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Es ist, was es ist, aber es ist nicht, was es scheint

28.12.2017  |  Craig Hemke
Diese Zeile hat der große irische Poet Paul Hewson vor gar nicht allzu langer Zeit verfasst und sie trifft mit Sicherheit auch auf unseren täglichen Kampf gegen die Banken und ihre Preisintrigen an den Derivatemärkten zu.

"Es ist, was es ist, aber es ist nicht, was es scheint." Ja, das beschreibt den digitalen Goldhandel an der COMEX und den vorherrschenden Preisfindungsmechanismus der letzten 43 Jahre ziemlich gut. Wie Sie vielleicht wissen, wurden die Goldfutures der COMEX am 31. Dezember 1974 eingeführt und es war kein Zufall, dass das einen Tag vor dem Datum geschah, ab dem die US-Bürger wieder ganz legal physisches Gold besitzen durften. Die Details können Sie bei Wikileaks nachlesen. Hier ein kurzer Auszug aus den Dokumenten:

"Die Schaffung eines Goldterminmarktes von angemessener Größe wird den Erwartungen der Händler entsprechen. Alle Händler äußerten die Ansicht, dass der Terminhandel einen beträchtlichen Umfang hätte und der physische Handel im Vergleich dazu verschwindend gering wäre. Es wurde zudem die Annahme geäußert, dass ein hohes Handelsvolumen bei den Termingeschäften zu einem äußerst volatilen Markt führen würde. Die volatilen Kursbewegungen würden wiederum die ursprünglich hohe Nachfrage nach physischen Edelmetallanlagen abmildern und langfristigem Horten von Edelmetallen durch die US-Bürger wahrscheinlich entgegenwirken."

Zum Ende dieses Jahres hatte das kumulative "Exposure" gegenüber digitalem oder künstlichem Gold einen Gesamtwert erreicht, den sich wohl selbst die Autoren der Dokumente von 1974 nicht vorzustellen vermochten. Gold in Sammelverwahrung, Goldfutures, Gold-Swaps, OTC-Optionen, ETF-Anteile, Gehebelte Futures-ETFs - was immer Sie wollen. All diese Finanzprodukte werden als Ersatz für echtes, physisches Gold gehandelt. Solange das System funktioniert und das Vertrauen in diese nur zu einem geringen Teil gedeckten Produkte ungebrochen ist, werden wir niemals wissen, wie viel physisches Gold Privatanlegern, institutionellen Investoren und staatlichen Akteuren weltweit tatsächlich zu Anlagezwecken zur Verfügung steht.

"Es ist, was es ist, aber es ist nicht, was es scheint."

Was müsste 2018 passieren? Investoren aller Art müssten auf der Auslieferung ihres physischen Goldes bestehen. Sie müssten sich von den synthetischen Goldinvestments lossagen, die sie aus Bequemlichkeit gewählt haben, und die hinterlistigen Warnungen vor den Kosten der privaten Goldlagerung ignorieren. Nur echte physische Nachfrage kann die Bullionbanken zwingen, ihr System der um ein Vielfaches gehebelten, winzigen physischen Reserven aufzugeben. Erst wenn dieses System Geschichte ist, kann es zu einer echten Preisfindung für physisches Gold kommen.

Es gibt bereits verhaltene Hinweise darauf, dass eine solche Rückbesinnung auf physische Anlagen bevorstehen könnte. Ob es sich um geopolitische Risiken wie Krieg in Korea oder im Nahen Osten oder um wirtschaftliche Risiken wie den Niedergang des Dollars oder die sehr reale Bedrohung weltweiter Negativzinsen handelt - die Ereignisse könnten sich überstürzen. Dann würde das von den Zentralbanken erdachte System von 1974 womöglich so schnell wieder zusammenbrechen wie es aufgebaut wurde.

Die Frage ist, ob Sie darauf vorbereitet sind. Die einzige Option ist der Besitz von realem, physischem Gold. "Gold" oder "Silber" in jeder anderen Form ist ein von den Banken erdachtes Risiko, dass Sie nicht länger eingehen sollten.


© Craig Hemke
TF Metals Report


Der Artikel wurde am 19. Dezember 2017 auf www.goldseek.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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