark er vom Weg abkommt. Die Trump-Administration stecke schon jetzt in großen Schwierigkeiten und es ist erst der Anfang. Der Uhrzeiger bewegt sich sehr schnell und schon in den letzten Tagen sei klar geworden, dass von all den großartigen Plänen, mit der Abschaffung von Obamacare, massiven Steuersenkungen und frühzeitigem fiskalischem Stimulus voll durchzustarten, nichts davon eintreten werde.

Stockman ist weiterhin davon überzeugt, dass sich dieses Jahr schon bald alles um die Krise über Schuldenobergrenze und die Gefahr oder sogar die Wahrscheinlichkeit eines Government-Shutdowns (Stilllegung der Regierung) drehen wird. "Wir bewegen uns auf ein völlig anderes Szenario zu, wie es in den Märkten eingepreist ist".

Stockman glaubt, dass die Schuldenobergrenze eine tickende Zeitbombe ist. Derzeit belaufen sich die Verschuldung der US-Regierung auf 19,9 Billionen Dollar und der Kassenbestand des Schatzamtes auf 380 Milliarden Dollar. Wenn der "Debt Ceiling Holiday" am 15. März endet, erwartet Stockman, dass das Schuldenlimit bei 20,1 Billionen Dollar eingefroren wird und noch vier bis sechs Monate bleiben, ehe die verbleibenden Mittel verbrannt sind.

Anstatt einer neuen Steuergesetzgebung, wie sie im Fiskaljahr unter Ronald Reagan im August verabschiedet wurde, werden wir unter Trump eine donnernde Schuldenobergrenzen-Krise, keine Budgetentscheidungen und keine verabschiedeten Mittelfreigaben sehen, während das Fiskaljahr am 30. September zu Ende geht.

Infolgedessen, so Stockman, wird der gesamte Herbst und Winter unvermeidlich durch Verhandlungen und Erweiterungen der Schuldenobergrenze, kurzfristig fortlaufende Beschlüsse, drohende Government-Shutdowns, politischen Konflikt und Dysfunktion bestimmt sein, wie es die Hauptstadt noch nie zu vor erfahren hat.



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