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"Der Dollar ist unsere Währung, aber Euer Problem"

09.10.2017  |  Mack & Weise
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Weder der angekündigte Straffungskurs der Fed oder das im letzten Quartal auf ein Fünfjahrestief gesunkene Volumen neu angekündigter Aktienrückkäufe seitens der US-Firmen, deren Rückkäufe die Aktienrallye maßgeblich befeuert hatten, konnten die Märkte bisher auch nur ansatzweise beeindrucken. So verzeichnete der S&P 500-Index nicht nur den volatilitätsärmsten September seit 1970, sondern auch einen neuen Rekordstand nach dem anderen.

All dieses scheint die Aktien-Investoren immer stärker zu euphorisieren, ist doch nicht nur die Cash-Quote der US-Fondsmanager mit 3,2% extrem niedrig, sondern auch die Wertpapierkreditspekulation in den USA auf ein neues Rekordvolumen von 551 Mrd. USD gesprungen.

Offenkundig scheint niemand mehr die Möglichkeit einer neuerlichen Finanzkrise auf dem Radarschirm zu haben, obwohl doch die Deutsche Bank in einer bemerkenswerten Studie mit dem Titel "Die nächste Finanzkrise" gerade nachwies, dass sich durch die „Aufgabe der Golddeckung im Währungssystem 1971 und der folgenden Implementierung eines US-Dollar-basierten Fiat-Geldsystems die Anzahl der Krisen und Schocks im Finanzsystem auffallend erhöht hat."

Die Deutsche Bank macht dafür die Notenbanken verantwortlich, die "auf jede Krise lediglich mit immer größeren monetären Stimulierungsmaßnahmen reagiert haben." Diese Politik der "Krisenvertagung" habe nun dazu geführt, dass es "im gegenwärtigen System keinen Punkt mehr gibt, an dem die Exzesse eingedämmt werden können!" Die Deutsche Bank ist sich daher "recht sicher", dass es schon "bald zu einem weiteren Schock kommen wird."


Fondsmanager-Kommentar

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Spätestens seit der Finanzkrise sind insbesondere Russland und China bestrebt, sich aus der US-Dollar-Hegemonie im Welthandel zu befreien, wie z. B. deren Gründung der Asian Infrastructure Investment Bank und der New Development Bank, die Einführung eines Yuan-Rubel-Futures durch Russland oder die massive Aufstockung ihrer Goldreserven in den letzten Jahren untrüglich belegen.

Seit April 2016 wird an Chinas Goldbörse SGE nur noch auf Yuan-Basis gehandelt, während Russland im September verkündete, den US-Dollar ab 2018 in seinen Seehäfen durch die neue Hauptwährung Rubel zu ersetzen. Doch damit nicht genug, denn jetzt wird das 1972/73 etablierte Petro-Dollar-System direkt angegriffen! Während das über die weltweit größten Erdölreserven verfügende Venezuela die Umstellung des kompletten Ölhandels von US-Dollar auf Yuan verkündete, gab China - der weltweit größte Ölimporteur - bekannt, noch in diesem Jahr einen in Yuan nominierten Crude-Öl-Future-Kontrakt mit Yuan-Gold-Umtauschoption einzuführen!

Die Ölförderländer bekämen so die Möglichkeit, ihr Öl statt gegen beliebig vermehrbare US-Dollars zukünftig direkt gegen physisches Gold verkaufen zu können. Die verstärkte Nutzung dieser Möglichkeit würde für die Wiederbelebung des Goldes als internationale Handelswährung sorgen, was einer währungspolitischen Revolution gleichkäme! 46 Jahre nach der "Aussetzung" der Golddeckung des US-Dollars und der Ankündigung durch den damaligen US-Finanzminister John Connally, "Der Dollar ist unsere Währung, aber Euer Problem", scheint China auf einem guten Weg zu sein, das "Problem" des "US-Dollar-basierten Fiat-Geldsystems" zu lösen!


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