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Gold und Silber könnten US-Anleihen outperformen!

11.11.2006  |  Dr. Marc Faber
Trotz seiner Korrektur von $730 auf das aktuelle Niveau ist Gold in diesem Jahr bisher immer noch um 12% gestiegen, verglichen mit einem Anstieg des S&P 500 um 7%. Ich glaube weiterhin, dass Gold und Silber in den nächsten paar Jahren die US-amerikanischen Finanzanlagen stark outperformen werden.

Während der letzten drei Monate sind sowohl der Anleihen- als auch der Aktienmarkt in den USA stark gestiegen. Die Rallye im Anleihenmarkt wird von den Investoren getrieben, die eine schwächere Wirtschaft und Zinssenkungen durch den Aufsichtsrat der Federal Reserve Ende dieses Jahres oder Anfang 2007 erwarten.

Deshalb haben Investoren die Erträge einer 30-jährigen US-Schatzanleihe von 5,20% im Juni auf aktuell knapp über 4,70% gedrückt. Gleichzeitig haben Investoren den US-Aktienmarkt über ein Fünfjahres-Hoch getrieben. Sie erwarten eindeutig weiter steigende Unternehmensgewinne und einen Rückgang der Inflationsrate.

Ich muss sagen, dass ein Investor, der eine 30-jährige US-Schatzanleihe als langfristiges Investment kauft (sagen wir, um seine Position bis zur Fälligkeit zu halten), einen starken Glauben daran haben muss, dass die Inflationsrate in den USA während der nächsten 30 Jahre niemals über 3% steigen wird. Das ist eine Annahme, die angesichts der Geschichte der Fed und ihres Hangs zum Gelddruck sehr unwahrscheinlich ist.


US-amerikanische Aktien und Anleihen verkaufen

Tatsächlich tendiere ich immer mehr zu der Ansicht, dass sowohl die Käufer von Anleihen als auch jene von Aktien sehr falsch liegen könnten. Die Anleihen-Investoren, weil die Inflation trotz einer schwächeren Wirtschaft weiter steigen wird, und die die Aktien-Investoren, weil die Unternehmensgewinne sie immer mehr enttäuschen werden!

Daher würde ich angesichts der überkauften Situation auf den US-amerikanischen Aktien- und Anleihenmärkten und der eher schwachen technischen Entwicklung (die neuen Hochs sind nicht weit genug verbreitet), eine stärkere Downside-Korrektur in nächster Zeit oder sogar einen netten kleinen Crash sicherlich nicht ausschließen. Außerdem hat der US-Dollar begonnen, gegen den chinesischen RMB entscheidend abzuwerten, was den inflationären Druck weiter erhöhen könnte.

Ich bin also nach der kürzlich starken Performance des US-Aktien und -Anleihenmarktes viel weniger optimistisch als die apathischen Käufer von Anleihen und Aktien. Es gibt viele Faktoren, die US-amerikanische Finanzanlagen beeinflussen und in Zukunft einen negativen Einfluss auf deren Preis haben könnten.


Kommt der Crash?

Obwohl ich eine weitere starke Entwicklung während der nächsten paar Monate nicht ausschließe, müssen wir uns klar werden, dass sowohl Aktien als auch Anleihen derzeit stark überkauft sind. Daher würde ich entweder weitere Käufe nach hinten verschieben, oder einige Verkäufe in Gang setzen. Ende Oktober oder im November könnte sich wahrscheinlich eine bessere Kaufgelegenheit präsentieren.

Da Emerging Markets eine starke Korrelation mit Rohstoffpreisen zeigen, und weil die Korrektur bei industriellen Rohstoffen, die im Mai begann, wahrscheinlich noch länger anhalten könnte, würden wir Käufe in diesen Märkten ebenfalls nach hinten verschieben.

US-Anleihen könnten mittelfristig die Emerging Markets also tatsächlich outperformen. Auch die asiatischen Aktienmärkte werden den russischen und den lateinamerikanischen Markt wahrscheinlich outperformen.

© Dr. Marc Faber 2006



Dieser Beitrag wurde von Andreas Tschas exklusiv für GoldSeiten.de übersetzt. Der Originaltext ist am 16. Oktober 2006 auf www.ameinfo.com erschienen. Diese Übersetzung wurde mit freundlicher Genehmigung von Dr. Marc Faber (Marc Faber Ltd. / Hong Kong) auf GoldSeiten.de veröffentlicht.



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